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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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    Bewegung, Sadi. Du wolltest diesen Spaziergang machen, um dir Bewegung zu verschaffen.
    Noch zweimal die Treppe hinauf und hinunter, und sie befanden sich alle auf dem Weg in die große Eingangshalle und auf die Eingangstür zu.
    Dort wartete Beale auf ihn. Er hielt eine Schüssel und einen Krug Wasser bereit. Ein Lakai öffnete die Tür, und fünf wuschelige Fellbündel rannten nach draußen, wobei sie Daemon durch ihr Jaulen zu verstehen gaben, er möge sich beeilen.
    Daemon ließ die Schüssel und den Krug verschwinden. »Danke, Beale.«
    »Genieß deinen Spaziergang, Prinz. Ich habe Tarl gebeten, einen der kleinen Gartenkarren herzubringen.«
    Daemon hob eine Braue und wartete ab.
    »Es ist ein langer Weg für kurze Beine«, sagte Beale. Er verzog keine Miene, aber in seinen Augen war zweifellos ein Funkeln. »Ich denke, der Karren wird dir auf dem Heimweg zugutekommen.«
    Wenn er den Karren mit fünf schlummernden Welpen hinter sich her zöge.
    »Ich bin ein Kriegerprinz mit schwarzem Juwel, und der
Kriegerprinz von Dhemlan obendrein. Das habe ich mir doch nicht bloß eingebildet, oder?«
    »Nein, mein Prinz«, erwiderte Beale. »Das hast du dir nicht bloß eingebildet. Du bist der mächtigste Mann in ganz Dhemlan.«
    Daemon ging mit einem Nicken auf die Tür zu.
    »Allerdings …«
    Er blieb stehen. Drehte sich in der Hüfte, um zu Beale zurücksehen zu können.
    »Nachdem die Lady die Burg bezogen und mit dem Höllenfürsten zusammengelebt hat, hat er ziemlich häufig die gleiche Frage gestellt.«
     
    Sylvia betrachtete die Welpen. Dann sah sie ihren jüngeren Sohn Mikal an und deutete auf die Tür. »Raus in den Garten. Und ihr bleibt im Garten. Das ist nicht nur eine Bitte deiner Mutter. Es ist ein Befehl deiner Königin.«
    Der Junge und die Welpen rannten nach draußen.
    »Funktioniert das?«, fragte Daemon. »Beide Titel zu benutzen?«
    »Normalerweise verschaffe ich mir so eine extra Viertelstunde, bevor ich nach ihm sehen muss, um den Unfug zu verhindern, den er gerade wieder anstellen will.« Sie fuhr sich durch die Haare, und es schien sie zu überraschen, dass die Bewegung so abrupt endete.
    »Eine neue Frisur?«, fragte er in möglichst gleichgültigem Tonfall. Ihr Haar war kurz und frech und ließ sie … athletischer … wirken als die elegantere Frisur, an die er bei Lady Sylvia gewöhnt gewesen war.
    »Neue Kleidung?«, versetzte sie.
    »Ich habe geheiratet«, erwiderte er trocken.
    »Das ist uns nicht entgangen.«
    Hinter dem Schalk in ihren Augen lauerten Schatten.
    »Warum?«, fragte er sanft mit einem Blick auf ihr Haar. Doch er wusste es.
    »Ich musste unbedingt anders aussehen.« Erneut berührte sie ihr Haar mit den Fingern. »Ich wollte nicht mehr in
den Spiegel schauen und die Frau sehen, die einst die Geliebte des Höllenfürsten war.«
    Sie ging in den Familiensalon hinüber. Er folgte ihr.
    »Ich habe ihn geliebt«, sagte sie. »Das tue ich immer noch. Ich habe viele lange Nächte in diesem Zimmer gesessen und darüber nachgedacht, was letztes Jahr passiert ist, und warum er sich dazu entschieden hat, den Alltag – und mich – hinter sich zu lassen.«
    »Sylvia …«
    »Nein. Lass es mich jemandem gegenüber aussprechen. Bitte?«
    Er ließ die Hände in die Hosentaschen gleiten und nickte.
    »Saetan hat mir gezeigt, was ich von einem Geliebten verdient habe. Nicht nur Erfüllung im Bett, sondern echte Zuneigung, Interesse an meinem Leben und meinen Belangen. Diese Mischung aus Zärtlichkeit und Belustigung, die er an den Tag legte, wenn ich mich aufgeregt habe. Dieser Blick, der besagte, er begreife, dass das, was mich derart in Rage versetzte, etwas Weibliches war, und er abwarten musste, bis sich der Sturm wieder legte.« Sie presste die Lippen zusammen und schloss kurz die Augen. »Zu guter Letzt habe ich begriffen, dass er gegangen ist, weil … es lag nicht nur an dem, was ihm angetan wurde, als man ihn in Terreille gefoltert hat. Er musste wirklich fortgehen, musste die Reiche der Lebenden hinter sich lassen.«
    »Ja«, sagte Daemon behutsam. »Er musste wirklich fortgehen.«
    Ihr traten Tränen in die Augen. Er sah, wie eine Träne über ihre Wange rollte.
    »Vor unserer Liebesbeziehung sind wir Freunde gewesen.« Sie wischte sich die Träne fort und schniefte. »Ich vermisse auch den Freund. Mehr als den Geliebten vermisse ich den Freund. Während mancher langen Nacht habe ich ihm Briefe geschrieben. Ihm Anekdoten aus Halaway erzählt oder über die Jungen.«
    »Aber

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