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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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tun, und zwar nicht nur, weil Jaenelle ihn darum gebeten hatte, sondern weil außerdem noch die Gefühle eines weiteren Menschen auf dem Spiel standen.
    »Ich verspreche dir, Papa. Niemand wird je erfahren, dass du es bist«, sagte Jaenelle, die an der Tür stehen geblieben war.
    »Danke«, erwiderte er matt.
    Sie sah ihn an. Dann glitt ihr Blick zu dem Tisch, auf dem sich etliche Bücher stapelten. Ihre Lippen verzogen sich zu einem boshaften Lächeln. »Wenn du möchtest, dass wir weiterhin so tun, als würdest du alte Bücher sortieren, wann immer wir auf einen Plausch vorbeischauen, dann solltest du sie nicht auf den Tisch knallen. Wir alle wissen, dass du das niemals mit einem Buch machen würdest, das tatsächlich uralt und spröde ist.«
    Er schloss die Augen und versprach sich selbst, dass er nicht winseln würde. »Ihr alle wisst Bescheid?«
    »Nun ja, ich glaube nicht, dass die Jungs dir auf die Schliche gekommen sind, aber der ganze Hexensabbat ist im Bilde.«
    Möge die Dunkelheit Erbarmen mit mir haben!
    »Komm schon, Papa. Nun mach schon Hooo ho ho .«

    Daemon steckte die Zungenspitze zwischen die Zähne und biss so fest darauf, wie er konnte, damit ihm keine Dummheit entfuhr.
    Hätte er seinen Vater beim Sex erwischt – als Saetan noch
körperlich dazu in der Lage gewesen war, Sex zu haben -, wäre es weniger peinlich gewesen, als diese Stimme » Hooo ho ho « sagen zu hören.
    »Was meinst du?«, fragte Jaenelle.
    Daemon beäugte den Audiokristall, der auf der Ecke seines Schreibtisches lag, biss sich noch ein wenig fester auf die Zunge und zählte – zweimal – bis zehn, bevor er sagte: »Es klingt wie der Höllenfürst.«
    Offensichtlich enttäuscht musterte sie den Audiokristall. »Ich möchte nicht die Klangfarbe seiner Stimme verlieren, aber ich habe durchaus versucht, den Kristall so einzustellen, dass man die Stimme nicht wiedererkennen sollte.«
    Es gibt keine Möglichkeit, diese Stimme genug zu verändern, dachte Daemon.
    Dann hob sie den Kopf und sah ein wenig hoffnungsvoller aus. »Selbstverständlich erkennst du seine Stimme wieder, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass jemand anderes das auch tut. Nicht jetzt, da ich sie ein bisschen verändert habe.«
    In diesem Augenblick betrat Lucivar das Arbeitszimmer. Daemonar hielt er in einem festen Griff, was deutlich machte, dass die Diskussion, ob das kleine Ungeheuer auf der Burg frei herumlaufen durfte, bereits hinter ihnen lag.
    »Ich weiß nicht genau, woran Marian heute arbeitet, aber sie hat uns dringend ans Herz gelegt, unser Zuhause zu verlassen«, sagte Lucivar. »Hier sind wir also.«
    *Wir können ihn nach oben ins Spielzimmer bringen*, sagte Daemon auf einem schwarzgrauen Speerfaden.
    *Dort gibt es genug Schilde und nichts Zerbrechliches?*, erkundigte sich Lucivar.
    *Allerdings.*
    »Tja, ihr kommt gerade zum rechten Zeitpunkt«, sagte Jaenelle und sah ihren Bruder und ihren Neffen strahlend an. »Hört euch das an.«
    » Hooo ho ho. «
    Daemonar quietschte vergnügt und versuchte sich aus Lucivars Griff zu befreien. »Opa! Opa!«

    Da Daemon es nicht wagte, jemanden anzusehen, starrte er auf seine Schuhe und ihm dämmerte allmählich, weshalb sein Vater derart von Schuhwerk fasziniert war.
    Jaenelle seufzte. »Na gut. Ich werde daran arbeiten.«
    Lucivar musterte sie beide und wich langsam zurück. »Wir warten einfach in der Eingangshalle.«
    »Ho ho! Ho ho!«, rief Daemonar. »Opa, ho ho!«
    Sobald Lucivar und Daemonar sich sicher jenseits der Tür befanden, sagte Jaenelle: »Meinst du, Daemonar wird die Sache vergessen?«
    Auf gar keinen Fall. »Natürlich. Er ist ja noch klein.«
    Sie gab ihm einen Kuss, der einen äußerst interessanten Abend versprach. Dann sagte sie kläglich: »Danke für die Lüge.«
    Er legte die Hände an ihre Taille. »Gern geschehen.« Erst zögerte er, doch eine nagende Neugier ließ ihn schließlich fragen: »Was hättest du getan, wenn er sich geweigert hätte?«
    Jaenelle sah ihn lächelnd an.
    Schmetterlinge füllten seinen Bauch und kitzelten ihn gnadenlos, bevor sie sich in schwere, niedersinkende Steine verwandelten.
    »Tja«, sagte seine Liebste, »du verfügst ebenfalls über eine wunderbare, tiefe Stimme. Wenn Papa sich also geweigert hätte, hätte ich dich gefragt.«

    Saetan betrat den Salon, in dem Geoffrey und Draca, die Seneschallin des Bergfrieds, ihn auf seine Bitte hin treffen sollten.
    »Meine Freunde, diese Flasche Wein ist heute Abend eingetroffen, mit den besten

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