Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht
Phantomhand bisher immer nur benutzt hatte, um derjenigen Frau, der er gerade zu Diensten war, Schmerzen zuzufügen. Jetzt wollte er alles einsetzen, was er war und was er konnte, um Jaenelle zu verwöhnen. Er streichelte ihr also mit den Händen über den Rücken, und seine Zunge spielte mit der ihren, während Phantomfinger das süße Geheimnis zwischen ihren Schenkeln liebkosten, bis sich ihr Körper im sanft beschränkenden Griff seiner Arme aufbäumte, und er selbst sich in sie ergoss, während er sie über die letzte Woge der Lust gleiten ließ.
Danach lag sie zitternd auf ihm. »Mutter der Nacht«, stieß sie keuchend hervor.
Daemon strich ihr mit den Lippen über die Stirn und lächelte nur. Mithilfe der Kunst deckte er sie zu. Zwar war der Frühling angebrochen, doch es war tagsüber immer noch kühl, und in der Nacht wurde es zuweilen noch kalt. Er wollte aber, dass ihr warm war - in jeglicher Hinsicht.
Geduldig wartete er ab, bis sich ihr Herzschlag und ihr Atem wieder beruhigt hatten. Er befand sich immer noch in ihr und schwoll schon wieder so weit an, dass er sie ausfüllte. Zärtlich ließ er seine Hände ihren Rücken hinabgleiten und knetete behutsam ihr Gesäß, während die Phantomhand sie federleicht berührte und mit ihr spielte.
Endlich hob sie den Kopf. »Würdest du es mir beibringen?«
»Was beibringen?«, fragte er mit gespielter Unschuld.
»Du weißt ganz genau, was ich meine.«
»Das hier vielleicht?« Er verstärkte die Berührung der Phantomhand, sodass Jaenelle vor Wonne aufstöhnte.
»Ooooooohhh, ja!«
»Noch nicht. Das heben wir uns für die Nachspeise auf. Jetzt sollst du an nichts anderes denken außer an das, was ich zwischen deinen Beinen mache.«
Mithilfe von Phantomhänden hielt er sie fest, ließ jedoch zu, dass sie ihn ritt, bis sie beide den Gipfel ihrer Lust erreichten.
Kurz nachdem sie sich neben ihm ausgestreckt hatte, war sie bereits fest eingeschlafen.
Er drückte sie an seine Brust, um sie warm zu halten und stieß einen wohligen Seufzer aus - und versank dann in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Roxie nagte an ihrer Unterlippe und rutschte auf dem Droschkensitz hin und her, um eine bequeme Position zu finden, während sie das Stadthaus beobachtete. Ein paar Minuten nach ihrer Ankunft hatte eine andere Pferdekutsche vor dem Haus gehalten, und eine Frau, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Jaenelle Angelline aufwies, war ausgestiegen und hatte die Residenz der Familie SaDiablo betreten.
Doch es konnte unmöglich Jaenelle gewesen sein! Zum einen sollte sie gar nicht in Amdarh sein. Zum anderen sollte sie auf keinen Fall so … gesund wirken. Stattdessen sollte sie die Gerüchte von einer wohlmeinenden Bekannten zu hören bekommen, die zu Burg SaDiablo geeilt war, um die Neuigkeiten zu überbringen. Doch sie sollte nicht hierher kommen und Daemon zur Rede stellen! Was, wenn es ihm gelingen würde, Jaenelle zu überreden, die Bande nicht zu lösen, die sie noch miteinander verknüpften? Was für Bande das auch immer sein mochten … Was, wenn er viel mehr tat, als sie nur mithilfe von Worten zu überreden, sich nicht von ihm zu trennen?
Nein. Nicht einmal dieser wunderschöne Körper, so heiß und willig er auch sein mochte, würde eine Frau dazu bringen, ihm zu verzeihen, dass er sie auf diese Weise betrogen hatte.
Selbstverständlich hatte das nicht zu bedeuten, dass eine Frau sich nicht zuerst seiner Vorzüge erfreuen würde, bevor sie ihn aus dem Haus warf.
Zwei Stunden. Wenn es tatsächlich Jaenelle gewesen war, die in dem Stadthaus angekommen war, hätte sie schon vor langer Zeit wieder gehen sollen - selbst wenn Daemon versucht
haben sollte, sie mithilfe seiner Qualitäten im Bett vom Vorwurf der Untreue abzulenken, die gegen ihn erhoben wurden. Schließlich konnte nicht einmal ein Mann, der jahrhundertelang als Lustsklave gehalten worden war, zwei Stunden am Stück Sex haben.
Oder doch?
Da ging auf einmal die Droschkentür auf, und sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen. Keuchend drückte sie sich in die Lehne ihres Sitzes, bevor ihr klar wurde, dass der Kutscher vor ihr stand und nicht ein Mitglied der Familie SaDiablo.
»Mein Arbeitstag ist vorbei«, sagte der Fahrer barsch und schenkte ihr einen Blick, der alles andere als freundlich war. »Ich kann dich irgendwo auf meinem Heimweg absetzen. Ansonsten kannst du mich für die Zeit bezahlen, die mein Pferd hier gestanden hat, und meine Droschke verlassen.«
»Ich bin hier noch nicht
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