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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Empfehlungen von Prinz Sadi. Da sie aus dem Weinkeller der Burg stammt, kann ich euch versichern, dass es sich um einen ausgezeichneten Jahrgang handelt, der sich am besten zusammen mit Freunden genießen lässt.«

    Er rief drei Gläser herbei und öffnete den Wein.
    Draca sagte nichts, bis er ihr ein Glas reichte. »Was … ss ist der Anlass … sss?«
    Saetan grinste. »Meinem Sohn ist soeben klar geworden, wie sehr sein Vater ihn liebt.«

Kapitel 7
     
     
     
    Daemon kam aus dem Badezimmer der Zimmerflucht des Gefährten, bemerkte die besorgte Miene seines Kammerdieners und näherte sich der Kleidung, die auf dem Bett ausgebreitet lag, mit erhöhter Wachsamkeit. Er musterte das Hemd, das ein goldenes Karomuster aufwies und die dunkelgrüne Hose – definitiv nicht sein gewöhnliches weißes Seidenhemd und das schwarze Jackett mit schwarzer Hose! Fragend blickte er seinen Kammerdiener an.
    »Was ist das?«
    »Freizeitkleidung«, erwiderte Jazen. »Du hast gesagt, du würdest zu Fuß zum Dorf hinuntergehen. Um dir Bewegung zu verschaffen.«
    »Ich habe gesagt, ich würde zu Fuß zum Dorf gehen, anstatt eine Kutsche zu nehmen, weil mir die Bewegung gut tun wird.« Was seiner Ansicht nach nicht das Gleiche war. »Aber ich begebe mich ins Dorf hinunter, um mit Sylvia zu sprechen. Der Königin von Halaway. Auf ihre Bitte hin.«
    »Aber du wirst zu Fuß gehen. Also wirst du die hier brauchen.« Jazen hielt ein Schuhpaar in die Höhe, bei dem es sich keinesfalls um Daemons gewöhnliches schwarzes, glänzend poliertes Schuhwerk handelte. »Sie passen zu der Freizeitkleidung.«
    Daemon kratzte sich mit einem schwarz gefärbten Fingernagel leicht am Kinn. »Ich bin nun schon seit geraumer Zeit erwachsen und kümmere mich ganz alleine um alle möglichen persönlichen Belange. Mittlerweile bin ich sogar der Herrscher über ein ganzes Territorium, was bedeutet, dass ich Entscheidungen treffe, die Auswirkungen auf das Leben tausender Menschen haben. Warum soll ich also auf
einmal nicht mehr dazu fähig sein, mir selbst auszusuchen, was ich anziehe?«
    »Du hast geheiratet.«
    Er betrachtete prüfend Jazens Gesicht. »Das ist keine klugscheißerische Antwort gewesen, oder?«
    »Nein, Prinz. Die Lady findet, dass du in deiner gewöhnlichen Kleidung phantastisch aussiehst, aber sie hat auch den Eindruck, eine kleine Veränderung ab und an könnte nicht schaden.«
    »Aha.«
    Während Jazen ins Badezimmer ging, um »aufzuräumen«, warf Daemon den Bademantel ab und zog sich an. Es gab nicht viel aufzuräumen, aber er brauchte kein Publikum, wenn er sich an- oder auszog – außer es handelte sich um Jaenelle -, und Jazen, der auf brutale Weise kastriert worden war, als er noch in Hayll lebte, brauchte keinen unversehrten Mann zu sehen und daran erinnert werden, was er verloren hatte.
    Als Jazen in das Schlafzimmer des Gefährten zurückkehrte, war Daemon vollständig angekleidet und betrachtete einen Stoffbeutel voller zerbrochener Kekse, der neben der Kleidung gelegen hatte.
    »Nein!«, rief Jazen in dem Augenblick, bevor Daemon sich ein Stück in den Mund schieben konnte.
    Seine goldenen Augen verengten sich. »Da sie hier bei meinem Wanderzeug lagen, bin ich davon ausgegangen, dass es sich um den Reiseproviant handelt.«
    »Dem ist auch so«, versicherte Jazen ihm. »Aber die Kekse sind nicht für dich«, fügte er hinzu, wobei er einen Buckel machte.
    Ach, beim Feuer der Hölle!
    Er öffnete die Schlafzimmertür und stand im Türrahmen, noch nicht bereit, sein Zimmer zu verlassen und sich der Situation zu stellen.
    Fünf kleine Pelzknäuel warteten im Gang. Fünf kleine Schwänze wedelten ihm zum Gruß übermütig zu. Fünf kleine Sceltiegeister kläfften knapp vor seinen inneren Barrieren.

    *Gassi?* *Gassi!* *Wir kommen mit!*
    Er wurde in den Gang geschubst, als Jazen die Tür hinter ihm schloss.
    »Na schön«, sagte er und ließ den Beutel mit den Leckerbissen verschwinden. »Gehen wir Gassi.«
    Die erste Hürde musste bereits genommen werden, als er den Fuß der Treppe erreichte und von jammervollem Gejaule aufgehalten wurde, das oben von der Treppe erklang. Anscheinend konnten die Welpen die Stufen alleine hinaufklettern, schafften es aber nicht wieder hinunter.
    Also musste er wieder nach oben, und dann je einen Welpen in der Hand die Treppe hinuntertragen, wo er die Fellknäuel auf dem Boden absetzte. Er hätte sich der Kunst bedienen und alle fünf Scelties auf einmal nach unten schweben lassen können, aber

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