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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Herzen zu voll für Worte.«
    Cassidy schluckte trocken. »Dann kehrt in eure Häuser zurück. Wir werden morgen darüber sprechen.«
    Sie trat einen Schritt zurück, ein klares Signal, dass die Audienz vorüber war.
    Ranon verließ die Reihen des Ersten Kreises, schlang die Arme um seinen Großvater, legte seinen Kopf auf die Schulter des alten Mannes und weinte.
    Eine Hand griff nach der ihren. Als sie nach links blickte, sah sie, wie Reyhana zitternd versuchte, die Tränen zurückzuhalten
– und spürte, wie das Mädchen ihre Hand noch fester umklammerte.
    »Der Kreistanz bedeutet meinem Volk so viel«, sagte Reyhana. » Unserem Volk.« Ihre Stimme versagte, doch dann fuhr sie fort. »Jemand wird ein Lied darüber schreiben, wie die Lady der Shalador dem Volk sein Herz zurückgab. Alle Kinder werden es lernen, und ich werde meinen Enkeln erzählen, dass ich dabei war und gehört habe, wie die Worte gesprochen wurden.«
    Mutter der Nacht.
    Eine vertraute Berührung an der Schulter. Sie sah zu Gray, hoffte auf etwas Unterstützung, doch auch seine Augen glänzten feucht.
    »Ich würde jetzt gerne hineingehen«, sagte sie.
    Es war Talon, der Reyhana sanft beiseiteschob und Cassidys Arm ergriff, um sie ins Haus zu führen, bevor sie auch noch anfing zu weinen.
    »Ich habe Ranon gesagt, er soll die Nacht bei seinem Großvater verbringen«, sagte Talon, als er sie in den Salon geführt hatte. »Das wird ihm guttun.«
    »Talon …«
    »Sag nichts, kleine Hexe. Nein. Ich kannte Jared. Ich habe die Kreistänze gesehen. Ich weiß, was die verdorbenen Königinnen diesem Volk genommen haben – und ich weiß, was du ihnen gerade zurückgegeben hast. Ich glaube, es ist das Beste, wenn ihr Ladys zusammen einen ruhigen Abend verbringt.«
    Er küsste sie auf die Wange, dann sagte er: »Komm, Gray, wir wollen mal sehen, was wir zum Abendessen zusammenwerfen können.«
    Cassidy rollte sich auf dem Sofa zusammen, wie betäubt von den Emotionen, die sie umgeben hatten.
    »Du siehst aus, als hättest du einen Tritt gegen den Kopf bekommen«, sagte Shira, als sie und Reyhana kurz darauf eintraten.
    »Ich dachte, die Traditionshüter wären glücklich darüber, wieder offen unterrichten zu können«, sagte Cassidy.

    »Sie sind glücklich«, erwiderte Shira. »Wir fühlen gerade viel zu viel, um einfach nur glücklich sein zu können.«
    Und ihr Erster Kreis würde Zeit brauchen, um die Auswirkungen dessen, was sie heute Abend getan hatte, zu überdenken.
    »Glaubst du, die Männer wären böse, wenn ich eine Weile hinausginge und im Garten arbeitete?«, fragte Cassidy. »Es ist noch hell draußen.« Die Sonne war bereits untergegangen, aber noch herrschten die längsten Tage des Sommers.
    »Gray bekommt einen Anfall, wenn du jetzt eine Unkrautkralle in die Hand nimmst«, sagte Shira. »Und ich auch.«
    Cassidy schnaubte. »Es sind einfach zu viele Gefühle. Irgendetwas muss ich tun.«
    Shira sah kurz zu Reyhana, die nicht sicher zu sein schien, was man von ihr erwartete.
    »Kannst du trommeln?«, fragte Shira Reyhana.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Aber ich soll anfangen, es zu lernen. Die Königinnen der Shalador lernen alle, die Trommel zu schlagen.«
    »Ich bin kein Traditionshüter«, sagte Shira. »Aber ich trommle schon seit ich ein kleines Mädchen bin. Ich kann anfangen, euch die Grundlagen beizubringen.«
    »Aber wir haben keine Trommeln«, sagte Cassidy.
    »Wir haben einen Holztisch«, erwiderte Shira und deutete auf den Tisch vor dem Sofa. »Und heute Abend ist das alles, was wir brauchen.«

    SCHWARZER ASKAVI
    Saetan unterschrieb die Nachricht und wartete, bis die Tinte trocken war, bevor er das Papier faltete und versiegelte.
    Daemon hatte ihn gebeten, über alles unterrichtet zu werden, das mit einer Königin aus Dharo namens Kermilla zu tun hatte. Dass zwei ihrer Begleiter im Bergfried aufgetaucht waren und um Hilfe bei der Durchquerung des Tores
gebeten hatten, um nach Hause zurückkehren zu können, interessierte ihn mit Sicherheit. Vor allem, da Saetan wusste, dass die Männer nicht dieses eine Tor durchschritten hatten, um nach Terreille zu gelangen. Zugegeben, es gab dreizehn Tore, die die drei Reiche miteinander verbanden, und diese Männer hätten sie alle benutzen können, ohne allzu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – außer diesem einen und dem, das neben der Burg lag. Aber es gab auch nicht mehr viele Priesterinnen in Terreille, die wussten, wie man die Tore öffnete, um jemandem den Durchgang

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