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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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vollzieht sich in der Halle des Rates. Verhandlungen werden geführt, Ziele gesetzt und Bedingungen vereinbart, und viele, die sonst Vorsicht walten lassen, werden es nicht tun, weil ich nicht da bin!«
    Hokanu lächelte, ließ ihre Hände los und strich eine offene Haarsträhne zurück. Als er sie unter die vermutlich richtige Jade-Nadel zurückschob, verbarg er seinen Schmerz darüber, daß ihre Haare ihren sanften Glanz verloren hatten und ihre Haut nicht mehr wie Perlmutt schimmerte. Ihre tänzerische Geschmeidigkeit war während der vielen Wochen auf dem Krankenbett verschwunden. Sie wirkte immer noch verhärmt, und nicht einmal Lujan konnte sie dazu bewegen, sich während der heißen Nachmittage auszuruhen. »Lassen wir die kaiserliche Politik einmal beiseite, mein hübscher Vogel. Ich habe mir die Freiheit genommen, deine Zofen zusammenzutrommeln. Du hast Besuch.«
    »Gütige Götter, Staatskleidung?« Maras Wut verwandelte sich in Ärger. »Ich werde ersticken. Wessen Vater ist diesmal gekommen, in der Hoffnung, daß die Berührung meiner Robe ihm hilft, vielversprechende Ehemänner für seine vom Schicksal benachteiligten fünf Töchter zu finden?«
    Hokanu lachte, umschlang ihre Taille und zog sie in seine Arme. »Wie zickig wir heute wieder sind. Wußtest du, daß Jican von einem Kaufmann angesprochen wurde, der ihm Metall für deine abgelegte Kleidung bot? Er wollte aus den Fetzen Schleifen nähen und als Andenken verkaufen.«
    Mara versteifte sich. »Das hat Jican mir nicht erzählt!«
    »Er wußte –« begann Hokanu und grunzte, als die abgemagerte Frau in seinen Armen mit dem Ellbogen gegen sein Zwerchfell stieß. Er veränderte ihre Lage, daß sie nicht in die Nähe des blauen Flecks kam, den er sich bei den Übungen geholt hatte, und fuhr mannhaft fort: »Dein Hadonra hat es dir nicht gesagt, weil er wußte, daß du den armen Mann von deinem Anwesen peitschen lassen würdest, und er hielt das für eine unangebrachte Gastfreundschaft, selbst für einen groben Intriganten.«
    Als ihr Mann auf den Gang trat, sprach Mara ein Wort aus, das sicherlich das ehrfürchtige Bild befleckt hätte, das das gewöhnliche Volk von ihr hatte. Dann stieß sie ihrem Mann gegen den Arm. »Also wer ist jetzt dieser Besuch, den anscheinend ihr beide – Jican und du – für geeignet haltet, daß ich ihn sehen darf?«
    Ein Grinsen zeigte sich auf Hokanus gutaussehendem Gesicht. »Du wirst dich zurechtmachen wollen. Es ist Lady Isashani von den Xacatecas.«
    »Hier?« Maras Stimme klang schrill vor Bestürzung. Sie streckte die Hand aus und fingerte besorgt in ihren Haaren herum.
    Da dies das erste Mal seit der Fehlgeburt war, daß sie sich um ihr Aussehen sorgte, dankte Hokanu im stillen der provokanten Schönheit, die in Maras bestem Zimmer auf sie wartete. Vielleicht würde die Lady der Acoma nach dem heutigen Tag Vernunft annehmen und aufhören, die Kräfte zu verschleudern, die sie für ihre Heilung und endgültige Wiederherstellung benötigte. Der Heilpriester hatte erklärt, daß das Gegengift Mara direkt vor den Toren der Halle des Roten Gottes weggeholt hatte und daß es drei Monate voller Entspannung und Ruhe dauern würde, bis sie sich wieder ganz erholt hätte. Doch Maras Gefühlszustand war nach dem Tod eines weiteren Kindes – und beinahe auch ihrem eigenen – alles andere als ausgeglichen. Hokanu fürchtete, es würde länger als drei Monate dauern, ehe seine Frau wieder so wie früher sein würde.
    Als Mara sich in seinen Armen wand, spürte Hokanu schmerzhaft, daß nicht nur ihre Gesundheit gelitten hatte. Wenn er nicht bald ein heißes Bad nahm, würde er unangenehm steif in den Knochen werden. Sie verstand seine Grimasse.
    »Du darfst dich nicht zu lange mit dem Bad aufhalten, mein Lieber. Wenn Isashani kommt, werden Listen und Intrigen wie immer eine große Rolle spielen. Wir werden ein hübsches Gesicht benötigen, um Informationen aus ihr herauszulocken, und da ich kein Mann und Favorit von ihr bin, nehme ich dich bei deiner Ehre, als Mann der Lady der Acoma dabei zu sein.«
    Hokanu war nicht so müde von seinen Übungen und verstand die Feinheiten gut genug, um die Angst nicht zu überhören, die in der Stimme seiner Frau mitschwang. »Was besorgt dich, Lady? Gewöhnlich bist du begeistert über einen Besuch von Lady Isashani.«
    Mara schaute ihn an; in der Dunkelheit des Korridors wirkten ihre Augen tiefschwarz. »Das Große Spiel«, murmelte sie. »Es führt zu häufig zu Blutvergießen, und

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