Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin
nur gesagt hatte, um Gray zu helfen.
»Du musst etwas unternehmen«, sagte Jaenelle.
»Zum Beispiel?«
»Keine Frau sollte mit so etwas leben müssen. Und ganz sicher sollte Marian nicht mit so etwas leben müssen. Wenn das Lucivars Vorstellung von Romantik ist, musst du ihm beibringen, wie man anständig küsst.«
»Wenn ein Mann es richtig anstellt, ist an einem Kuss nichts Anständiges«, murmelte Daemon.
» Daemon .« Sie pikte ihn mit dem Finger in die Brust. » Mach was .«
Er gehorchte. Er küsste sie. Und als er fertig war, hatte sie eine Hand in seinen Haaren vergraben und bedeutete ihm, sich nicht zu weit wegzubewegen.
»Ich habe Gray ein paar Tipps zum Thema Küssen gegeben«, sagte er, während er seine Lippen über ihr Gesicht gleiten ließ und eine Spur hauchzarter Küsse hinterließ.
»Wirklich?« Sie klang atemlos und ihr Geruch verriet genug von ihrer Erregung, um sein Blut angenehm zu wärmen.
»Hmmm. Ich glaube nicht, dass er während des Abendessens an irgendetwas anderes gedacht hat.«
»Das würde erklären, warum er so fröhlich war«, murmelte Jaenelle und neigte den Kopf, damit er an seiner Lieblingsstelle an ihrem Hals knabbern konnte.
»Lucivar ist eine wesentlich größere Herausforderung.« Er
ließ eine Hand unter ihr Nachthemd gleiten und strich sanft mit den Fingerspitzen an ihren Oberschenkeln entlang.
Jetzt lag nur noch Verlangen in ihrem Blick. Sie schob eine Hand unter die Decke und streichelte ihn liebevoll.
»Meine Technik braucht wohl noch etwas Übung«, sagte er und leckte das Tal zwischen ihren Brüsten.
»Daemon«, keuchte sie, als seine Finger andere interessante Stellen fanden, an denen sie spielen konnten. »Wie viel Übung brauchst du denn noch?«
Er schob sich über sie und genoss für einen Moment das Gefühl der zarten Barriere aus Stoff zwischen ihnen. »Das sage ich dir morgen früh«, schnurrte er.
Ihre Antwort bestand aus einem lustvollen Stöhnen.
TERREILLE
Theran betrat den Salon im Familienflügel und ließ sich auf das Sofa fallen.
»Brandy?«, fragte Talon.
»Gerne.«
Er nahm das Glas, das Talon für ihn gefüllt hatte, und stürzte die Hälfte des Alkohols in einem Zug hinunter.
»Wie ist der Abend denn verlaufen?«, fragte Talon und ließ sich auf einem Sessel neben dem Sofa nieder.
»Nicht schlecht.«
»Geht es Gray gut?«
Theran gab ein Geräusch von sich, das man vielleicht als Lachen interpretieren konnte. »Besser als mir.«
»Bist du verletzt?«
Er schüttelte den Kopf. Er wollte Talon nicht beunruhigen; er wusste nur nicht, ob er wiederholen sollte, was ihm gesagt worden war. War sich nicht sicher, ob er hören wollte, wie Talon der Einschätzung des Höllenfürsten zustimmte.
»Gray ist wie sie«, sagte er schließlich und ließ den Brandy im Glas kreisen, um Talon nicht ansehen zu müssen. »Er hat
sich dort eingefügt wie ein Teil eines filigranen Musters. Wie er mit ihnen gesprochen hat, ihnen zugehört hat. Sollte er sich dazu entschließen, nach Dharo auszuwandern, werden sie ihm dabei helfen.«
»Sollte er sich wozu entschließen?«
Theran zuckte zusammen. Natürlich wusste Talon nichts davon. Gray hatte es ja am Morgen das erste Mal erwähnt.
»Ich habe ihn heute Abend kaum wiedererkannt«, fuhr Theran fort. »Er hatte einen seiner … Anfälle …«
»Verdammt«, murmelte Talon.
»… und sie haben es in den Griff gekriegt, Sadi und der Höllenfürst. Beruhigungszauber und Macht. Sie haben ihn innerhalb weniger Minuten zur Ruhe gebracht.«
»Hast du daran gedacht, sie nach dem Zauber zu fragen?«, wollte Talon wissen. »Klingt so, als wäre es praktisch, den zu kennen. Beim Feuer der Hölle, ich habe alles ausprobiert, was ich kenne, und konnte ihn trotzdem nicht beruhigen, wenn er eine schlimme Nacht hatte.«
»Der Höllenfürst hat mich nach dem Essen beiseitegenommen und mir den Beruhigungszauber beigebracht, den er angewendet hat. Er bezeichnete ihn als einen Standardzauber und war überrascht, dass er nicht zu unserer üblichen Ausbildung gehört.«
Talon musterte ihn, dann lehnte er sich im Sessel zurück. »Du weichst einem Punkt aus.«
»Therans Klinge«, sagte Theran leise. »Gray und ich haben früher Scherze darüber gemacht, dass er mein großer Beschützer sein sollte. Aber die Juwelen messen nur eine Art der Macht, nicht wahr? Zwei Männer können die gleichen Juwelen tragen und sogar exakt dieselbe Tiefe an Macht erreichen, und doch kann einer der führende Mann sein, während der andere
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