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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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brauchtest, um einem Freund zu helfen, hättest du das mit Lady Darlena oder mit mir besprechen müssen. Wir hätten deinen Vertrag aussetzen und deinen Hof bis zu deiner Rückkehr neu zuordnen können. Oder wir hätten deinem Hof gestattet, die Dörfer während deiner Abwesenheit selbst zu regieren, und hätten veranlasst, dass dein Haushofmeister und der Hauptmann der Wache Lady Darlena direkt Bericht erstatten.«
    Dass Darlena und Sabrina ihre Nasen in ihre Finanzen steckten, war genau das, was sie versucht hatte, zu verhindern. Und ihre Haushofmeister hätten ihre Nasen überall hineingesteckt. Genauso wie sie es getan hatten, als sie gekommen
waren, um den Herbstzehnt einzusammeln – womit diese ganze Misere ihren Anfang genommen hatte.
    Kermilla hob das Kinn noch ein wenig höher. »Um ehrlich zu sein, Lady Sabrina, ich halte Bhak nicht für eine angemessene Aufgabe für jemanden mit meinen Fähigkeiten. Das war Teil des Grundes für meine Abwesenheit. Aber jetzt bin ich wieder da und bringe die Angelegenheit in Ordnung. «
    »Das ist bereits geschehen«, sagte Sabrina. »Und, um genauso ehrlich zu sein, Lady Kermilla, in Anbetracht der verzweifelten Lage zweier Dörfer, die noch vor einem Jahr zufrieden und wohlhabend waren, komme ich zu dem Schluss, dass die Herrschaft über ein kleines Dorf wie Bhak deine derzeitigen Fähigkeiten übersteigt.« Sie schlug das Dossier zu und stieß einen verärgerten Seufzer aus. »Man kann es nicht auf angenehme Art und Weise sagen. Ich habe dir Gelegenheit gegeben, deine Meinung zu äußern, also wollen wir diesen Tanz jetzt beenden. Du hast es nicht geschafft, deine Befähigung zum Herrschen unter Beweis zu stellen. Auf eigene Bitte hin werden die Dörfer unter deiner Kontrolle einer anderen Königin übergeben, wenn dein Vertrag im Frühjahr ausläuft. Da die Dörfer in ihrer Provinz liegen, wird Lady Darlena bis dahin inoffiziell über Bhak und Wollheim herrschen. Du hast die Erlaubnis, bis zum Frühling in der Residenz zu wohnen, wenn du möchtest, aber du wirst als Dorfbewohnerin in Bhak leben, nicht als die herrschende Königin.«
    »Das ist nicht gerecht!«
    »Nein, das ist es nicht, wenn man sich überlegt, welches Elend du über die Leute gebracht hast. Aber dich mit einem Dach über dem Kopf, etwas zu essen und mit Dienern, die du nicht aus eigener Tasche bezahlen musst, zu versorgen, ist mein Zugeständnis an die Situation – schließlich hätte ich dich von Anfang an besser überwachen sollen!«
    Fassungslos sank Kermilla auf ihrem Stuhl zusammen.
    »Ich bin mir dessen bewusst, dass du nicht länger über die zwölf Männer verfügst, die nötig sind, um einen offiziellen
Hof aufzustellen«, fuhr Sabrina fort. »Und ich weiß, warum du diese zwölf Männer nicht mehr hast.«
    »Ich kann das erklären.«
    »Nein, das kannst du nicht. Und ich empfehle dir sehr, es nicht zu versuchen. Was die verbleibenden Männer deines Ersten Kreises angeht, so unterstehen sie bis zum Frühjahr noch deinem Befehl, da sie einen Dienstvertrag mit dir abgeschlossen haben. Du solltest dir aber im Klaren darüber sein, dass Prinz Jhorma sich nicht länger in der Lage fühlt, seine Pflichten als Gefährte zu erfüllen, und gebeten hat, für die Restdauer seines Vertrags nur noch als Begleitschutz eingesetzt zu werden. Dieser Bitte wurde entsprochen. Der Rest deiner Männer hat gebeten, dass ihr Dienst auf Bhak und Wollheim beschränkt bleibt, ob du vor Ort bist oder nicht. Dieser Bitte wurde ebenfalls entsprochen. Und jeder Befehl, der über gewöhnliche Hofanweisungen hinausgeht, muss von Darlenas Haushofmeister oder Hauptmann der Wache genehmigt werden – ganz gleich, wer den Befehl gibt.«
    »Also habe ich nur noch dem Namen nach einen Hof?«
    »Ja.«
    Kermilla fühlte sich schwach und schwindlig. Sie starrte die Königin von Dharo an. »Was soll ich denn jetzt tun?«
    »Es ist offensichtlich, dass du eine ältere – und strengere – Hand brauchtest, als die, mit der Cassidys dich geführt hat, um deine Verantwortung als Königin zu erkennen.
    Es ist ebenso offensichtlich, dass deine Ausbildung fehlgeschlagen ist. Das lässt dir zwei Möglichkeiten offen, Kermilla. Du kannst dich jetzt am Hof einer anderen Königin bewerben, ohne die Hoffnung, jemals selbst zu herrschen, oder du kannst dich der Ausbildung noch einmal unterziehen. Der gesamten Ausbildung – sowohl einer Wiederholung der Dinge, die du an Cassidys Hof hättest lernen sollen, als auch dem zweijährigen Dienst am

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