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Die Schwester der Braut

Die Schwester der Braut

Titel: Die Schwester der Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Westphal
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dazu eingeladen oder abkommandiert?«
    Laurens Miene wurde ernst. Sie atmete tief durch. »Deine Schwester ist sehr glücklich, Alex. Nicht nur, weil sie verheiratet ist, sondern auch, weil du ihr ein sehr schönes Geschenk zu ihrer Hochzeit gemacht hast. Ich rede nicht von den äußerst teuren Schmuckstücken für sie und Rick. Ich spreche davon, was du ihr gesagt hast. Sie war sehr gerührt. Sie möchte mehr Zeit mit dir verbringen und dich besser kennenlernen. Ihr seid nie Freundinnen gewesen, wie man es eigentlich von Schwestern erwartet. Ich glaube, das hat sie sich immer gewünscht. Vielleicht jetzt . . .«
    »Mom, es gibt einen Grund, warum wir nie Freundinnen waren. Wir sind sehr verschieden.« Alex zögerte. »Und wenn sie mich wirklich kennenlernt, wird sie vermutlich nicht mehr mit mir befreundet sein wollen«, fügte sie schließlich hinzu.
    Sie wurden von der Kellnerin unterbrochen, die nun auch ihr Essen brachte und ihnen einen Guten Appetit wünschte.
    Lauren machte ein trauriges Gesicht. »Vielleicht wird sie es verstehen«, sagte sie hoffnungsvoll.
    »Vielleicht.« Alex musste an Danas Worte denken. Konnte sie wirklich wissen, wie Ally reagieren würde, bevor sie ihr eine Chance dazu gab?
    Sie schwiegen für eine Weile und begannen zu essen.
    Laurens Laune besserte sich etwas, denn Alex hatte recht behalten. Ihr Sandwich war wirklich fantastisch. »Das ist gut«, sagte sie.
    Alex nickte.
    Lauren wischte sich die Mundwinkel mit ihrer Serviette ab. »Ich wollte noch mit dir über etwas anderes sprechen.«
    Alex nickte aufmunternd und nahm einen Schluck von ihrem Eistee.
    »Ich habe mit Dana gesprochen.«
    Alex blickte sofort aufmerksam zu ihrer Mutter hinüber.
    »Geht es ihr gut?«, fragte sie und konnte ihre Besorgnis nicht unterdrücken.
    »Es geht ihr besser. Vor allem dank dir«, bestätigte Lauren. Sie sah in die Augen ihrer Tochter, offen forschend. Dann lächelte sie wieder.
    »Ich hab nur getan, was du auch getan hättest«, wollte Alex es abtun.
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Oh, ich hätte schwerlich ein halbes Vermögen für einen Strauß weißer Lilien ausgegeben, um sie aufzumuntern.« Ihr Lächeln wurde allwissend, ein bisschen süffisant.
    »Das war nur, weil ich nicht selbst sehen konnte, wie es ihr geht.«
    »Deswegen hast du auch mich angerufen?«
    Alex nickte. »Sie war so deprimiert, so . . .«
    Lauren griff mit einer Hand über den Tisch und nahm Alex’ Hand auf. Ihr Lächeln war verschwunden. »Ein Kind zu verlieren . . . ich will mir das nicht einmal vorstellen müssen«, sagte sie. »Aber du hast ihr sehr geholfen, Schatz.«
    Alex lächelte leicht.
    Sie sahen einander an. Es erschien Alex, als würde ihre Mutter tief in sie hineinsehen. Die junge Frau wusste, was ihre Mutter dort sehen würde, deshalb senkte sie nach einem Moment den Blick.
    »Du bist in sie verliebt, nicht wahr?«, fragte Lauren sanft.
    Alex schaute wieder auf. Ihre Mutter hatte es gesehen. »Ich . . .« Die Worte versagten der Reporterin. »Ich . . .«
    »Es ist okay, Alex. Dana hat mir von eurem Kuss erzählt.«
    Bei dieser Offenbarung wurden Alex’ Augen riesengroß. »Sie . . .« Noch immer kam dabei kein vernünftiger Satz heraus.
    Lauren lächelte. »Ja, sie hat mir ihre Gefühlen für dich gestanden. Schon auf der Hochzeit hatte ich gesehen, dass du auch Gefühle für Dana hast.«
    Alex sah ihre Mutter für einen langen Moment einfach nur an. Ihr Sandwich war vergessen, ebenso ihr Eistee und die ganze Stadt um sie herum. Sie saß mit ihrer Mutter wie in einem geschützten Kokon, einem Ort für intime Geständnisse und lange Gespräche, die sie in ihrer Jugend nie geführt hatten. Vor der Hochzeit hatte sie nicht einmal von der Existenz eines solchen Ortes geahnt. Es schien, dass sich Mutter und Tochter jetzt immer wieder dort trafen, um sich auszutauschen, um sich Wahrheiten zu sagen. Es war neu für Alex, sich so zu öffnen. Andererseits war sie unendlich dankbar für diese Gelegenheit.
    »Ich liebe Dana, Mom.«
    Lauren schloss für einen Moment die Augen. Sie nickte. Dann öffnete sie sie wieder, und sie schwammen in Tränen. Sie hatte darauf gewartet, ihre Tochter sagen zu hören, dass sie jemanden liebte. Das war etwas Gutes.
    »Das dachte ich«, erwiderte sie schließlich. Sie drückte Alex’ Hand.
    Alex war unglaublich erleichtert und wollte es sogar beinahe wagen, glücklich zu sein. »Was hat Dana gesagt?«, fragte sie.
    Lauren seufzte. »Sie meinte, ihr wäret kein

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