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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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zu erkundigen.
    Sie fühlte sich elend. Würde sich elend fühlen, bis Kermilla zurück in Dharo war und sie all die schmerzvollen Erinnerungen verdrängen konnte. Wieder einmal.

    Kermilla betupfte ihre Augen mit einem spitzengesäumten Taschentuch.
    Cassidy war so wütend gewesen. Sie hatte Cassidy noch nie so gesehen! Und so überhaupt nicht willens zuzuhören.
    Es war ein Fehler gewesen, Jhorma mitzubringen. Ihren Hauptmann der Wache mitzunehmen, hätte wahrscheinlich zu sehr nach einer Drohung ausgesehen, und ihr Haushofmeister musste in Bhak bleiben, um sich um all die langweiligen Kleinigkeiten zu kümmern. Also blieb nur Jhorma als Repräsentant des Dreiecks der Königin – der dominanten Männer eines Hofes, die direkt mit der Königin zusammenarbeiteten.
    Als sie entschieden hatte, nach Dena Nehele zu reisen, hatte sie gedacht, es würde Cassidy ein wenig einschüchtern, sie daran zu erinnern, dass sie die Königin war, der zu dienen und die zu befriedigen sich Jhorma entschlossen hatte. Zumindest so sehr einschüchtern, dass Cassidy das Geschenk der Königin nicht länger ignorieren konnte, das sie Kermilla als Startkapital für ihre persönlichen Ausgaben hätte hinterlassen sollen.
    Aber Cassidy hatte Jhorma gesehen und war so wütend geworden. Und dieser dunkeläugige Kriegerprinz war so gruselig ! Er sah aus, als wolle er ihr die Kehle mit den Zähnen ausreißen!
    Eine herrschende Königin zu sein, machte keinen Spaß. Das sollte es eigentlich, tat es aber nicht. Die Ausbildung an Cassidys Hof war ein Riesenspaß gewesen. Sie hatte getanzt und geflirtet und sich unterhalten und mit den Aristokraten – na ja, es waren eigentlich keine Aristokraten, aber zumindest
die einflussreichsten Leute, die man an einem Ort wie Bhak finden konnte – zu Mittag gegessen. Gut, sie hatte Cassidy nachlaufen müssen, um zu »lernen«, wie man sich als Königin verhielt. Als wüsste sie das nicht längst! Und sie hatte sorgfältig aufgeschrieben, welche Pflichten sie selbst erfüllen, und welche – die langweiligen – sie den Ladys ihres Ersten Kreises überlassen würde.
    Dann hatte sie herausgefunden, dass sie jedes Mitglied ihres Ersten Kreises bezahlen müsste, also hatte sie diesen Kreis auf die notwendigen zwölf Männer beschränkt. Was bedeutete, die langweiligen Pflichten blieben an ihr hängen. Und weil sie langweilig waren, hatte sie sich die Hälfte der Zeit nicht um sie gekümmert. Und neuerdings schien es, als überreiche ihr der Haushofmeister jeden Tag eine Liste mit Beschwerden. Und ihr Hauptmann der Wache … Er war so charmant gewesen, als er gerade in ihre Dienste getreten war, und während ihrer Ausbildung bei Cassidy wirklich herzallerliebst. Jetzt fürchtete sie die Gespräche mit ihm, weil er finster, finster, finster aussah, wenn er sie daran erinnerte, dass sie das moralische Zentrum des Dorfes sei und den halbstarken Blutjungen nicht erlauben könne, die Landen aus Spaß zu jagen. Diese blöde Nichtigkeit hatte schon genug Ärger verursacht, aber er wollte die Jungs öffentlich auspeitschen lassen, weil irgendeiner der Landen verletzt worden war – und jegliche Wärme war aus seinem Blick verschwunden, als sie ihm verbot, die Jungen zu bestrafen. Und dieser Händler! Jammerte wegen eines zerbrochenen Fensters und forderte, die Familie des Kriegerprinzen solle dafür aufkommen. Na ja, das konnte sie doch nicht befehlen, oder? Die Schwester des Kriegerprinzen war eine ihrer besten Freundinnen. Und dann hatte der Händler den Schaden vom Zehnt abziehen wollen, und ihr Haushofmeister hatte es zugelassen. Ohne sie zu fragen. Hatte gesagt, es sei die einzig vertretbare Reaktion, wenn sie den Kriegerprinzen schon nicht zur Verantwortung zog.
    Ihr Hof war einfach nicht groß genug. Das war das Problem.
Es sollte Leute geben, die sich um so etwas kümmerten, damit sie eine Königin sein konnte.
    Sie hatte einen Teil der Dorfkasse ausgegeben, was sie nicht hätte tun sollen, und was sie auch nicht hätte tun müssen, wenn Cassidy nicht so selbstsüchtig gewesen wäre. Jetzt brauchte sie das Geschenk der Königin, falls der Haushofmeister der Provinzkönigin ihren Haushofmeister nach einem Kassenbericht fragte. Sie musste ersetzen, was sie genommen hatte, oder sie würde ihre Ausgaben letzten Endes vor Lady Darlena rechtfertigen müssen.
    Noch schlimmer war die Tatsache, dass Lady Sabrina, die Provinzkönigin Dharos, ihr die Herrschaft über Bhak nur für ein Jahr übertragen hatte, weil sie erst

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