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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Kindheit zu verbergen gelernt hatte. Die Chancen würden besser stehen, wenn sie eine fremde Kultur entdeckte und Gewohnheiten außerhalb ihrer eigenen Erfahrung.
    Arakasi verneigte sich in tiefer Dankbarkeit. »Die Götter mögen Euch segnen, Mistress.« Er sah aus, als wollte er nichts weiter sagen, doch dann platzte es aus ihm heraus: »Kümmert Euch um sie. Die Acoma sind mein Leben, doch sie ist mein Herz.« Dann stand er auf, und der Poetenzopf löste sich jetzt auf. Lautlos schlich er zwischen den Läden hinaus.
    Mara starrte ihm noch lange hinterher, als er schon im dunklen Korridor verschwunden war. Die Motte vor ihr kreiste in einer letzten, tödlichen Runde, und es flackerte, als sie in die Flamme stürzte.
    »Die Götter mögen sich ihrer annehmen«, murmelte Mara im leeren Zimmer, und es war nicht klar, ob ihre Worte nur der Kurtisane und dem Supai galten oder sich auch auf ihren Mann bezogen, der gezwungen war, nach der Melodie der Versammlung zu tanzen.

Sechzehn
    Gegenzug

    Das Spiel stand kurz vor dem Ende.
    Chumaka setzte seine Shahn-Figur mit einem leichten Klicken auf und seufzte befriedigt. »Shah-Matt, Mylord.« Das Dämmerlicht betonte seine helläugige Wachsamkeit.
    Jiro ärgerte sich darüber, daß er wieder einmal den Klatsch seiner Bediensteten bestätigen mußte – daß nämlich der Verstand seines Ersten Beraters nichts an Schärfe verloren hatte, selbst vor Tagesanbruch und dem Frühstück nicht. Der Lord der Anasati betrachtete die geschlagenen Figuren, die sich auf einer Seite des Spielbretts sammelten. »Ihr seid voller Leben heute morgen«, bemerkte er. »Mehr als gewöhnlich, wenn ich das sagen darf.«
    Chumaka rieb sich die Hände. »Maras Spionennetz ist wieder aktiv geworden. Ich wußte, es war nur eine Frage des Wartens! Welcher Mann es auch immer ist, der in ihrem Dienst steht, er hat gerade einen Fehler gemacht. Er dachte wohl, er könnte mich in dem Wartespiel austricksen, doch nach Jahren des Schlummerns hat er sich endlich bewegt!«
    Jiro strich sich über das Kinn, um ein Lächeln zu verbergen. »Es gibt nur wenige Diener wie Euch, die es ertragen können, jahrelange Arbeit nur auf der Basis von Vermutungen zu investieren.«
    Dem Ersten Berater der Anasati wurde warm bei dem Lob. Er ließ die reich bestickte Morgenrobe von den Schultern gleiten und zupfte an dem dünneren Seidengewand darunter, um sicherzustellen, daß es ohne Falten über seiner schmalen Brust hing. Mit klagender Stimme fügte er hinzu: »Ihr habt mich in Eure Gemächer zu einem Frühstück eingeladen. Muß ich Euch ein zweites Mal im Shah schlagen, bevor wir essen können, Mylord?« Er griff mit seinen nervösen Händen mit den angekauten Nägeln nach dem Brett, um es aus reiner Gewohnheit wieder neu aufzustellen.
    Jiro lachte. »Ihr alter Tigindi«, klagte er und verglich seinen Berater mit einem fuchsähnlichen Jäger, der für seine Schlauheit bekannt war. »Ihr würdet ein Spiel allemal dem Essen vorziehen.«
    »Vielleicht.« Chumaka blickte mit hellen Augen auf.
    Jiro entschied sich mit einem Kopfnicken für ein neues Spiel. »Was bewegt Euren planenden Verstand denn heute wieder?«
    Chumaka stellte die letzte Figur an ihren Platz und forderte seinen Herrn mit einem Zeichen auf, den ersten Zug zu machen. »Es ist das, was Mara bewegt«, korrigierte er.
    Jiro war zu klug, um ihn mit Fragen zu unterbrechen, und er rückte eine Figur vor. Chumakas Gegenzug folgte sogleich. Während Jiro zu einer raschen Betrachtung seiner Strategie gezwungen wurde, wünschte er sich, die Vorliebe seines Gegners für die gleichzeitige Verfolgung mehrerer Themen zu besitzen, als sein Berater seinen Kommentar näher ausführte.
    »Gegen Ende der Woche wird Euer Ingenieur in Ontoset Zimmermänner und Handwerker anheuern, um die Kriegsmaschinen nach dem Vorbild zu bauen, das Ihr aus den alten Texten herausgearbeitet habt.«
    Jiro blickte verärgert vom Spiel auf. Seine Belagerungswaffen waren sein meistgeliebter Plan, ein Geheimnis, das er selbst vor seinen engsten Verbündeten verbarg, wie er zumindest glaubte. Er mochte es nicht, wenn das Thema leichtfertig erwähnt wurde, und in seinem Ton spiegelte sich unterdrückte Gereiztheit. »Mara kann unmöglich etwas von unseren Prototypen in den Scheunen der Kohlebrenner gehört haben –«
    »In den Wäldern nördlich von Ontoset«, fiel Chumaka ein, so lästig wie immer, wenn er aus purer Ungeduld die Sätze anderer ergänzte. »Ja. Sie weiß es seit einiger Zeit.« Chumaka

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