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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Kopf in Richtung des Hauses.
    Als sie die andere Straßenseite erreichten, konnte er die Zauber spüren, wie Nadeln, die ihm leicht die Haut zerkratzten. Verworrene Netze aus Träumen und Visionen. Illusionszauber. Etliche Schichten davon.
    Er war als Schwarze Witwe auf die Welt gekommen – die einzige natürliche männliche Schwarze Witwe in der Geschichte des Blutes. Der einzige andere Mann, der zur Schwarzen Witwe gemacht worden war, war sein Vater. Was auch immer dieses Haus umgab, war das Werk der Schwestern des Stundenglases – und das bedeutete nichts Gutes. Abgesehen davon war es nicht gut, dass …
    Sein Herz setzte einen Schlag aus, als ihm klar wurde, dass ihm ein paar der Zauber vertraut vorkamen.

    »Drei«, sagte Jaenelle und machte einen Schritt auf den schmiedeeisernen Zaun zu.
    »Schild!«, fuhr Daemon sie an und umgab sich mit einem schwarzen Schild. Es war verlockend, sie ebenfalls mit dem Schild zu schützen, aber das wäre, als würde er sie in einen Pullover stecken, anstatt ihr das Anziehen selbst zu überlassen.
    Sie blinzelte zu ihm herüber und murmelte dann etwas in einer ihm unbekannten Sprache, während sich ein Schutzschild um sie herum aufbaute. Keine Blase. Dies war eine vollständige Hülle aus Macht, die ihre Gestalt eine Handbreit über ihrer Haut umgab.
    Er war immer noch dabei, ihr jetziges Juwel, Schatten der Dämmerung, kennen zu lernen, aber der Schild schien die gleiche Kraft wie ein schwarzgraues Juwel zu besitzen. Das würde fürs Erste reichen.
    »Woher weißt du, dass es drei gewesen sind?«, fragte er, indem er auf ihre frühere Bemerkung zurückkam.
    Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, war der einer Lehrerin ihrem Schüler gegenüber, da sie den größten Teil seiner formellen Ausbildung in der Stundenglaskunst überwachte.
    Der Höllenfürst war für den Rest verantwortlich – was weder Saetan noch er irgendjemandem gegenüber erwähnten.
    »Die Zauber besitzen drei unterschiedliche Nuancen, drei unterschiedliche Temperamente, die bei ihrer Erschaffung in sie eingeflossen sind. Wir haben den Ort, an dem die Zauber ihren Anfang nahmen, noch nicht erreicht, aber wir sind nahe daran.« Jaenelle zögerte. »Daemon …«
    »Ich weiß.« Und es brach ihm das Herz, denn je näher sie dem Tor im Zaun kamen, desto falscher fühlte der Ort sich an. »Ich weiß, Lady. Ich habe nicht bemerkt, dass es noch zwei andere gibt, aber sie habe ich erkannt.« Dann fügte er hinzu: *Wir haben Gesellschaft.*
    Sie fuhren in ihrer Betrachtung des Hauses fort, ohne sich anmerken zu lassen, dass sie sich des Menschen bewusst waren, der sich ihnen näherte.
    Ein Landen, was nicht weiter verwunderlich war, da sie
sich in einem Landendorf befanden. Doch mehr konnte Daemon nicht spüren, denn seine schwarze Juwelenmacht war so stark, dass er den Geist eines Landen nicht berühren konnte, ohne ihn zu zerstören.
    Also warteten sie ab, bis eine junge Stimme zögerlich fragte: »Geht ihr in das Spukhaus?«
    Nun drehten sie sich um, doch Daemon bewegte sich dabei ein wenig, sodass Jaenelle teilweise hinter seiner linken Schulter verschwand. Auf diese Weise konnte sie den Jungen zwar immer noch sehen, doch Daemon fungierte als eine Art zusätzlicher Schild.
    Aus Jaenelles Richtung schlug ihm resignierte Belustigung entgegen, aber kein Protest, kein Versuch, seinen Beschützerinstinkt zu umgehen.
    Der Junge befand sich in dem unbeholfenen Alter, in dem er zwar kein Kind mehr war, aber auch noch kein junger Mann. Sein Alter und der Umstand, dass er ein Landen war, machten es unwahrscheinlich, dass er eine Bedrohung für sie darstellte. Doch das änderte nichts an Daemons Wachsamkeit.
    »Die andere Lady und der Gentleman haben ein paar Kinder mitgenommen«, sagte der Junge mit hoffnungsvoller Stimme.
    Daemon winkte mit einem Finger und bedeutete dem Jungen, zu ihm zu kommen. Es war besser, darauf zu warten, dass der Junge sich ihnen näherte. Er hatte etwas Schüchternes an sich, etwas …
    *Er ist verletzt worden*, sagte Jaenelle.
    Er hielt seine Wut im Zaum. Aus dem Munde eines Menschen mit Jaenelles Vergangenheit, bedeuteten »verletzt« und »verwundet« nicht das Gleiche. Beim Feuer der Hölle, jemand mit seiner Vergangenheit erkannte den Unterschied! *Körperlich misshandelt?*
    *Ich weiß nicht. Aber solche Kinder haben etwas an sich. Gleiches erkennt Gleiches.*
    Er konnte den Schmerz hören, der in ihren Worten mitschwang.
    »Wie heißt du?«, fragte er den Jungen.

    »Yuli.«
    »Du hast gesagt,

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