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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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um eine jener Lügen, die als das verstanden wurden, was sie waren: eine Ausflucht, um eine Privatangelegenheit zu regeln.
    Er wollte ihr nicht sagen, was er zu tun beabsichtigte. Wollte nicht mit ihr darüber streiten. Die erste Stufe der Bestrafung, an der er arbeitete, würde brutal ausfallen, aber auch gerecht. Und dabei handelte es sich um eine Seite seines Wesens, die er ihr nicht gerne zeigte.
    Er hatte gerade mit dem Fuß die erste Treppenstufe auf dem Weg ins Obergeschoss berührt, als ihre Stimme ihn innehalten ließ.
    »Du solltest die schwerere Spinnenseide verwenden«, sagte Hexe . »Sie wird bei dieser Art von Zauber besser halten.«

Kapitel 17
     
     
     
    Marian ging in der Küche umher. Sie fühlte sich mächtig und köstlich feminin. Sie hatte sich derart nach ihrem Mann verzehrt, und Lucivar war in der vergangenen Nacht wunderbar männlich gewesen. Und heute Morgen ebenfalls.
    Es war so befriedigend gewesen, auf ihn zu gleiten, und so schmeichelhaft, dass seine einzige Reaktion zuerst darin bestanden hatte, dass er die Arme um sie schlang. Dass ein Mann mit Lucivars Vergangenheit einer Frau so sehr vertraute, dass er nicht aus dem Schlaf gerissen wurde, wenn ihr Körper den seinen bedeckte, verriet ihr, wie sehr er sie liebte. Als sie seinen morgendlich harten Schwanz in sich aufnahm, bewegte sie sich ruhig und kontrolliert. Sie genoss den leichten Ritt. Und dann steigerte sich ihre Erregung, als sie mit ansah, wie er langsam erwachte, nur wenige Augenblicke, bevor ihr Höhepunkt ihn kommen ließ.
    Ihr Blick fiel auf den Stuhl, der vom Tisch zurückgeschoben war, und sie konnte spüren, wie sich ihr Körper erneut für ihren Mann bereit machte.
    Dann hörte sie Daemonars kreischendes Gelächter, gefolgt von spielerischem »Papaknurren« von Lucivar.
    Es war wieder an der Zeit, Mutter zu sein, nicht mehr Geliebte.
    Sie versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes als den Stuhl und das, was sie letzte Nacht mit Lucivar in der Küche getrieben hatte, zu richten, und ließ dabei den Blick zu dem Eckschrank gleiten. Vor Jahren, als sie noch Lucivars Haushälterin gewesen war, hatte Jaenelle entschieden, dass sie jenen Eckschrank brauchte – vor allem weil Jaenelle, die nicht einmal etwas so Einfaches wie ein Ei kochen konnte,
keine Ahnung hatte, was in einer Küche benötigt wurde. Marian war sich nicht sicher gewesen, ob sie das Ding je benutzen würde, aber mittlerweile standen viele Kleinigkeiten auf den Regalen, die ihr das Herz wärmten: ein hübscher Stein, den Daemonar für sie gefunden hatte; eine Muschel, die Lucivar ihr von einer der seltenen Übernachtungen bei den Drachen auf den Fyreborn-Inseln mitgebracht hatte; und andere Dinge, die ihr täglich ins Gedächtnis riefen, dass sie mehr war, als sie sich je erträumt hatte.
    Weil sie sich auf den Eckschrank konzentrierte, fiel ihr das weiße Dreieck auf, das darunter hervorsah. Als sie es hervorzog, errötete sie peinlich berührt, weil eine Einladung unter dem Schrank gelandet war. Lucivar achtete nie auf derlei Dinge und überließ ihr die Entscheidung, welche Anlässe sie besuchen wollte, und welche er besuchen musste .
    Marian las die Einladung. Dann las sie sie noch einmal.
    Sie blickte auf, als sie seine Gegenwart im Türrahmen spürte.
    »Lucivar, was …?«
    Er zuckte zusammen. Ihr starker, mächtiger, arroganter eyrischer Kriegerprinz-Ehemann zuckte zusammen!
    »Marian … Ich kann es dir erklären.«
    Sein Schmerz brachte sie aus der Fassung, zumal sie nicht wusste, warum er so heftig auf etwas reagierte, bei dem es sich letzten Endes lediglich um ein einfaches Missverständnis handelte.
    »Es ist nett von dir gewesen, die Einladungen vorzubereiten«, sagte sie, wobei sie insgeheim hinzufügte: Auch wenn wir die Wortwahl ein wenig abmildern müssen. »Aber Lucivar, das Spukhaus ist noch gar nicht fertig. Wir arbeiten immer noch am letzten Zimmer und …«
    »Dieser Hurensohn!«
    Es war, als sähe man einen Gewittersturm auf sich zukommen. Sie konnte die Gewaltbereitschaft, die in der Luft lag, beinahe schmecken, als er ihr die Einladung abnahm.
    »Es ist eine Falle«, sagte Lucivar leise. »Und er weiß , dass es sich um eine Falle handelt. Deshalb hat er die Botschaft
letzte Nacht geschickt und mir befohlen, zu Hause zu bleiben.«
    Marian sagte nichts. Beobachtete nur, wie seine Augen glasig wurden, als er in den Blutrausch geriet und sich von einem ungeschickten Ehemann in ein tödliches Raubtier verwandelte.
    »Pack eine

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