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Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition)

Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition)

Titel: Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patti Callahan Henry
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Mittagessen.«
    »Dann reden wir den Rest der Zeit einfach über mich.«
    »Das klingt wunderbar«, sagte ich. »Um zwölf im Grace, okay?«
    Als wir aufgelegt hatten, lachte ich immer noch, bis ich mich umdrehte und merkte, dass mich Rusty von der Tür her anstarrte. »Was ist so verdammt komisch?«, fragte er.
    Ich deutete auf das Handy. »Lil.«
    Er zog mich zurück auf die Party, und wir mischten uns unter die Gäste, bis ich die Broomes umarmte und versprach, bald wieder vorbeizuschauen.
    Mrs. Broome nahm meine Hände, Rusty stand neben mir. »Liebes, eines Tages feierst du auch deinen fünfzigsten Hochzeitstag und verstehst, wie wunderbar das ist.«
    »Ja«, sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich muss jetzt los.«
    Rusty begleitete mich nach draußen. »Warum gehst du?«
    »Ich fühle mich nicht gut. Wir sehen uns zu Hause«, sagte ich und versuchte mein Bestes, ihn anzulächeln.
    »Bitte bleib hier«, sagte er. »Ich mag nicht ohne dich auf einer Party sein.«
    »Ich weiß.«
    Er schmollte.
    »Rusty, ich habe Mutters Tagebuch gefunden.«
    »Oh. Hast du es gelesen?«
    »Ja, die ganze letzte Nacht lang.«
    Er starrte einen Moment lang ins Leere, als hätte er mich nicht gehört. »Ich glaube, ich könnte das nicht – das Tagebuch von jemandem lesen. Das ist so … übergriffig.«
    »Es gibt so viel, was ich nie gewusst habe.«
    Wir gingen zum Auto. »Das ist doch ganz normal. Jeder hat Dinge, von denen kein anderer weiß.«
    »In den zwei Sommern 1960 und ’61, als sie auf dem College war, da hatte sie einen Liebhaber und war in der Bürgerrechtsbewegung aktiv.«
    »Das ist lange vorbei, Ellie.«
    »Na und?«
    »Ich verstehe einfach nicht, was das jetzt noch soll.«
    »Nun«, sagte ich, nahm die Autoschlüssel aus der Handtasche und schloss die Fahrertür auf, »ich verstehe, was das soll. Ich denke, ich fahre nach Alabama, ins Sommerhaus, und rede mal mit Sadies Mom …« Ich verstummte.
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist kein guter Zeitpunkt, um wegzufahren.«
    »Warum?« Ich saß auf dem Fahrersitz und ließ den Motor an.
    »Wir alle brauchen dich hier.«
    »Ja«, sagte ich. »Aber ich glaube, ich muss hinfahren.«
    Er starrte mich lange an, als hätte ich nicht gesprochen. Dann legte er die Hände auf das Autodach und sah mich von oben herab an. »Vielleicht würde dir eine Therapie guttun, Liebling. Der Verlust der Mutter gehört schließlich zu den fünf stärksten Stressmomenten im Leben.«
    »Die fünf stärksten Stressmomente?«, fragte ich. »Ist das wie die fünf besten Songs der Woche? Oder die fünf besten Investitionen des Jahres?«
    Er warf die Hände hoch. »Verdammt, Ellie, ich will doch bloß helfen.«
    »Tut mir leid. Ich bin erschöpft. Wir sehen uns zu Hause, okay?« Schon als ich die Worte sagte – tut mir leid –, fragte ich mich, warum immer ich sie am Ende sagte, wenn mir doch gar nichts leidtun musste. Oder doch? Dieser Tage herrschte in mir nichts als Verwirrung.
    Er nickte. »Ja, bis nachher.« Das war einer der Momente, der vielen Momente, in denen seine Worte nicht mit ihrer Bedeutung übereinstimmten.
    Ich fuhr nach Hause, und anstatt zu überlegen, wie ich Rustys miese Laune besänftigen konnte, plante ich, was ich am nächsten Tag beim Mittagessen anziehen würde. Das hätte mir eine Warnung sein sollen, aber es erschien mir als Ablenkungsmanöver.
    Ein Sache, der man eine andere Bezeichnung gab … vielleicht hat alles damit begonnen.
    n lieben?

Aus Lillian Ashfords Tagebuch
    Silvester 1960
    Zwanzig Jahre alt
    Mutter hat schon erlaubt, daß ich nächsten Sommer wieder einen Monat bei Birdie in Alabama verbringen darf. Ich habe einen Job als Bademeisterin im Country Club. Von Ihm habe ich Mutter nichts erzählt, aber natürlich will ich nur Seinetwegen dorthin. Das Verlangen nach Ihm ist in meiner Seele zu einem breiten Strom angeschwollen, der sich schlängelt und Löcher aushöhlt, die nur Er wieder füllen kann.
    Fünf Monate. Dann werde ich Sein wunderschönes Gesicht wieder berühren.
    Das ist unser Geheimnis. Ach, Tagebuch, unser Geheimnis. So muss es bleiben. Ich darf hier zwar nur einmal im Jahr meine Wünsche und Ziele aufschreiben, aber diese Seiten sind der einzige Ort, wo ich überhaupt von meinem Verlangen sprechen und sagen kann: Dies ist das Jahr, in dem Er mich so sehr lieben wird wie ich Ihn. Wir werden zusammen sein.

A CHT
    D ie Einrichtung im Restaurant Grace war dem Stil einer italienischen Villa nachempfunden: sauber, cremefarben und

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