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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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– in Anbetracht seiner gewandten Zunge und seines flinken Verstandes – vielleicht jetzt derjenige, der vor ihr sitzen und exotische Waren anpreisen würde.
    Dieser Gedanke war irgendwie beruhigend. Dennoch war es nicht ihre Natur, leichtgläubig zu sein, besonders wenn Saric das Anliegen dieses Fremden mit keinem einzigen Wort unterstützt hatte. Mara entschloß sich, direkt auf die mögliche Verbindung mit ihren Feinden einzugehen. »Wie habt Ihr Euch mit dem Lord der Matawa geeinigt?«
    Janaio grinste sie an wie ein geborener Midkemier. Ein anderer tsuranischer Herrscher wäre vielleicht von solcher Direktheit verärgert gewesen, doch Mara hatte Kevin zu gut gekannt, um dieses Grinsen mißzuverstehen. Wenn überhaupt, dann erleichterte sie die fremdartige Geste. »Ihr habt von meinen Gesprächen gehört, aber ich versichere Euch, sie sind kein Geheimnis«, begann Janaio. »Die Waren, die ich bei mir habe, sind Luxusgüter, mit denen sorgfältig umgegangen werden muß; sie brauchen erfahrene Händler, um sie auf den entsprechenden Märkten einzuführen. Ich wäre ein armseliger Kaufmann, wenn ich nicht alle Möglichkeiten in Betracht ziehen würde. Der Lord der Matawa hat viele Gesandte durch den Spalt geschickt, um Handelsbeziehungen aufnehmen zu können.«
    Maras Lippen wurden schmal, als sie über diese Neuigkeit nachdachte. Jican flüsterte Saric etwas zu, woraufhin dieser nickte und sachte ihren Arm berührte. »Mylady, wir wissen, daß die Matawa in Euren Handelsmarkt eindringen wollen. Sie können das kaiserliche Patent, das Euch die alleinigen Handelsrechte für einige Güter zusichert, nicht gefährden, aber sie hoffen, zu einem rivalisierenden Faktor zu werden und jedweden nicht exklusiven Handel an sich zu reißen, den sie unseren Maklern entringen können. Sie könnten in den Bereichen, über die wir keine Kontrolle besitzen, ganz legal alleinige Handelsrechte auf der anderen Seite des Spalts etablieren. Arakasis Bericht deutet darauf hm, daß die Mittel für dieses Unternehmen sehr wohl von Jiro kommen könnten.«
    Krank von der Vorstellung, daß die Politik selbst die harmlosesten Unternehmungen bestimmen könnte, neigte Mara ihren Kopf in Janaios Richtung. »Laßt Euch bringen, was Ihr benötigt.«
    Ihre Bediensteten waren eifrig. Stolz, die Ehre ihrer Lady hochzuhalten, brachten sie schnell Tabletts mit mehreren Töpfen und Tassen. Ein Sklave eilte mit einem Kessel voll dampfendem Wasser hinterher.
    Mit einer theatralischen Geste breitete Janaio seine verschiedenen Päckchen und Fläschchen aus. »Als erstes«, kündigte er an, »etwas Pikantes und Wohlschmeckendes.« Er goß Wasser in einen der Töpfe und tauchte einen kleinen Beutel hinein. »Diese Köstlichkeit wächst auf einem Busch im Süden des Königreichs, Herrin. Es ist teuer, die Blätter zu trocknen und zu transportieren, und da sie leicht schimmeln, können es sich nur die sehr Reichen leisten, jene kleinen Mengen zu kaufen, die den Norden erreichen. Aus diesem Grund ist das Getränk, das ich jetzt vorbereite, in meiner Heimatstadt LaMut nicht besonders verbreitet. Wenn Ihr es einmal versucht habt, werdet Ihr mir zustimmen, daß dies nur an dem Mangel an Vertrautheit liegt, da bin ich mir sicher.« Er hob den Deckel von dem Topf, roch an dem Dampf und schloß die Augen. »Ich glaube, Ihr werdet mir beipflichten, daß dieses feine Getränk unter den tsuranischen Adligen mit Geschmack großen Beifall finden wird.«
    Mit diesen Worten begann er die Tassen zu füllen, und ein exotischer, würziger Duft erfüllte den Raum. Als drei Tassen voll waren, nickte er Maras Diener zu, der das Tablett zum Podest hinübertrug, damit die Lady ihre Wahl treffen konnte. Sie gab dem Sklaven, der den Kessel getragen hatte, ein Zeichen, einen Schluck aus einer der Tassen zu nehmen. Der Diener gab ihr eine der beiden anderen und trug das Tablett zurück zu Janaio.
    Der Kaufmann hob seine Tasse. »Trinkt vorsichtig, wenn Ihr Euch nicht die Zunge verbrennen wollt, Herrin.«
    Das fremdartige Aroma faszinierte Mara. Es war ganz anders als alles, was sie bisher gekannt hatte; es war verführerisch. Sie nahm einen Schluck von dem Gebräu. Der Geschmack war zunächst bitter und fremd, aber auch belebend und würzig. Sie überlegte einen Augenblick und meinte dann: »Ich vermute, ein bißchen Honig würde es weniger bitter machen.«
    Der Händler lächelte. »Ihr eilt mir voraus, Gute Dienerin. Auf Midkemia benutzen wir auch weißen Zucker, der aus einer Pflanze

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