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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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besser nur folgt. Wenn Gray nicht vor zwölf Jahren gefangen genommen worden wäre und wir beide so aufgewachsen wären, wie es hätte sein sollen, wäre er mein Beschützer geworden. Er hätte vor mir gestanden. Mich überschattet. Denn er ist ein Kriegerprinz, wie sie welche sind – wie Sadi und Yaslana -, oder zumindest wäre
er einer geworden. Ich konnte fast zusehen, wie er sich mit jeder Stunde, die er mit ihnen sprach, mehr verändert hat. Der Höllenfürst meinte, Gray würde selbst mit seinen emotionalen Narben keinerlei Schwierigkeiten haben, sich in Kaeleer niederzulassen, wenn er sich dazu entschließen sollte.«
    Theran leerte sein Glas und schenkte sich noch eines ein. »Gray ist während all der Jahre ein Kind geblieben, also musste ich ein Mann werden.«
    »Du wärst so oder so ein Mann geworden«, widersprach Talon. Er rutschte in seinem Sessel herum, eine ruhelose Bewegung, die untypisch für ihn war. »Dann passt du eben nicht zu Sadi und Yaslana. Es gibt nicht viele, die das tun.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Geh ins Bett«, sagte Talon. »Mit ein wenig Schlaf werden die Dinge ganz anders aussehen.«
    Theran erhob sich und hob das Glas zu einem Salut. »Das werde ich tun.«

    Talon wartete, bis Theran den Raum verlassen hatte, bevor er aufstand, sich ein Glas Yarbarah einschenkte und es erwärmte.
    … Juwelen messen nur eine Art der Macht … hätte vor mir gestanden … mich überschattet … er ist ein Kriegerprinz, wie sie welche sind …
    Talon hob das Glas und musterte den Blutwein. »Theran, mein Junge, ich würde dir das nie ins Gesicht sagen, aber du hast Recht, was Gray angeht. Er hätte dich überschattet. Nicht absichtlich. Er hätte von klein auf gelernt, dein Schwert und Schild zu sein. Wäre in dem Glauben erzogen worden, es sei seine Pflicht, die Familie Grayhaven zu beschützen und zu verteidigen. Viele sind dir gefolgt, weil du diesen Namen trägst, aber der Mantel des Anführers passt dir noch immer nicht richtig. Für Gray wäre es so natürlich gewesen wie zu atmen, der führende Kriegerprinz in Dena Nehele zu sein.«

    Er nahm einen Schluck Yarbarah. »Vielleicht hättest du ihn irgendwann dafür gehasst, dass er gewesen wäre, was man von dir zu sein erwartete. Und auch wenn es mir aus tiefstem Herzen wehtut, das zu sagen, und so sehr ich mir auch wünsche, er wäre nie verletzt worden – vielleicht ist es besser so, dass er erst jetzt erwacht, da du alt genug bist, um dich zu behaupten.«
    Talon trank den Yarbarah aus und seufzte. »Vielleicht ist es besser so.«

    Gray lehnte sich gegen die Mauer des Gartenschuppens und musterte kritisch den Schein des Hexenlichts, der durch das Fenster drang. Sanftes Licht, hatte Daemon gesagt. Genug, damit man nicht in der Dunkelheit herumstolperte, aber nicht so viel, dass das Verlangen sichtbar wäre. Im Dunkeln war es ein wenig einfacher, sich zu öffnen.
    Und war das nicht ein Wunder?, dachte er, während er auf Cassie wartete. Sich mit Daemon zu unterhalten war, als hätte man einen älteren Freund, der sich nicht nur mit Frauen auskannte, sondern auch bereit war, mit einem über diese Dinge zu reden .
    Bereit war, mehr zu tun, als nur zu reden.
    »Leg ihr die Hände an die Hüften. So. Sie wird so darauf konzentriert sein, sich für diesen verdammten Illusionszauber zu entschuldigen, dass sie deine Hände nicht einmal bemerken wird, bis die Wärme durch ihre Kleidung dringt. In dem Moment, wenn sie sich dessen bewusst wird, muss die Romantik einsetzen. Sie fühlt sich heute Nacht verletzlich. Sie wird versuchen, sich zurückzuziehen. Das ist der Moment, in dem du ihr gerade so viel anbietest, dass es dafür sorgt, dass sie mehr will. Lass sie ruhig zu wenig Schlaf bekommen, weil du ihr einen Grund gegeben hast, an dich zu denken. Über dich nachzugrübeln. Von dir zu träumen.«
    Und dann hatte Daemon es ihm gezeigt …
    »Gray?«, rief Cassie leise. »Gray, bist du da drin?«

    »Hier hinten«, rief er.
    Als ihm der taktische Fehler bewusst wurde, drehte er sich schnell so, dass er mit dem Rücken an der Wand lehnte. So wäre es, wenn sie erst einmal vor ihm stand, leicht, sich so zu drehen, dass sie in dem sanften Lichtschein stand und er im Schatten.
    Sie bog um die Ecke, zögerte kurz und eilte dann auf ihn zu.
    »Stimmt irgendetwas nicht?«, fragte sie, als erwarte sie schlechte Nachrichten.
    »Warum sollte etwas nicht stimmen?«
    »Du bist draußen.«
    »Es ist eine warme Frühsommernacht«, erwiderte er lächelnd. »Die

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