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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht
Autoren: Anne Bishop
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der Tunnel befand, und dachte an die Schatten-Katze, die dort unten Wache hielt. Im Grunde war es schade, solch ein prächtiges Raubtier zu vergeuden. Vielleicht …
    Anstatt seinen Rundgang fortzusetzen, kehrte er um und ging zur Kutsche zurück.
    »Mrs. Beale ist sehr tüchtig gewesen«, sagte Jaenelle bei seinem Eintreten. »Yuli und ich haben noch mehr Essen in der Vorratskammer entdeckt. Wir werden eine Suppe kochen. Möchtest du auch etwas?«
    Er warf seinen Mantel ab und ließ ihn verschwinden. »Ja, ich möchte auch welche. Aber ich werde mich darum kümmern.«
    »Ich kann durchaus Suppe machen.«
    »Sicher.« Nachdem er versucht hatte, ihr ein paar Grundlagen des Kochens beizubringen, war er sich da gar nicht so sicher.
    Sie verengte die Augen zu Schlitzen. *Ich habe schon seit Jahren keine Küche mehr in die Luft gejagt.*
    Obwohl der Junge ihnen mit weit aufgerissenen Augen zusah, gab Daemon ihr einen leidenschaftlichen Kuss – und nahm ihr anschließend den Behälter mit der Suppe aus der Hand. *Gerade deshalb sollten wir jetzt kein Risiko eingehen. Du darfst Brot und Käse schneiden.*
    *Na prima!*
    Ihm fiel Yulis verwirrter Blick auf und er musste grinsen. Der Junge war schlau und aufmerksam genug um zu wissen, dass etwas vor sich ging, doch er wusste nicht, was – oder warum.
    *Nach dem Essen möchte ich mit dir über eine leichte Veränderung in dem Verworrenen Netz reden, das die Schattenkatze hält. Ich habe vielleicht Verwendung für ein Raubtier. *
    *Darf ich die Suppe wenigstens umrühren?*
    *Nein.*

    Schmollen. *Ich werde trotzdem mit dir reden.*
    Während er die Suppe für sie drei kochte, verdrängte er die Sorgen und die Wut. Später gäbe es noch reichlich Zeit für beides.

    Es war so weit.
    Tersa ließ das Verworrene Netz verschwinden und wandte sich von dem Arbeitstisch ab.
    Sie würde zu dem Spukhaus gehen und mit diesem Langston reden. Ein … letztes … Mal.

Kapitel 23
     
     
     
    Surreal? Surreal! «
    »Was?« Warum klang Rainier nur so gereizt?
    »Trink das.«
    Ein Glas an ihren Lippen. Eine Hand an ihrem Hinterkopf, um sie daran zu hindern, Widerstand zu leisten.
    Das Glas schmeckte nach Staub, und sie hatte diese merkwürdige Erinnerung, als habe sie gesehen, wie Rainier die Hand schüttelte, um eingetrockneten Mäusekot aus dem Glas zu kippen, bevor er es mit einem Stück seines Hemds auswischte. Dann füllte das Wasser, das nach Staub und bitteren Blättern schmeckte, ihren Mund. Sie schluckte den ersten Mundvoll, weil sie das Wasser benötigte.
    »Trink alles.«
    Er ließ ihr kaum eine andere Wahl. Da er in dieser Beziehung solch ein Mistkerl war, hieß es trinken oder ertrinken.
    »Beim Feuer der Hölle«, murmelte sie, als Rainier sie losließ und das Glas auf dem Küchentisch abstellte. Sie starrte es einen Augenblick an und sah dann zu ihm. »Hast du Mäusekot aus dem Glas gekippt und es mir dann gegeben, ohne es vorher auszuwaschen?«
    »Nein.« Seine Stimme klang eigenartig, seltsam hohl und … Ja, da war ein leichtes Echo. Und etwas in ihrem Kopf gongte .
    »Surreal!«
    »Was?«
    »Ich habe dir einen allgemeinen Heiltrank verabreicht. Hoffentlich wird er dir soweit helfen, dass du noch ein bisschen länger klar denken kannst.«
    Der Boden drehte sich. Herum, herum, im Kreis herum.

    Sie beobachtete ihn, bis Rainier sich zu ihr beugte, sodass sie einander direkt gegenübersaßen. Die angstvolle Sorge in seinen Augen gefiel ihr gar nicht. Da sah sie lieber dem Boden beim Kreiseln zu.
    Er packte sie an den Schultern. Sie versuchte, sich ihm zu entziehen. Dabei verspürte sie einen Schmerz in der Seite – und sie hatte das Gefühl, auf einmal auf einem Fleckchen klarem Boden zu stehen und ansonsten von Nebel umgeben zu sein
    »Wir müssen hier raus«, sagte er.
    »Süßer, darauf sind wir schon gestern gekommen, als uns klar wurde, dass es sich um eine Falle handelt.«
    »Wir müssen uns mehr anstrengen«, sagte er. »Surreal … Ich glaube, du bist doch vergiftet worden.«
     
    Lucivar hatte so gute Ansätze gezeigt – und hatte sich dann als solche Enttäuschung entpuppt. Er wandelte einfach nur im Keller umher, ganz erbärmlich und verloren. Er versuchte noch nicht einmal herauszukommen.
    Wenigstens tat das Luder Surreal endlich etwas Interessantes.
    Todesszenen waren immer fesselnde Momente in einer Geschichte.
     
    Irgendwo im Haus ertönte ein Gong.
    Und über ihm knarrte eine Diele.
    Der Gong zeigte an, dass Kunst eingesetzt worden war. Das wusste er noch von den
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