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Die Schwester der Braut

Die Schwester der Braut

Titel: Die Schwester der Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Westphal
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selbstverständlich auf Brians Seite gestellt, sobald er seine Trennung von ihr bekannt gegeben hatte. Die wenigen Freunde, die ihr geblieben waren, waren Arbeitskollegen. Hinzu kam Lauren. Und jetzt natürlich auch Alex. Auf die wenigen verbliebenen Freunde konnte sie sich bedingungslos verlassen.
    »Ich danke dir, Alex. Ich . . . ich freue mich auf Dienstag.« Das war nicht, was Dana eigentlich hatte sagen wollen. Sie war sich auch gar nicht sicher, was sie hatte sagen wollen. Was immer es war, es war vermutlich klüger, dass sie es nicht gesagt hatte.
    »Ja, ich auch. Ich bin gespannt auf Allys Fotos. Mom meint, es wären so eine Million. Hoffentlich zeigen die beiden uns nur eine begrenzte Auswahl, auch wenn ich gern ein bisschen was von Hawaii sehen würde. Warst du schon dort?«
    »Nein, das war immer ein wenig außerhalb unseres Urlaubsbudgets. Brian und ich waren meist an so exotischen Orten wie Boston oder New Jersey, wo wir seine Familie besucht haben.«
    Alex lachte. »Ja, in Jersey bin ich auch schon gestrandet. Ein Naturerlebnis ganz eigener Art.«
    Dana lachte ebenfalls. Sie konnte nicht anders.
    »Und die lokale Tierwelt. Das hat etwas von einer Safari. Ich musste mich zweimal von Bullen anhalten lassen, die böse schnaubten und behaupteten, ich sei zu schnell gefahren . . .« Alex wollte nicht aufhören. Es tat einfach zu gut, Dana lachen zu hören.
    »Und, bist du?«, hakte Dana nach.
    »Das kann gar nicht sein. Deren Radarfallen müssen kaputt sein.«
    »Das hat Brian auch immer behauptet.« Das Lachen verebbte. Das passierte immer, wenn Dana ihren Ehemann erwähnte.
    Alex sah sich gezwungen, nachzufragen. »Wie steht es mit der Scheidung?«
    »Unverändert. Ich habe nächste Woche einen Termin mit meiner Anwältin, dann werde ich weiter sehen.« Sie sagte nicht, dass dieser Termin am nächsten Morgen war.
    »Ich habe mich gefragt . . .«, lenkte Alex ab, verstummte aber wieder.
    »Ja?«
    »Kommenden Samstag spielen die Orioles gegen die Red Sox in Fenway Park. Ich habe Karten.« Alex hielt die Luft an. Damit hatte sie Dana genug Informationen gegeben. Sie musste wissen, was sie fragen wollte.
    »Und?« Dana konnte sich vorstellen, worauf Alex abzielte, war sich ihrer Antwort allerdings selbst nicht sicher.
    »Vielleicht hast du ja Lust, dir das Spiel mit mir anzusehen?« Alex klang atemlos.
    Es schienen Stunden zu vergehen, bevor Dana etwas erwiderte: »Fragst du mich nach einem Date, Alex?«
    »Nein, ich . . . ich . . . vielleicht ein kleines bisschen?« Sie klang verlegen, fast schüchtern.
    Alex’ Verunsicherung rührte Dana. Sie sah die große Frau praktisch vor sich, ihre braunen Augen, das verkniffene Gesicht, das mit einer Ablehnung rechnete.
    »Ich weiß nicht, Alex. Können wir am Dienstag noch mal darüber reden?«
    »Ja, ja natürlich. Ich wollte nur . . . Du magst Baseball. Wir könnten das Wochenende in Boston verbringen . . . wenn du das willst.« Alex fühlte sich wie eine Heranwachsende. Sie bekam einfach keinen vernünftigen Gedanken heraus. Ihre Hormone mussten ihr Sprachzentrum angegriffen haben – und den Rest ihres Gehirns noch dazu.
    »Wir werden sehen. Ich . . . Es ist alles so kompliziert, Alex.«
    »Ja, ich weiß. Ich will dir auch keinen Druck machen. Denk in Ruhe darüber nach.«
    Dana lächelte am anderen Ende der Leitung. Alex war so unglaublich einfühlsam, so süß und verführerisch – und Dana war sich sicher, dass sie sich dessen nicht einmal bewusst war. Es fiel Dana unheimlich schwer, ihre Gefühle nicht Oberhand gewinnen zu lassen und der Freundin einfach nachzugeben. Sie wollte es.
    »Das mache ich. Dann sehen wir uns übermorgen?«, fragte sie und deutete das Ende des Gesprächs an.
    Alex seufzte. »Ja, auf jeden Fall.«
    »Ich freue mich darauf. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Alex«, verabschiedete sich Dana von der jüngeren Frau.
    »Das wünsche ich dir auch. Bis dann, Dana.«
    »Bis dann.«
    Am Montagnachmittag betrat Dana einen kleinen Laden, auf dessen Schaufenster in violetten, geschwungenen Buchstaben »Picture Frame« stand. Er lag nicht, wie sie angenommen hatte, in einem der belebten Einkaufsvierteln der Stadt, sondern in einer bescheidenen Gegend. Die Straßen wurden vor allem von jungen Leuten bevölkert. Offenbar lebten hier viele Studenten der hiesigen Uni.
    Das Geschäft wirkte einfach ausgestattet, doch keinesfalls schäbig. Die im Schaufenster ausgestellten Bilder zeugten vom Können des

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