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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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wäre.
    Als er die Besichtigung des zweiten Hauses abgeschlossen hatte, trat er auf die Straße und schüttelte lächelnd den Kopf. Lloyd hatte das Pferd und den Wagen mitgebracht.
    »Danke, Jungs«, sagte er, als er in den Wagen stieg. Sie traten beiseite und warteten, bis er dem Pferd das Signal zum Loslaufen gegeben hatte. Dann rannten sie zurück zu den Ställen, und er machte sich auf zu einem Treffen mit den Dorfältesten.

    Kermilla schlich hoch auf ihr Zimmer. Correne und sie waren zwar nicht zum Einkaufen gekommen, aber sie hatten trotzdem einen erfreulichen Nachmittag verbracht. Sie hatten Garth und Brok getroffen, zwei Kriegerbrüder, die nicht viel älter waren als Kermilla, und waren mit ihnen in eine Taverne gegangen. Stundenlang hatten sie sich unterhalten und gelacht, während ihre zwei Begleiter an einem Nebentisch gesessen und sich gelangweilt hatten. Die Tatsache, dass ältere, erfahrene Männer an ihrem Hof dienten, bedeutete, sie musste nicht so hart arbeiten, um ihr Territorium zu regieren, aber dafür war es viel anstrengender, sie für sich zu begeistern, wenn sie sie jeden Tag um sich hatten. Diese jungen Männer hingen die ganze Zeit über an ihren Lippen
    – und sie gehörten ihr. Sie hatte dieses seltsame Ziehen gespürt, als sie die beiden erblickt hatte – dasselbe Ziehen wie bei ihrer ersten Begegnung mit Theran.
    Nachdem sie sich für den nächsten Tag zum Einkaufen verabredet hatten, waren sie und Correne zum Herrenhaus und der langweiligen Gesellschaft, die sie dort erwartete, zurückgekehrt. Doch sie hatte so viel Spaß mit ihren neuen Jungs gehabt, dass sie heute Abend wirklich aufpassen würde, wenn Theran wieder endlos davon erzählte, was Dena
Nehele fehlte. Offiziell herrschte er über die Stadt, aber er schien zu denken, sie sollte genauso viel tun, als sei sie bereits die Königin – ohne die entsprechende Entlohnung! Gut, er hatte ihr gesagt, sie könne ein paar Sachen auf den Zehnt anrechnen lassen, aber einige der Händler bekamen bereits diesen verbissenen Zug um die Augen. Das bedeutete, diese Leute wussten genauso wenig, wie man einer Königin gegenüber Loyalität bezeugte, wie die Leute in Schafdung-Bhak. Für Fleckengesicht mochte das in Ordnung sein – sie hatte noch nie Stil gehabt –, aber nicht für eine Königin, die in aristokratischen Gesellschaftskreisen anerkannt werden wollte.
    Kermilla öffnete ihre Zimmertür und blieb stocksteif stehen.
    Diese dumme Schlampe Birdie, das »Dienstmädchen der Königin«, hielt die Parfümflasche in der Hand, die Kermilla von ihrem letzten Einkaufsbummel mitgebracht hatte. Hielt die Flasche in der Hand – und runzelte die Stirn.
    »Was im Namen der Hölle treibst du da?«, fragte Kermilla. Sie schritt zu ihrer Kommode hinüber und riss Birdie die Flasche aus der Hand.
    »Ich säubere das Zimmer, Lady, so wie immer«, stammelte Birdie und wich einen Schritt zurück.
    »Ich habe dir doch schon einmal gesagt, ich will nicht, dass meine Sachen nach der mentalen Signatur irgendeiner Dienerin stinken«, sagte Kermilla mit kalter, harter Stimme. »Du sollst Kunst einsetzen, um alles, was auf der Kommode und dem Tisch steht, anzuheben, wenn du Staub wischst. Kunst, du nutzloses Stück.«
    »Aber ich trage nur Weiß, Lady«, sagte Birdie. »Ich benutze die Kunst nur, wenn ich etwas Schweres heben muss, damit ich nicht so erschöpft bin, wenn die Arbeit vorüber ist. Lady Cassidy – «
    »Ich bin nicht Cassidy, und solange du in diesem Haus angestellt bist, machst du die Dinge so, wie ich es sage. Und wenn du das nicht in den Kopf bekommst, ist die einzige Möglichkeit, dir deinen Lebensunterhalt zu verdienen, zu
benutzen, was du zwischen den Beinen hast! War das deutlich genug?«
    »Aber – «
    Ein Wort. Kermilla verstand es als Herausforderung – und keiner Dienstmagd mit Weißen Juwelen durfte man es gestatten, die Königin herauszufordern.
    Du bist hier immer noch zu Gast.
    Sich das in Erinnerung rufend, legte sie ihre Wut, nicht ihre Macht, in den Schlag mit der flachen Hand. Die Wucht schickte Birdie trotzdem zu Boden.
    »Raus aus meinem Zimmer«, sagte Kermilla.
    Wimmernd kam Birdie auf die Füße und stolperte aus dem Raum.
    Aufgewühlt betrachtete Kermilla das Fläschchen. Das Mädchen wusste wahrscheinlich nicht, was die kleine, papierdünne Steinscheibe am Boden der Flasche bedeutete, aber Kermilla war sicher, dass Theran fuchsteufelswild werden würde, wenn er herausfand, wie sie ihr Einkommen streckte.
    Sie

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