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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Badezimmer und in die anderen Schlafzimmer auf dieser Seite der Treppe war noch frei.
    Vae und Keely liefen vor ihr her. Nachtnebel und Khollie folgten ihr so dicht, dass sie befürchtete, sie zu treten, wenn sie einen normalen Schritt machte. Also tippelte sie ins Badezimmer.
    Khollie folgte ihr durch die Tür.
    »Nein«, sagte Cassidy. »Das kann ich alleine.«
    Khollie wedelte mit dem Schwanz und blieb stehen.
    »Raus.«
    Er rührte sich nicht, bis Vae ihn anknurrte.
    Sie verschloss die Tür vor ihren aufmerksamen Blicken, aber als sie sich hinsetzte, konnte sie fühlen, wie sie – Vae, Nachtnebel und Khollie – direkt vor der Tür standen und sie wusste, die scharfen Ohren waren gespitzt, um jedes Geräusch aufzufangen.
    »Zurück«, knurrte sie.
    Sie hätte darauf gewettet, dass die Scelties höchstens einen Schritt zurückgegangen waren. Und sie hätte einen Monatslohn darauf gesetzt, dass sie die Ohren immer noch aufgestellt hatten.

    Diese Auseinandersetzung würde sie nicht gewinnen, also tat sie so, als wäre sie alleine, und brachte es hinter sich.
    *Deine Männer wollen mit dir sprechen*, sagte Vae, als Cassidy die Tür öffnete.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie bereit war, mit ihnen zu sprechen. Nicht, dass sie eine Wahl hatte. Darcy und Lloyd übernahmen die Spitze. Keely und Khollie flankierten sie. Vae und Nachtnebel liefen hinter ihr, in bester Treiberposition.
    Kühe und Schafe müssen vor Angst erstarren, wenn sich auch nur einer von ihnen nähert, dachte Cassidy, als die Hunde sie in das große Besprechungszimmer begleiteten. Sie brachten sie hinein, drehten sich um und trabten dann hinaus. Hinter ihnen fiel die Tür ins Schloss.
    Ihr gesamter Erster Kreis wartete auf sie, zusammen mit Gray und Shira, nur Reyhana fehlte.
    Reyhana besaß die Art von Macht, die starke Männer anzog ; die Art von Macht, die Kermilla dazu bringen würde, das Mädchen in ein paar Jahren als ernsthafte Rivalin zu betrachten. Würde Kermilla so weit gehen, eine potenzielle Gefahr zu beseitigen? Die Möglichkeit bestand.
    Noch ein Grund, ihr die Zähne zu zeigen, dachte Cassidy.
    Einen Platz am Tisch hatte man für sie freigelassen – auf der gegenüberliegenden Seite, weit weg von der Tür und genau in der Mitte. Eine nicht besonders subtile Art und Weise, ihr mitzuteilen, dass sie den Raum nicht verlassen würde, ohne an ihren Männern vorbeizugehen.
    Sie empfand das als tröstlich und erkannte, dass Vae Recht hatte. Es war überhaupt nicht verwirrend.
    Gray trat zu ihr und strich ihr mit der Hand über das Haar. »Fühlst du dich besser, nachdem du ein wenig geschlafen hast?«
    Sie lächelte ihn an. »Ja, das tue ich.«
    Er musterte sie, als hätte er sich auf eine bestimmte Stimmung eingestellt und müsse sich jetzt auf eine neue einrichten. Dann erwiderte er ihr Lächeln. »Komm hier herüber. Wir wollen dir etwas zeigen.«

    Er führte sie an ihren Platz, aber sie war zu ruhelos, um sich hinzusetzen. Und sie war sich nicht sicher, wie sie die harten Blicke der Männer und ihre grimmigen Mienen deuten sollte, nachdem Powell heute Nachmittag so unbewegt erschienen war.
    »Powell hat euch von dem Brief erzählt«, sagte sie.
    »Wir haben den Mist gelesen«, erwiderte Talon. »Es hat uns alle wütend gemacht, aber wenn es dich auch nur einen Augenblick aus der Bahn geworfen hat, war es ein schlauer Trick von Kermilla.«
    »Trick?«, Cassidy starrte ihren Hauptmann der Wache an.
    »Beim Kartenspielen schummelst du doch ganz gut. Ich bin überrascht, dass du nicht erkannt hast, was hinter diesem Schreiben steckt.« Talon lehnte sich ihr über den Tisch hinweg entgegen. »Ich frage dich ganz direkt, Cassie. Und du gibst uns eine klare Antwort. Verlässt du uns? Ja oder nein.«
    »Nein, ich verlasse euch nicht, aber – «
    »›Aber‹ stand nicht zur Wahl«, knurrte Talon.
    » – mein Vertrag läuft in zwei Monaten aus.«
    »Nur, wenn du beschließt, dass er ausläuft«, warf Powell ein. »Der vorläufige Vertrag war eine Möglichkeit für uns, das Gesicht zu wahren, falls du beschließen solltest, nicht bei uns zu bleiben.«
    So hatte sie den Vertrag nicht verstanden. »Kermilla sagt, sie würde Königin.«
    »Nicht ohne Kampf«, erwiderte Ranon.
    Ein Kampf mit Worten. Mit dem Protokoll. Indem man die Forderung vor ein Königinnen-Tribunal brachte, angenommen, Kermilla und sie hätten beide einen offiziellen Hof. Das war es doch, was Ranon meinte. Oder etwa nicht?
    Sie sah ihre Männer noch einmal an. Krieger und

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