Die Schwester der Braut
mit der absolut attraktivsten Frau im Raum das Tanzbein zu schwingen. Alex fand das inakzeptabel.
Sie beobachtete eine Weile, wie Dana sich mit einigen ihrer Tischnachbarn unterhielt. Wieder schweifte ihr Blick suchend über die Gesellschaft – und fand Tom Kent. Der Trauzeuge unterhielt sich gerade mit dem Bräutigam.
Sowie er Alex’ Blick einfing, beendete er dieses Gespräch recht schnell und kam zu ihr hinüber. »Hallo, Alex. Würdest du vielleicht gern mit mir tanzen?«
Sie lächelte, schüttelte jedoch den Kopf. »Nein, danke.«
Sein Lächeln verging. Trotzdem setzte er sich auf den leeren Stuhl an ihrer Seite.
»Du könntest mir einen Gefallen tun und eine Freundin von mir auffordern.«
Tom sah sie fragend an.
Alex schaute zu Dana hinüber.
Tom folgte ihrem Blick, schien aber nicht zu wissen, um welche der drei Frauen an dem Tisch es ging.
»Die Frau in dem grauen Kostüm, rotbraunes Haar. Das ist Dana Lincoln. Ich möchte, dass du sie zum Tanzen aufforderst.«
Tom sah von ihrer Freundin wieder zu Alex zurück. Er schien auf eine Erklärung oder vielleicht ein Zugeständnis ihrerseits zu warten. Vielleicht, dass sie später auch mit ihm tanzen würde.
Doch Alex gab keine Erklärung und auch kein Versprechen. Sie sah ihm tief in die blauen Augen, bis er dem Blick nicht mehr standhalten konnte, sondern es einfach tat, weil sie ihn darum gebeten hatte.
Er zuckte die Schultern. »Na schön.« Damit machte er sich auf den Weg zu Danas Tisch und forderte sie zum Tanzen auf.
Dana schaute überrascht zu dem blonden, jungen Mann auf, lächelte, nickte und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen.
Alex lächelte ebenfalls. Mission erfüllt.
Alex spürte, wie sich zwei Arme über ihre Schultern legten und sie von hinten umarmten.
Die Stimme ihrer Mutter flüsterte ihr ins Ohr: »Das habe ich gesehen.« Die Arme um ihre Schultern drückten Alex dankbar. Dann setzte sich ihre Mutter auf den Stuhl, den Tom kurz zuvor verlassen hatte. »Das war sehr süß von dir. Dana tanzt sehr gern.«
›Und sehr gut‹, wollte es sich an Alex’ Kloß im Hals vorbeidrücken, als ihr Blick über das Tanzpaar fuhr, das sie zu dieser Gelegenheit zusammengeführt hatte. Mehr denn je wünschte sie sich, diejenige sein zu können, die Dana im Arm hielt. Ihr Blick senkte sich und richtete sich auf ihre Mutter, die sie prüfend beobachtete.
»Es ist eine schöne Feier, Mom.«
Lauren nickte. Sie sah sich zufrieden um. Schließlich war der reibungslose Ablauf vor allem ihr zu verdanken. »Ja, das ist es. Ich bin so froh. Ally hat diesen Tag verdient.«
»Ja, das hat sie. Du hast dich selbst übertroffen.«
Lauren lächelte über das Kompliment, wurde jedoch schnell wieder ernst. Alex ahnte, dass ihre Mutter über etwas reden wollte. Es gab zumindest ein Thema, das sie fürchtete. Was ihre Mutter schließlich sagte, überraschte sie.
»Dana und du, ihr habt euch angefreundet.«
»Ehm, ja. Sie . . . ja.«
Lauren nickte. Sie wägte ihre nächsten Worte ab. »Du magst sie sehr, nicht wahr?« Ihre Mutter sah ihr tief in die Augen.
Alex wagte kaum sich zu bewegen. Sie hatte erneut einen Kloß im Hals, fürchtete allerdings, ein Räuspern würde ihrer Mutter mehr verraten, als sie preisgeben wollte. Alex nickte. »Sie ist sehr nett«, kam es etwas platt.
»Das ist sie. Sie macht im Moment eine Menge durch, vor allem mit der Scheidung. Ihr habt darüber gesprochen?«
»Ja, unter anderem.«
Lauren nickte. Sie sah sich nach Dana um, dann wieder zurück zu ihrer Tochter. In ihren blauen Augen stand eine vage, unausgesprochene Frage. Vielleicht war es nur eine Ahnung dessen, was Alex ihr schon so lange erzählen wollte. Am Ende seufzte Lauren nur und lächelte Alex an.
Ihre Tochter bemerkte Laurens Besorgnis trotz des Lächelns. »Wir sind Freunde, Mom.« Es hatte etwas Endgültiges, wie sie es sagte, als wollte sie ihrer Mutter die Sorge abnehmen zu denken, dass sie vielleicht mehr waren als das.
Lauren nickte. Sie verstand. Sie war sich nur nicht sicher, ob sie es auch hundertprozentig glaubte. Sie sah sich noch einmal zu Dana um, die inzwischen von ihrem Tanzpartner zurück an ihren Tisch begleitet wurde. »Darüber bin ich sehr froh, Schatz. Dana braucht im Moment gute Freunde.« Sie lächelte ihre Tochter erneut an und küsste sie auf die Wange. »Ich bin so stolz auf dich, Kleines.«
Alex schmunzelte aufgrund des Kosewortes. Sie überragte ihre Mutter bereits seit sie vierzehn war.
»Und ich liebe dich
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