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Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition)

Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition)

Titel: Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patti Callahan Henry
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er sonst den Ring gekauft?
    Weil , erklang eine andere, leisere Stimme in mir, er es nicht aushält, dich zu verlieren.
    Und zwischen jemanden nicht verlieren wollen und jemanden lieben besteht ein himmelweiter Unterschied.
    Ich betrachtete den Ring und legte ihn dann in die Schachtel zurück. Ich wusste nicht, auf welche Stimme ich hören sollte, und hätte am liebsten laut geschrien. Stattdessen saß ich am Esstisch, riss ein frisches Blatt Papier vom Zeichenblock, griff zu den Farbstiften und begann zu zeichnen. Dieses Mal, ja, dieses Mal, wollte ich ein ganzes Blumenfeld malen, ein Meer von Blumen, so viele, dass ich sie selbst nicht mehr würde zählen können. Ich begann, manchmal bleibt einem nur das: beginnen.
    Das Klingeln meines Handys schreckte mich auf. Ein Blick aufs Display. Falls das Rusty war, würde ich nicht drangehen.
    Hutch .
    »Hey.« Meine Stimme brach mitten im Wort.
    »Geht’s dir gut?«
    »Ja, und dir?«
    »Kannst du in die Bibliothek kommen?«
    »Sicher … warum?«
    »Ich will dir was zeigen.«
    »Bin auf dem Weg«, sagte ich.
    Ich sah auf die Uhr und stellte fest, dass ich mich mit meinem bunten Blumenfeld auf cremefarbenem Papier durch den halben Vormittag gezeichnet hatte.
    Bevor ich mich auf den Weg zur Bibliothek machte, ging ich zum Sommerhaus hinüber, wo Birdie auf der hinteren Veranda saß.
    »Guten Morgen«, sagte ich. Das Fliegengitter knallte hinter mir zu. Ich setzte mich zu ihr, und sie ließ das Buch sinken, das sie gerade las.
    »Geht es dir gut heute Morgen?« Birdie legte das Buch auf den Tisch und musterte mich mit einem Blick, der gleichzeitig beunruhigend und besänftigend war.
    »Besser als vorher. Tut mir leid, dass ich nicht zum Frühstück gekommen bin. Ich war ganz in eine Zeichnung versunken und …«
    Sie hob die Hand. »Liebes, das verstehe ich doch. Keine Sorge.«
    »Hattest du eine schönen Tag mit deiner … Verabredung gestern?« Vergeblich versuchte ich, ein Lächeln zu unterdrücken.
    Sie wedelte heftig mit der Hand, als wollte sie einen Schwarm alberner Worte vertreiben.
    »Wie lang geht das schon mit euch beiden? Ich dachte, er wäre rein zufällig hier, aber das war kein Zufall, wie?«
    »Wir waren früher schon einmal zusammen, das hat nicht funktioniert, aber jetzt sind wir älter.« Sie lachte. »Viel älter, und seit gefühlten hundert Jahren eng befreundet, also … vielleicht diesmal.«
    Ich nickte. »Ich freue mich.«
    »Ja«, sagte sie und hielt inne. »Ich mich auch. Die Liebe sorgt manchmal wirklich für Überraschungen.«
    »Überraschungen. Ja.« Ich lehnte mich zurück. »Nun, ich bin gerade auf dem Weg in die Bibliothek. Sehen wir uns heute Nachmittag?«
    Sie nickte. »Heute Nachmittag.«
    Die Klimaanlage der Bibliothek kühlte mich bis auf die Knochen durch. Bibbernd sah ich mich im Raum um, an dessen anderem Ende Kinder im Halbkreis saßen und einer von einer Bibliothekarin vorgelesenen Geschichte lauschten, während jemand in einem Clifford-der-große-rote-Hund-Kostümmit einem Kind auf seinem roten Hundeschoß in der Mitte saß. Rechts von mir stand eine Tür einen Spalt weit auf. Auf dem Schild stand MIKRO-FILM, also öffnete ich die Tür und fand Hutch über ein Lesegerät gebeugt, das Auge an den Sucher gepresst.
    Einen Moment lang stand ich hinter ihm, dann tippte ich ihm auf die Schulter. »Hat man dafür heutzutage nicht das Internet?«
    Er schreckte hoch, aber sein Lächeln war warm, als er sich umdrehte. »Hey, du.« Er stand auf. »Bist du okay? Das mit letzter Nacht tut mir sehr leid. Ich hoffe …«
    Ich hob die Hand. »Es geht mir gut.« Ich setzte mich auf den Stuhl neben seinem. »Hast du was gefunden?«
    »Verstehe. Du willst nicht darüber reden. Aber sag mir nicht, es geht dir gut, wenn das nicht der Fall ist.«
    Ich klopfte mit der flachen Hand auf den freien Stuhl. »Setz dich, mir geht es gut, versprochen. Zeig, was du gefunden hast.«
    Er setzte sich ebenfalls und nickte. »Du hattest erwähnt, dass deine Mutter an ein paar Planungstreffen und sogar ein oder zwei Sit-ins teilgenommen hatte, also bin ich die ganzen Bayside-Zeitungen aus den beiden Sommern durchgegangen. Die Fakten sind bekannt, aber die Ausstellung und die Zeitschiene sollen visuell sein, daher brauche ich Bilder …«
    »Verstehe«, sagte ich und beugte mich vor.
    »Das vom Freedom Ride haben wir ja schon gefunden, da kann man kaum ihr Gesicht erkennen. Aber jetzt sieh dir das hier mal an.« Er schaute wieder in das Lesegerät. »Warte, ich muss

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