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Die Schwester der Braut

Die Schwester der Braut

Titel: Die Schwester der Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Westphal
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war verheiratet gewesen. Sie und ihre Partnerin gingen damals durch eine holprige Zeit. Sobald diese vorbei war, war auch Alex’ Affäre vorbei. Jessica war Mitte Vierzig gewesen. Sie müsste jetzt etwa genauso alt sein wie Dana, erinnerte sich Alex. »Dana ist achtundvierzig«, gestand die junge Kolumnistin schließlich.
    Cara nickte anerkennend. »Herzlichen Glückwunsch. Du hast offiziell einen Typ. Soll ich meine Mom vor dir warnen?« Cara lachte, als Alex ihr einen leichten Schlag auf den Oberarm gab.
    »Deine Mom ist ganz bestimmt nicht mein Typ«, entgegnete Alex.
    »Hey, was hast du gegen meine Mom?«, spielte Cara die Beleidigte. »Du könntest dich glücklich schätzen, jemanden wie sie zu bekommen.«
    »Ja, zusammen mit einem riesigen Loch in der Brust, wenn dein Vater mich erwischt.«
    Sie lachten beide.
    »Also, erzähl mir von Dana«, forderte Cara Alex schließlich auf.
    Die dunkelhaarige Frau schüttelte den Kopf. »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Sie ist . . . unglaublich. Intelligent, attraktiv, humorvoll . . . verheiratet . . . die beste Freundin meiner Mutter . . . lebt in Dennizville . . .«
    »Okay, spul kurz zurück. Sie ist die beste Freundin deiner Mutter? Dieselbe Mutter, die nicht weiß, dass du lesbisch bist?«, fragte Cara mit großen Augen. Sie sah offensichtlich, wo das Problem lag. Es war nicht Danas dahinscheidende Ehe.
    »Dieselbe Mutter, die inzwischen von meinen sexuellen Präferenzen weiß; die allerdings keine Ahnung hat, dass ich . . . Gefühle für ihre Freundin habe.« Alex wählte ihre letzten Worte sehr bewusst. Cara sollte nicht glauben, dies sei nur eine Affäre, so wie mit Jessica. Dana bedeutete ihr mehr.
    »Du hast dich geoutet? Das erzählst du mir erst jetzt?« Cara griff nach Alex’ Händen und zog sich leicht aus ihrem Sitz hoch. Sie küsste Alex auf die Wange. »Ich bin stolz auf dich. Wie hat sie es aufgenommen?«
    Alex erzählte ihrer Freundin von der Unterhaltung mit ihrer Mutter und auch, dass ihre Schwester es noch nicht wusste.
    Cara nickte. Sie kannte Alicia oberflächlich. Die beiden Frauen mochten einander kein bisschen. »Und jetzt? Wie geht es mit dir und Dana weiter?«, fragte Cara schließlich.
    Alex schüttelte entmutigt den Kopf. »Gar nicht. Sie steckt mitten in ihrer Scheidung. Außerdem will sie meine Mutter nicht vor den Kopf stoßen mit der Nachricht, dass sie mich mag. Es gibt noch andere Dinge, die die ganze Sache kompliziert machen. Es . . . ist unmöglich.« Es klang bitter, wie sie es sagte, denn das waren genau die Worte, die sie in ihrem Kopf formte, wenn sich ihre Gedanken allzu sehr um Dana drehten. Es war wie ein Mantra. Leider kein sehr aufbauendes.
    »Das klingt endgültig«, bemerkte Cara.
    »Ja.«
    »Aber sie mag dich auch?«, fragte die Blondine nach.
    »Ja. Wir haben uns geküsst.« Alex lächelte. Es war ihr erstes ehrliches Lächeln des Abends, und es erhellte ihr Gesicht.
    »Das muss ja ein toller Kuss gewesen sein.«
    Alex nickte nur.
    »Wow«, kam es von ihrer Freundin. Sie sah Alex erstaunt an. »Du bist verliebt in diese Frau, oder?«
    Wieder nickte Alex. Es war wahr. Sie war verliebt in Dana. Sie wusste selbst nicht, wie ihr das hatte passieren können.
    »Wow«, wiederholte Cara. Sie sah auf die beiden mehr leeren als vollen Biergläser, die vor ihnen auf dem Tisch standen. »Das verlangt nach Cocktails. Ich hole uns jetzt zwei Long Islands, und dann knallen wir uns die Köpfe dicht. Alex Herrera ist verliebt . . .« Cara stand auf und murmelte auf dem Weg zur Bar noch irgendetwas vor sich hin. Minuten später kam sie mit zwei Cocktailgläsern zurück und stellte sie auf den Tisch. »Trink aus, meine Süße. Der Abend geht auf mich. Wir verlassen diese Bar erst, wenn du mir alles über diese Traumfrau erzählt hast, die dein Herz erobert hat.«
    Alex schüttelte den Kopf, doch sie war ihrer Freundin unendlich dankbar. Die ganze Woche hatte sie ihre Gefühle mit sich herumgeschleppt, sie in ihrem Kopf gedreht bis sie kaum noch eine Bedeutung hatten. Cara bot ihr die Chance, endlich offen zu reden, Dinge zu sagen, die sie bisher nicht einmal gedacht hatte.
    Alex nutzte diese Chance eingehend. Zwei Stunden später rutschten die beiden Frauen auf die Rückbank eines Taxis, das sie zu Alex fuhr, wo sie noch ein bisschen mehr redeten. Dieses Mal allerdings ohne Alkohol und Hintergrundgeräusche.
    Erst in den frühen Morgenstunden breitete Alex eine Wolldecke über Cara aus. Cara schloss müde die

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