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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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größer als seine deutlich sichtbare Furcht. »Ich werde nichts sagen.«
    Arakasi warf Hokanu einen schnellen Blick zu. Seine Lippen verzogen sich zu einem dünnen, kalten, gnadenlosen Lächeln. »Um Eurer Lady willen, erzählt dem Mann, wie Ihr Gefangene zum Sprechen bringt.«
    Hokanu hatte verstanden, worauf der Supai hinauswollte. Er lehnte sich lässig gegen die Wand und begann zu erzählen. Als hätte er alle Zeit der Welt, beschrieb er Foltermethoden, schusterte zusammen, was er vom Hörensagen kannte oder was in den alten Schriften der Minwanabi gefunden worden war, als man das Herrenhaus für Maras Ankunft gereinigt hatte. Er erzählte die Geschichten, die normalerweise dazu dienten, die neuen Rekruten nervös zu machen, und schließlich erfand er einfach einiges. Da Korbargh nicht wie ein Mann wirkte, der über ein besonderes Vorstellungsvermögen verfügte, begann Hokanu unseligen Gefallen daran zu finden, in den unappetitlichen Details zu schwelgen.
    Korbargh begann zu schwitzen. Er fummelte an seinen Fesseln herum; nicht etwa, weil er glaubte, wirklich entkommen zu können, sondern in sinnloser, verzweifelter Angst. Im genau richtigen Augenblick wandte sich Hokanu an Arakasi. »Was meint Ihr, welche Methode sollen wir zuerst ausprobieren – die heißen Nadeln oder die Brechstangen und Seile?«
    Arakasi kratzte sich nachdenklich am Kinn. Seine Augen schienen den zitternden Körper des Alchemisten zu streicheln. Dann lächelte er. »Nun gut«, sagte er schleppend. Seine Augen waren kalt wie Eis. »Ihr wollt wissen, was ich meine?«
    Korbargh bäumte sich in seinen Fesseln auf. »Nein!« sagte er heiser. »Nein. Ich werde Euch erzählen, was Ihr wissen wollt.«
    »Wir warten«, knurrte Hokanu. »Ich denke, die Stange im Nebenzimmer, an der der Wandteppich aufgehängt ist, würde eine hervorragende Brechstange abgeben. Und ich weiß, wo wir diese fleischfressenden Insekten finden können. Es ist nicht weit…«
    »Nein! Wartet!« kreischte Korbargh.
    »Dann«, warf Arakasi ein, »werdet Ihr uns das Rezept für das Gegenmittel geben, das in dieser Phiole hätte sein sollen?«
    Korbargh nickte hektisch. »Sessali-Blätter, die zwei Stunden in Salzwasser gezogen haben. Süßt die Mixtur großzügig mit dem Honig der Rotbienen, damit Eure Lady die salzigen Blätter nicht erbricht. Ein kleiner Schluck. Wartet eine Minute. Noch ein Schluck. Wieder warten. Dann soll sie soviel trinken, wie sie kann. Je mehr sie davon hinunterbekommt, desto schneller wird es ihr besser gehen. Dann, wenn ihre Augen wieder klar werden und das Fieber sie verlassen hat, drei Tage lang alle zwölf Stunden eine kleine Tasse von dieser Mixtur. Das ist das Gegenmittel.«
    Arakasi wirbelte herum und sah Hokanu an. »Geht«, sagte er knapp. »Nehmt die Pferde und macht, daß Ihr nach Hause kommt. Jeder Heiler besitzt einen Vorrat an Sessali-Pflanzen, und für Mara ist Zeit das Wichtigste überhaupt.«
    Hokanu warf einen gequälten Blick auf die am Balken festgebundene Gestalt, die jetzt in hysterischer Erleichterung vor sich hinschluchzte.
    »Ich will herausfinden, welche Verbindungen er hat«, sagte Arakasi erklärend. Doch Hokanu war bereits durch die geborstene Tür verschwunden.
    Kühle Nachtluft wehte durch die Öffnung. Ein Stück die Straße hinunter torkelten zwei Betrunkene singend nach Hause. Irgend jemand schüttete einen Topf mit Waschwasser aus einem Fenster; es platschte in die Gasse, und ein Straßenköter heulte erschrocken auf.
    Arakasi stand völlig reglos da.
    Von der Stille beunruhigt, reckte sich Korbargh in seinen Fesseln. »L-laßt Ihr m-mich jetzt g-gehen?« Allmählich wurde seine Stimme fester. »Schließlich habe ich Euch das Gegenmittel verraten.«
    Arakasi drehte sich um. Er war nicht viel mehr als ein Schatten vor der dunklen Wand. Nur seine Augen glühten wie die eines Raubtiers, als er sagte: »Aber Ihr habt nicht gesagt, wer das Gift gekauft hat. Das Gift, das in der grünen Phiole war.«
    Korbargh warf sich gegen seine Fesseln. »Es kostet mich das Leben, wenn ich Euch das erzähle.«
    Lautlos ging Arakasi zu dem Gefangenen und zog das Messer aus dem Balken. Die Klinge blitzte im düsteren Licht auf – ein Gegenstand von unschätzbarem Wert in der an Metallen armen Kultur von Kelewan. Der Supai befingerte den Stahl, als würde er die Schärfe der Klinge prüfen. »Aber Euer Leben ist nichts, worüber noch verhandelt werden müßte. Das einzige, was noch zu entscheiden wäre, ist die Art Eures

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