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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ihre
Selbstbeherrschung wiederzuerlangen. »Was wolltest du denn sagen?«
    Oh nein! Er würde sich nicht noch eine weitere Blöße geben. »Egal.« Er hielt inne. »Aber was hast du mir an den Kopf geworfen?«
    »Ach, nichts.«
    »Komm schon, das ist ungerecht.« Er zog sie am Haar. »Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, du hast Schweinsfüße und stinkst wie eine Ziege.« Sie brach erneut in Gelächter aus.
    Daemon seufzte. »Na, da haben wir uns doch eine gute, deftige Schlammschlacht geliefert, wie?«
    »Allerdings.«
    Ihr Gelächter räumte schneller mit seiner Wut auf, als alles andere es vermocht hätte. »Verschwinden wir von hier.«
    Noch immer kichernd wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das schaffe.«
    Er hob sie empor. »Dreh dich einfach weg. Ich bringe dich zur Kutsche.«
    »Wirst du ganz böse und grimmig dreinblicken?«, fragte sie, wobei sie gegen den nächsten Lachkrampf ankämpfen musste.
    Er verdrehte die Augen. »Ich werde mein Bestes geben.« Denn wenn er sie nicht bald von hier fortbrachte, würden sie sich beide lauthals lachend auf dem Boden wälzen.
    Nachdem er den Kutscher, den sie für den Abend angeheuert hatten, darüber informiert hatte, ging er schnellen Schrittes aus dem Wintergarten - und wäre beinahe mit Surreal zusammengeprallt. Ihre Miene verriet ihm, dass sie kampfbereit war. Sie hatte keine Chance gegen ihn, doch er respektierte sie als Gegnerin - und sie würde bis zum Tod gegen ihn kämpfen, wenn sie glaubte, dass Jaenelle ihres Schutzes bedurfte.
    »Ich bringe sie nach Hause«, sagte Daemon. »Sie ist hysterisch.«
    »Das stimmt«, gluckste Jaenelle. »Wirklich!« Sie drehte den Kopf und sah Surreal an.

    »Jaaaaa, das sehe ich selbst«, sagte Surreal, die gold-grünen Augen zu schmalen Schlitzen verengt.
    Da Daemon nicht wollte, dass sie sich Sorgen um Jaenelle machte, verlagerte er das Hexenbündel in seinen Armen und lenkte Surreals Aufmerksamkeit auf seine Hände. Dann ließ er einen Augenblick den Sichtschutz um den Ehering sinken.
    Er schob sich an Surreal vorbei und meinte: »Ich schicke dir und Lucivar die Kutsche später zurück.«
    »Mach das«, murmelte Surreal.
    Niemand sonst versuchte ihn aufzuhalten, niemand sonst wagte es auch nur, ihn anzusprechen, als er das Haus verließ und seine Lady in die Kutsche manövrierte. Jaenelle mochte seinen grimmigen Gesichtsausdruck amüsant finden, doch den übrigen Angehörigen des Blutes auf dem Fest dämmerte endlich, dass er ein Mann war, den sie alle fürchten sollten. Und sehr bald würden sie auch herausfinden, warum.
     
    Surreal stand am Rand des Wintergartens. Sie brauchte ein paar Minuten alleine, um nachzudenken.
    Hatte sie wirklich gesehen, was sie zu sehen geglaubt hatte? Sadi … trug einen Ehering? Er und Jaenelle waren … verheiratet?
    »Surreal?« Lucivar betrat den Wintergarten.
    »Er hat sie nach Hause gebracht. Sie war hysterisch.«
    Düstere Sorge sprach aus seinem Blick. »Hysterisch?«
    »Ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Sie hat so heftig gelacht.«
    Lucivars Gesicht hellte sich ein wenig auf, doch die Sorge blieb.
    Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, sagte sie: »Was hat Jaenelle also gesagt, dass dir der Sekt aus der Nase gelaufen ist?«
    Er rieb sich den Nacken. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich es tatsächlich wiederholen sollte.«
    Sie legte den Kopf schräg. »Wenn du mir verrätst, was sie gesagt hat, verrate ich dir, was ich soeben herausgefunden habe.«

    Also sagte er es ihr, und als sie endlich nicht mehr lachte, knurrte er: »Was hast du also herausgefunden?«
    Sie griff nach seiner linken Hand und berührte seinen goldenen Ring mit dem Finger. »Daemon trägt auch so einen.« Zwar war sie sich nicht sicher, was für eine Reaktion sie von Lucivar erwartet hatte, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich seine Sorgen noch verstärken würden. »Was ist los?«
    Er starrte über seine Schulter. »Es gibt nur eines, was noch gefährlicher als ein Kriegerprinz ist: Ein verheirateter Kriegerprinz, mit dem jemand Spielchen spielt, die seine Ehe gefährden könnten.«
    Auf einmal war nichts mehr amüsant. Daemon war so oder so schon gefährlich genug, wenn man ihn provozierte. Doch wenn man ihn dazu brachte, etwas zu verteidigen, das ihm wirklich am Herzen lag …
    Sie erschauderte. »Was sollen wir tun?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Am besten gehen wir getrennt vor. Vielleicht finden wir etwas heraus,

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