Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft
wiederzusehen, aber sie war zurückgekehrt.
»Wir werden uns eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Eine rosige Zukunft, für uns und unser Volk«, sagte er. »Es wird Zeit und Arbeit brauchen, aber wir werden uns eine Zukunft aufbauen.«
»Das werden wir.«
Als sie ihre linke Hand hob, um sein Gesicht zu berühren, sah er den silbernen Armreif, den er ihr zu Winsol geschenkt
hatte. Dass sie ihn jetzt trug, symbolisierte eine Entscheidung, sowohl für die Frau als auch für die Königin.
Über alle Worte hinaus gerührt, hauchte er einen Kuss in ihre Handfläche.
»Wir haben viel zu tun, bevor der Frühling kommt«, sagte er, zu unsicher, was sie von ihm wollte, um sie um die Intimität zu bitten, nach der es ihn so verlangte. »Wir sollten wohl besser anfangen.«
Lächelnd küsste sie ihn sanft – dann küsste sie ihn noch einmal mit etwas mehr Feuer. »Morgen ist noch früh genug. Heute will ich an nichts denken als an dich.«
Kapitel siebenunddreißig
TERREILLE
C assidy betrat die Küche und rieb sich die Hände. Ein flotter Spaziergang an einem frischen Morgen hatte sie aufgeweckt und die Vorfreude auf ein paar Stunden in einem warmen Raum entfacht – auch wenn sie sich nicht darauf freute, sich durch die Briefe, Gesuche und anderen Papiere zu arbeiten, die wie stetiger Schneefall auf ihren Schreibtisch rieselten, seit das Winsol-Fest vor zwei Wochen zu Ende gegangen war. Wenigstens begann das neue Jahr noch im Winter. Wenn sie fleißig war, könnte sie sich durch den Papierstapel arbeiten, bis im Frühling die Pflanzsaison begann.
Birdie warf ihr einen Blick zu. Bevor Cassidy etwas sagen konnte, machte die Gehilfin der Haushälterin eine scheuchende Bewegung. »Gleich ist eine Tasse Gewürztee für dich fertig und ein paar der kleinen Obstkuchen, die Maydra gestern gebacken hat, wärme ich dir auch auf.«
»Ich dachte, die hätten wir gestern beim Abendessen alle aufgegessen«, sagte Cassidy.
Birdie lächelte. »Wir haben ein paar für deinen Frühstückstee zur Seite gelegt.«
Mit einem breiten Lächeln ging Cassidy in ihr Arbeitszimmer, in dem bereits ein warmes Feuer brannte. Ein schweres Schultertuch und eine Decke lagen auf dem Polstersessel neben dem Kamin, falls ihr beim Arbeiten am Schreibtisch kalt wurde. Und Powell hatte den neuen Sack Post bereits sortiert und die Briefe von Familie und Freunden von Einladungen, Audienzgesuchen und der Korrespondenz der Königinnen Dena Neheles getrennt. Füller und ein Stapel des günstigen Papiers, das sie für Notizen und Anweisungen für den Hof bevorzugte, lagen ebenfalls bereit.
Sie setzte sich an den Schreibtisch und schloss die Augen.
Das Gefühl, jemanden zu haben, der sich um einen kümmerte, war wunderbar – die kleinen Gesten, wie ein Obsttörtchen aufzuheben oder Stifte und Papier bereitzulegen. Es war herrlich, Birdie und Frannie singen zu hören, während sie die Residenz aufräumten, Elle und Maydra lachen zu hören, die Leichtigkeit in Drydens Stimme zu vernehmen, wenn er sie bat, einen Moment zu warten, während er den jungen Lakaien die angemessene Form wies, etwas zu tun, das sie betraf.
Und es war eine Erleichterung, dass ihr Erster Kreis endlich lernte, sich ein wenig zu entspannen. Während der zweiten Hälfte der Winsol-Feiern hatte sie bei allen von ihnen eine Veränderung bemerkt. Oh, noch immer gab es diese scharfen, abschätzenden Blicke, wenn jemand sich ihr näherte, der kein Mitglied des Ersten Kreises war. Und ihre Männer würden sich immer in den Blutrausch hineinsteigern, wenn jemand von außerhalb des Hofes oder des Dorfes an sie herantrat – das hatte Jaenelles letzter Brief bestätigt. Aber ein Teil der unterschwelligen Spannung war verschwunden. Auch Shira hatte den Unterschied bemerkt, konnte ihn aber ebenso wenig erklären. Also hatten sie beschlossen, es läge wohl an etwas, das die Männer für privat hielten und nicht preisgeben würden, es sei denn, sie erhielten einen direkten Befehl ihrer Königin.
Und ihre Königin sah keinen Grund, ihre Männer wegen etwas zu bedrängen, das sie glücklicher machte.
Cassidy schlug die Augen auf, griff nach dem Brieföffner und begann mit dem Stapel Briefe der Königinnen.
Es war wunderbar, diese Schreiben zu erhalten, zwischen den steifen Phrasen der Königinnen des Nordens die Vorsicht und Hoffnung zu lesen und das wachsende Vertrauen und die Herzlichkeit der Königinnen der Shalador und der südlichen Provinzen zu spüren.
Viele von ihnen wollten Mitglieder ihrer
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