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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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verneigte sich, noch immer verwundert. »Wie Ihr wünscht, Lady.«
    Sofort wurden der Poet und die Frau in Maras privates Arbeitszimmer gebracht. Arakasi trug einen Mantel, der aussah, als bestünde er aus mottenzerfressenen Tüchern, an den Ärmeln und Säumen mit billigen und geschmacklosen Fransen versehen, die von einem Teppich gerissen worden waren. Seine Begleiterin steckte unter einer geflickten, sonnenverblaßten Robe, die einst mit Pailletten geschmückt gewesen war. Die meisten waren im Laufe der Zeit abgerissen worden und ließen nur eine traurige Sammlung von Fäden zurück. Ihre Füße waren schmutzig, die Sandalen nur noch Fetzen.
    Nach einem raschen Blick klatschte Mara in die Hände. »Waschwasser, Tücher, Seife und etwas Schönes und Sauberes aus meiner Kleiderkiste«, rief sie der Dienerin zu. Sie blinzelte unter die Kapuze der Konkubine und erhaschte einen Blick auf eine glänzende Haarsträhne, die so schwer und dick war, als wäre sie aus Rotbienenhonig gesponnen. »Es sollte etwas Grünes sein«, riet sie der Zofe. Dann lächelte sie Arakasi zu. »Wie groß soll das Abendessen sein? Wie immer seht Ihr sehr hungrig aus.« Sie hob einen Finger, als der Supai Atem schöpfte und zum Sprechen ansetzte. »Die Verse haben Zeit, bis Ihr beide Euch erfrischt habt.«
    Arakasi verbeugte sich nach Art der Schauspieler und schob die Kapuze seines Mantels zurück. Im Lampenlicht sah er vollkommen erschöpft und mitgenommen aus. Mara war betroffen. Dann zog die Konkubine die Robe aus, und die Lady der Acoma sah Arakasis Blick und verstand alles.
    »Du mußt Kamlio sein«, begrüßte sie die Frau. »Ich heiße dich willkommen.«
    Das Mädchen begann mit der tiefen Verbeugung, die ihren tiefen Status andeutete. Mara schüttelte den Kopf, und blitzschnell ergriff Arakasi sie am Ellenbogen und hielt sie von der Ehrerbietung ab, während sie vor seiner Berührung zurückzuckte.
    Als hätte ihre Geste keine Zurückweisung bedeutet, wendete sich Arakasi in aller Ruhe an sie. »Die Mistress hat deine Freiheit gekauft, nicht deine Dienste. Dein Vertrag gehört jetzt dir, du kannst ihn zerreißen oder weiterverkaufen, wie du willst.« Seine geschickten Hände strichen die Kapuze ihres Gewandes zurück und enthüllten ein Gesicht von atemberaubender Schönheit, und blasse Augen blitzten hell auf vor Ärger.
    Mara unterdrückte den Drang zurückzuweichen, so sehr erinnerte die Art der Frau sie an eine andere, die einst versucht hatte, sie zu töten. »Götter«, flüsterte sie atemlos. »Mögen die Götter Mitleid haben.« Die Worte galten Arakasi – und dem gequälten Mädchen, das er aus der Abhängigkeit befreit hatte.
    Kamlio sprach jetzt, und ihre tiefe Stimme war ein einziger, hervorragend eingesetzter Ausdruck ihres Hasses. »Ich möchte ein solches Versprechen gerne von der Lady hören, die mich mit ihren Centis gekauft hat.«
    Mara schob ihren Groll über diese Unverschämtheit beiseite. »Du kannst Arakasi in dieser Sache genauso trauen wie mir. Kamlio, auch ich verdanke ihm mein Leben. Ich habe mich entschieden, dieses Geschenk mit Freuden von ihm anzunehmen. Er hat dich gefunden, Kind. Doch vergiß niemals: Ich war es, die dich aus den Fesseln befreite. Du bist nicht als Belohnung für seine Dienste hierhergebracht worden.« Das Lampenlicht glitzerte in den Augen der jungen Frau, als sie sich anspannte. Mara nickte leicht und fuhr fort: »Du bist selbst für dich verantwortlich, Kamlio. Denn deinetwegen habe ich einen Sohn und eine Tochter, die überleben und ihr Erbe antreten können. Meine Dankbarkeit kennt keine Grenzen. Du kannst Arakasi verlassen, diesen Landsitz verlassen und in diesem Augenblick noch deiner eigenen Wege gehen. Ich werde dich mit genug Reichtum versorgen, wenn du dir ein Geschäft als Händlerin aufbauen oder einfach in bescheidener Behaglichkeit den Rest deines Lebens verbringen willst. Du kannst das Geschenk auch als Mitgift benutzen, solltest du einen Ehemann suchen. Wenn du jedoch in den Dienst bei mir treten willst, würde ich mich über deine Gegenwart freuen.«
    Nur das schwache Zischen der Öllampen war in der sich anschließenden Stille zu hören. Kamlios Finger krampften sich um die abgerissene Robe, entkrampfen sich, verkrampften sich. Sie lächelte nicht, entspannte sich nicht, sondern blieb angespannt wie ein gefangenes und in die Enge getriebenes Tier. Mara zwang sich, dem feindseligen Blick ihrer edelsteinartigen Augen zu begegnen. »Was möchtest du, Kamlio?«
    Das

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