Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
der zweiten Phase der Heilung.«
    Der Mann trat vor. »Lady, wenn wir das Stück auf dem Markt verkauft hätten, hätten wir fünfzig Silbermünzen dafür verlangt und wären froh gewesen, wenn wir dreißig bekommen hätten.«
    »Heute war es hundert Goldmünzen wert«, sagte Cassidy nur. Theran spürte, dass sie zitterte. Das war das einzige Warnsignal, bevor ihre Knie unter ihr nachgaben.
    Er packte sie an einem Arm, Ranon nahm den anderen.
    »Hol einen Stuhl«, befahl der Mann seinem Sohn.
    Der Junge verschwand eilig unter der Plane und kehrte mit einem Stuhl zurück. Sie bugsierten Cassidy auf den Stuhl und drückten ihren Kopf nach unten.
    »Bist du verletzt?«, fragte Shira. »Ist sie verletzt?«
    »Ich fühle mich etwas schwummerig«, sagte Cassidy.
    »Halt den Kopf unten«, befahl Theran und zog ihr den Knüppel aus der Hand.
    »Ich habe noch nie jemanden angegriffen«, sagte Cassidy. »Lucivar hat mir beigebracht, wie ich den Knüppel benutzen muss. Er meinte, ich hätte nicht das richtige Temperament für ein Messer. Ich bin die Bewegungsabläufe in den Übungsstunden oft durchgegangen – Lucivar liebt Übungsstunden -, und ich habe später damit weitergemacht, weil es eine gute körperliche Ertüchtigung und Konzentrationsübung war. Aber ich habe noch nie jemanden geschlagen und es ernst gemeint. Na ja, meinen Bruder Clayton schon, aber das ist etwas anderes.«
    »Ich kann nichts finden«, meinte Shira. »Was fehlt ihr nur?«
    »Das sind die Nerven nach dem ersten Kampf«, erklärte Ranon. »Sie ist nur ein wenig zittrig.«
    »Ich habe da eine Kleinigkeit, die helfen könnte«, bot der Mann an.
    Theran und Ranon tauschten einen Blick. Sie kannten beide die destillierten »Kleinigkeiten«, die wesentlich billiger
waren als der Alkohol, für den ein Mann nicht sein eigenes Gefäß mitbringen musste.
    *Es wird ihre Nerven betäuben*, meinte Ranon.
    »Vielen Dank«, sagte Theran daraufhin und stand auf, um dem Mann zu folgen.
    Die Flasche war zwischen den Wasserkrügen und den Teeutensilien versteckt. Der Mann nahm eine Tasse mit Unterteller und füllte die Tasse zur Hälfte mit der Flüssigkeit aus der Flasche. Nach einem kurzen Blick auf Theran goss er noch ein wenig mehr hinein.
    Theran nahm die Tasse und trank einen Schluck. Seine Augäpfel sangen und seine Zähne tanzten.
    »Mutter der Nacht«, keuchte er.
    »Es hat einen gewissen Biss«, gab der Mann zu.
    Als er die Tasse hinübertrug, roch Cassidy kurz an dem Gebräu und weigerte sich prompt, es zu trinken, bis Shira fauchte: »Entweder nimmst du diesen Trank oder ich mache dir einen, der wesentlich schlimmer schmeckt.«
    Daraufhin leerte Cassidy die Tasse in einem Zug.
    Ihre Kehle ging nicht in Flammen auf und auch ihre Lunge explodierte nicht.
    Theran war sich nicht sicher, ob er sie deswegen bewundern oder fürchten sollte.
    »Gebt mir noch eine Minute, damit ich noch einmal nach dem Mädchen sehen kann«, bat Shira. »Dann reite ich mit euch und helfe euch, Lady Cassidy nach Hause zu bringen.«
    »M’ges gut«, sagte Cassidy.
    »Äh-äh«, erwiderte Theran, während er sie auf die Füße zog.
    Vae lag ausgestreckt auf dem Sitz und trug eine selbstzufriedene Miene zur Schau. Theran hob den Grünen Schild um die Pakete auf und befahl: »Nach hinten.«
    Sie grummelte ein wenig, stieg aber über den Sitz und schwebte dann in der Luft, während sie die Pakete so zurechtrückte, dass ein sceltiegroßer Platz frei wurde. Dann legte sie sich seufzend hin.
    Cassidy in die Kutsche zu kriegen, erwies sich als schwierig,
da der Alkohol und der Kampf mittlerweile ihre Wirkung zeigten und sie nur noch eine sehr vage Vorstellung von Koordination besaß. Doch letztendlich schaffte er es, sie auf den Sitz zu befördern. Er umgab sie mit einem Grünen Schild, damit sie nicht vom Wagen fiel.
    Als er sich umdrehte, um herauszufinden, wo Shira blieb, sah er, wie Ranon die Heilerin zurückhielt – und dass der Landenmann sich ihm genähert hatte.
    »Ich habe dir etwas zu sagen«, meinte der Mann.
    Theran versteifte sich. »Dann sag es.«
    »Was heute passiert ist … was diese Jungen getan haben … das ist nicht zum ersten Mal passiert. Nicht bei mir und meiner Familie, aber bei anderen.«
    Theran nickte. »Es ist lange her, dass uns jemand angeblickt und Menschen in uns gesehen hat, statt etwas Minderwertigem .«
    Theran nickte wieder, da er weder wusste, was er sagen sollte, noch was der Mann wollte.
    »Ich habe in den Landen-Aufständen gekämpft.«
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher