Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin
aus, als hätte ihm jemand eins über den Schädel gehauen.
»Ich kenne das Gefühl«, murmelte Theran.
In den Augen des Mannes blitzte Humor auf.
Als sie den Stimmungswechsel ihres Vaters sah, und wohl auch aufgrund ihrer Faszination für einen sprechenden Hund, schüttelte das Mädchen Cassidys Hand und besiegelte so das Geschäft.
Und damit wäre, der Dunkelheit sei Dank, dieser Besuch beendet.
Nachdem sie sich von allen verabschiedet hatte, ging Cassidy zurück zu ihrem Ponywagen. Als er zu ihr aufschloss, lächelte sie ihn an, als sei gar nichts Ungewöhnliches geschehen.
Und so war es auch, wurde ihm klar. Nicht für sie. Das war nicht das erste Mal gewesen, dass sie etwas von einem Landen gekauft hatte.
Was für ein Ort war Dharo, wenn dort eine Königin in einem Dorf der Landen einkaufte? Oder lag es daran, dass Cassidy aufgrund ihrer Rose-Juwelen keinen so großen Unterschied zwischen sich und den Landen spürte, wie Blutleute mit dunkleren Juwelen es taten?
Er hatte keine Antwort auf diese Fragen. War sich nicht
sicher, ob er eine wollte. Doch er musste den Rest des Ersten Kreises wissen lassen, dass ihre Königin das Potenzial für ungewöhnliche Handlungen in sich trug.
Vae knurrte. Die einzige Warnung, bevor er hörte, wie ein Kind schmerzerfüllt aufschrie und ein Mann wütend brüllte.
Theran wirbelte herum, um sich der Bedrohung zu stellen. Als er zwei jugendliche Krieger in der Nähe des Weberstandes entdeckte, zögerte er.
Cassidy nicht. Sie rannte zurück zu der Landenfamilie.
Er – und die Wachen – spürten den Schlag der Rose-Juwelen und sahen, wie der eine Krieger von den Füßen gerissen wurde. Der andere junge Mann geriet durch den Schlag ins Stolpern, aber er trug Aquamarin und konnte deshalb den Großteil von Cassidys Schlag absorbieren.
Vor den Landen erschienen Rose-Schilde. Ebenso um Cassidy, als sie einen abgerundeten Knüppel herbeirief und Kampfhaltung einnahm.
»Schlampe!« Ein Mann, der alt genug war, um der Vater der Krieger zu sein, rannte auf sie zu. »Dir werde ich eine Lektion verpassen, du Schlampe.«
Beim Feuer der Hölle.
Theran machte einen Schritt in Cassidys Richtung, um sie aus einem Kampf zu ziehen, in den sie gar nicht hätte verwickelt werden sollen, da nicht Blut gegen Blut stand.
Dann sprang Vae den Mann an und Theran beobachtete, wie eine kleine Hündin, die ihre Kunst beherrschte, einen erwachsenen Mann von den Füßen riss.
Und hörte Knochen splittern, als sich ihre Kiefer, durch die Kraft von Purpur verstärkt, um den Unterarm des Mannes schlossen.
Der Krieger mit den Aquamarin-Juwelen warf sich auf Cassidy. Theran spürte noch einen Stoß, als Cassidy die Zähne bleckte und sich dem Angriff stellte, wobei sie den Knüppel mit so viel Wildheit schwang, dass er Schilde durchbrach, die stärker waren als ihre, und den Krieger zurückdrängte.
Inzwischen war Vae an Cassidys Seite und hatte Purpur-Schilde um sie beide errichtet.
*Theran? Theran!*
*Prinz?*, fragte eine der Wachen. *Was sollen wir tun?*
Wenn er das nur wüsste, verdammt. Sie hätten gar nicht erst in diesen Kampf hineingeraten sollen.
*Ich rieche Blut*, sagte Vae.
Natürlich tust du das, dummer Hund , dachte Theran. Du hast gerade einem Mann den Arm aufgerissen.
Doch Cassidy blickte über die Schulter, dann schrie sie: »SHIRA!«
Ihre durch die Kunst verstärkte Stimme würde wahrscheinlich nicht bis zum Anwesen vordringen, doch sie würde die Blutleute in der Nähe dieses Viertels mobilisieren.
»Du hast meine Jungs verletzt!«, rief der ältere Krieger, als er auf die Füße kam und seinen gebrochenen Arm umklammerte.
»Sie haben das Mädchen verletzt«, fauchte Cassidy.
»Kleine Landenschlampe«, fauchte der Krieger zurück.
» Mädchen . Ich bin hier die Königin und dadurch ist sie eine der Meinen. Und niemand rührt die Meinen an.«
»Königin, wie? Blöde Schlampe, mit deinen Rose-Juwelen hast du doch gar nicht genug Macht, um Königin zu sein.«
»Lass es darauf ankommen.« Cassidy verlagerte ihr Gewicht. »Du willst kämpfen? Dann tritt vor .«
Der Krieger zögerte. Theran spürte, wie die Wachen entsetzt zurückwichen.
Und er sah alles, worauf er gehofft hatte, in Trümmer zerfallen. Und das nur wegen Cassidys dummen Verhaltens.
Und er sah, wie Gray an dem Schmerz über ihren Verlust zerbrach, weil sie diesen Kampf nicht überleben würde. Cassidy und Vae gegen diese drei Krieger? Selbst wenn sie verwundet waren, konnten diese Männer die Hexen noch in
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