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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht
Autoren: Anne Bishop
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Spielregeln – und er hatte ihn vernommen, als er das Hexenlicht erschaffen hatte. Die knarrende Diele … Konnte echt sein, konnte aber auch ein Illusionszauber sein. In diesem Haus ließ sich das unmöglich sagen.
    Lucivar starrte zur Decke empor und wartete auf ein weiteres Geräusch.
    Keine Treppe außer derjenigen, die er heruntergekommen war. Es musste noch andere Aufgänge geben.
    Er holte ein belegtes Brot aus dem Proviantpaket und aß,
während er erneut durch den Keller strich und nach einem Hinweis darauf suchte, wohin Surreal und Rainier gegangen waren.
    Die Keller unter den beiden mit einem Sichtschutz versehenen Häusern waren miteinander verbunden, doch das gesamte Kellergeschoss war in ein Labyrinth aus kleinen Räumen aufgeteilt, das den Keller gleichzeitig größer und kleiner wirken ließ, sodass man sich nicht ganz sicher sein konnte, wo man sich in Relation zum Erdgeschoss genau befand. Der Keller des ersten Hauses – des Hauses, das als Falle gedient hatte – war von diesem Teil des Untergeschosses abgesperrt. Und dort befand sich etwas derart Gefährliches, dass Jenkell es nicht frei herumlaufen lassen wollte.
    Doch hier befand sich nichts wirklich Gefährliches. Nicht in seinen Augen. Andererseits gab es etliche Dinge, die einigen Schaden anrichten konnten, wenn jemand ihnen ahnungslos – oder unvorbereitet – begegnete.
    Er spülte das Brot mit einem großen Schluck Wasser hinunter. Dann steckte er den Wasserkrug in den Korb zurück.
    »Genug«, sagte er auf dem Rückweg zur Treppe. Höchstwahrscheinlich jagten die Raubtiere, die in dem Haus umgingen, gerade Surreal und Rainier. Es war an der Zeit, den Raubtieren einen Grund zu geben, Jagd auf ihn zu machen.
    Und es war an der Zeit, ihnen zu zeigen, dass sie ebenfalls Beute waren.
     
    Genug, hatte Lucivar gesagt. Ja, er hatte wirklich mehr als genug Zeit auf die Familie SaDiablo verwendet, die bei Weitem nicht so interessant war, wie man ihn glauben gemacht hatte. Sie hatten ihn nicht mit annähernd genug Material versorgt, um die eingegangenen Risiken zu rechtfertigen. Allerdings hatte man ihm tatsächlich ein paar gute Szenen geliefert, und dem Rest der Geschichte würde er eben selbst Substanz verleihen müssen.
    Jetzt war es an der Zeit, sämtliche Überraschungen zu entfesseln und die letzten Augenblicke der Verzweiflung aufzuzeichnen, bevor er sich seiner Requisiten entledigte.

    Eine Tür knarrte
    Lucivar wandte sich von der Treppe ab und legte den Proviant auf den Boden.
    Etwas hatte diesen Teil des Kellers betreten.
    Er entfernte sich von der Treppe und bewegte sich auf den Bereich zu, der die größte freie Fläche bot. Nachdem er die Kugel Hexenlicht vom Ende seines Schwertes genommen hatte, hob er den Arm und ließ das Hexenlicht über sich schweben.
    Ein widerlicher Geruch. Schlurfende Schritte.
    Der Mann, der aus dem Dunkeln trat, übertraf ihn an Größe, Gewicht und Muskeln. Doch Lucivar konnte in den Augen keine echte Intelligenz erkennen – und hatte nicht das Gefühl, dass viel, wenn überhaupt etwas, vorhanden gewesen war, bevor man das Wesen in dieses Haus gesperrt hatte.
    Das bedeutet nicht, dass der Bastard nicht weiß, wie er die Keule zu handhaben hat, die er trägt, oder den …
    Oberschenkelknochen in der anderen Hand des Mannes. Kein alter Knochen. Und nicht völlig sauber.
    »Essen.« Der Mann lächelte, schleuderte den Knochen zur Seite und trat einen Schritt auf Lucivar zu.
    Ein Glitzern in den Augen. Es handelte sich jedoch nicht um einen Funken Intelligenz, sondern lediglich um Vorfreude. Dieser Mann kämpfte gerne.
    Eine Keule gegen ein eyrisches Kampfschwert. Ein einfaches Gemüt gegen eine jahrhundertelange Ausbildung. Ein ungeschützter Landen gegen einen Kriegerprinzen mit einem Schutzschild.
    Der Kampf wäre vorbei, sobald Lucivar es wollte.
    Er traf die Entscheidung mehr aus Mitleid denn aus praktischen Erwägungen, mehr aufgrund eyrischer Tradition denn einem Verständnis der Landen. Er würde dem Mann zuliebe so tun, als habe er, Lucivar Yaslana, es mit einem anderen Krieger zu tun.
    Der Mann trat einen weiteren Schritt auf ihn zu. Lucivar gab sich dem Blutrausch hin.

    Das Zeug, das unter der Tür hervorquoll, sah wie Hühnerfett aus und war so beißend, dass ihr die Augen brannten und die Nase lief.
    »Beim Feuer der Hölle!« Surreal wich einen Schritt zurück. »Was ist das?« Und kann es noch jemand außer mir sehen?
    »Meinst du, es ist einer von Tersas Zaubern?«, fragte Rainier.
    Es sah
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