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Die Schwester der Braut

Die Schwester der Braut

Titel: Die Schwester der Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Westphal
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Hochzeit. Dennizville ist in Sachen Mode nicht gerade auf dem Laufenden.«
    »Nein, ich habe bereits ein Outfit.« Sie würde der Blondine nicht auf die Nase binden, dass sie einen Hosenanzug tragen würde. »Allerdings suche ich noch etwas für heute Abend. Wir sind bei einer Nachbarin eingeladen. Nichts Formelles. Du weißt nicht zufällig, wo ich noch ein Oberteil finden kann?«
    »Nun, sofern du nichts Formelles suchst: Drüben bei Partout gibt es eigentlich immer ganz nette Sachen. Das ist die Straße runter und dann in die Livingston.«
    Alex nickte. Es gab auf der Livingston ein paar Bekleidungsgeschäfte, Ally hatte es erwähnt. »Danke, Betty. Ich muss los. Es war schön, dich zu sehen. Grüß Ralph von mir.«
    »Das mache ich. Und dir wünsche ich viel Spaß auf der Hochzeit und deiner Schwester alles Gute. Mach’s gut.«
    »Bye.« Damit trennten sich die beiden Frauen wieder. Betty Hapschatt trug ihren Babybauch die Straße hinunter, und Alex machte sich auf den Weg in die entgegengesetzte Richtung auf der Suche nach etwas, das sie an diesem Abend tragen konnte.
    »Ist das ein neues Top?«, fragte Lauren, als Alex endlich aus dem Bad kam.
    Alex zog ungeduldig ihre Schultern hoch. »Ja. Und?«
    »Nichts weiter. Es steht dir sehr gut. Ich mag es übrigens, wenn du dein Haar offen trägst.«
    Alex war sich nicht sicher, wie sie das Kompliment bewerten sollte, denn meistens trug sie einen schlichten Pferdeschwanz. Nachdem sie vorhin mit allen möglichen Haarstilen experimentiert hatte, hatte sie sich schließlich entschieden, es offen zu tragen. Sie trug auch einen Hauch Parfüm und hoffte, dass es ihrer Mutter nicht auffallen würde. »Danke. Wollen wir los, oder warten wir auf Ally und Rick?«
    »Nein, ich denke, die beiden finden den Weg. Das war übrigens eine gute Idee von dir mit dem Wein. Dana trinkt gern mal ein Glas.« Lauren hielt Alex die Rotweinflasche hin, die diese von ihrem Ausflug in die Stadt mitgebracht hatte.
    »Der Verkäufer meinte, es wäre ein guter Jahrgang«, bemerkte die junge Frau und kam sich im selben Moment blöd vor. Sie verwarf den Gedanken, denselben Satz gegenüber ihrer Gastgeberin zu wiederholen.
    Das sollte einige Minuten später aber schon ihr geringstes Problem sein. Sobald Dana die Haustür öffnete und vor Alex stand, brachte die nämlich keinen Ton heraus. Die Nachbarin ihrer Mutter sah an diesem Abend atemberaubend aus. Dabei hatte sie sich nicht groß in Schale geworfen. Dana trug einen rostbraunen Lederrock mit kniehohen Stiefeln und einem roten Top, das ihre Figur wirklich sehr gut zur Geltung brachte. Alex war sich nicht sicher, ob das gut oder schlecht war. Solange niemand von ihr verlangte, ihren Teil zu einer Konversation beizutragen, war es vermutlich gut. Sie lächelte Dana an und überreichte ihr die Flasche Wein.
    »Oh, danke schön. Wow, das ist eine sehr gute Flasche. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen.« Dana erwiderte das Lächeln und schien auf eine Antwort zu warten.
    »Doch schon.« Autsch. Das mit der Konversation könnte tatsächlich zum Problem werden , dachte sich Alex.
    »Kommt rein, setzt euch. Möchtet ihr etwas trinken?«
    »Ein Glas Wasser«, kam es von Lauren.
    »Für mich dasselbe«, bestätigte Alex.
    Dana machte sich auf den Weg in die Küche.
    Da klingelte es an der Tür.
    »Das werden Ally und Rick sein. Ich geh schon«, bot sich Lauren an.
    Dana nickte ihr dankbar zu.
    Es waren Rick und Ally. Die beiden hatten Nachtisch mitgebracht. Somit war die Gesellschaft komplett. Nachdem sich alle begrüßt hatten, gingen sie ins Esszimmer. Dana kam mit Getränken und pendelte zwischen Küche und Esszimmer hin und her, während sie schließlich auch das Essen auftischte.
    Die Unterhaltung verlief ungehemmt. Sie redeten über die Hochzeit und die anschließenden Flitterwochen. Selbst Alex fand ihre Sprache wieder und stellte ihrem zukünftigen Schwager ein paar Fragen, die dieser bereitwillig beantwortete. Sie erfuhr, dass er bei der ansässigen Bank arbeitete, wo er hoffte, bald zum Junior-Filialleiter befördert zu werden. Er joggte dreimal die Woche und versuchte, Ally zu einem Hund zu überreden, vielleicht einem Labrador, den er zum Laufen mitnehmen könnte. Er mochte Heavy Metal und ging auch gern mal auf ein Konzert – Alex war sich ziemlich sicher, dass er dort mit Freunden hinging, denn Ally hatte für Heavy Metal nichts übrig. Sie war froh, dass Dana den Abend vorgeschlagen hatte und stahl immer wieder bewundernde Blicke über

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