Die Schwester der Braut
die dieser Funktion am nächsten kommt. Ich wünsche mir, dass wir über alles reden können. Aber das bedeutet nicht, dass du nur mit mir reden sollst. Du darfst ruhig andere Freunde haben. Ich . . . ich war etwas überrascht, wie gut Alex und du euch verstanden habt vor der Hochzeit. Andererseits freute ich mich darüber, weil Alex ein ganz besonderer Mensch ist. Du verdienst Freunde wie sie.«
»Und jetzt?«
Lauren atmete tief durch. »Meine Tochter soll glücklich sein. Dasselbe wünsche ich mir für dich. Du machst im Moment sehr viel durch. Wenn Alex dir da durchhelfen kann, dann ist das gut.« Lauren hielt inne, bevor sie fortfuhr. »Du hast gesagt, ihr beide seid nicht zusammen. Also habt ihr vermutlich über die Möglichkeit gesprochen.«
Dana nickte. Tatsächlich hatten sie mehr über die Unmöglichkeit gesprochen, aber das zählte wohl auch.
»Wie gesagt, ich möchte euch beide glücklich sehen. Und wenn ihr einander glücklich macht, dann . . . bin ich dafür.« Dieses letzte Zugeständnis kostete Lauren einiges.
Dana nahm dies als Stichwort für ihre nächsten Worte. »Danke, Lauren. Aber . . .« Sie schüttelte den Kopf. »Da sind zu viele Dinge in meinem Leben. Ich habe nicht damit gerechnet, Gefühle für jemanden zu entwickeln und fühle mich, ehrlich gesagt, überfordert. Ich war so lange mit Brian zusammen, und er . . . er hat mir sehr weh getan. Joshs Tod hat mich . . .« Sie schüttelte wieder den Kopf, dieses Mal gegen Tränen kämpfend und sie bezwingend. »So, wie ich mich im Moment fühle, wäre es nicht gut, wenn ich mich auf jemanden einließe. Und schon gar nicht auf Alex. Deine Tochter hat jemand Besseren verdient. Jemand, der offen ist für die Art von Liebe, die sie zu geben hat.« Dana versuchte ein Lächeln.
Lauren sah ihre Freundin nachdenklich an.
Dana konnte nicht sagen, was sie dachte. Sie meinte allerdings bei Lauren eine gewisse Erleichterung zu erkennen.
»Du bist ein wundervoller Mensch, Dana. Wie immer diese Sache sich entwickelt, ich will, dass ihr beide glücklich seid. Okay?«
Dana nickte. Sie war ihrer Freundin sehr dankbar. Natürlich war sie selbst nicht Laurens oberste Priorität. Das war Alex, und das war auch richtig so. Das war sie auch für Dana.
»Gut. Kann ich noch etwas für dich tun?«, fragte Lauren schließlich und strich ihrer Freundin über den Unterarm.
Dana schüttelte den Kopf. »Nein, mir geht es ganz gut. Ich muss Montag nochmal nach Waldorf wegen der Scheidung. Laut meiner Anwältin wollen Brian und sein Anwalt die Angelegenheit beschleunigen. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist.«
»Hat er bei eurem gestrigen Zusammentreffen irgendetwas in dieser Hinsicht angedeutet?«
»Nein, er . . . er war zu beschäftigt, mir eine Affäre zu unterstellen.«
Laurens Augen wurden groß. »Er weiß von Alex?«
»Nein, er hat gehört, dass ich mit einem Kollegen einen Kaffee trinken war. Louis Franklin, du kennst ihn.«
Die ältere Frau nickte.
»Nun, offensichtlich hat uns jemand gesehen, der dann auch gleich Brian informiert hat. Und der hielt es für sein Recht, mir Vorwürfe zu machen.«
»Der Mann hat echt Nerven!«
»Ja, die hat er schon immer gehabt. Aber ich will mich nicht auf sein Niveau begeben. Seine Affäre interessiert mich nicht. Falls es jedoch die Scheidung für mich leichter macht, werde ich sie gegen ihn benutzen. Ich werde Ms. Snyder davon erzählen.«
»Gut für dich«, bestätigte Danas dunkelblondes Gegenüber. »Wenn du moralische Unterstützung brauchst, sagst du mir Bescheid, dann komme ich am Montag mit.«
Dana lächelte über das Angebot. »Danke, Lauren. Ich werde darüber nachdenken.«
»Gut.«
Die beiden Frauen umarmten einander. Dana sank einen Moment tief in diese Umarmung. Sie war tröstend und aufmunternd. Dana war so erleichtert, dass sie noch immer eine Freundin hatte, mit der sie Momente wie diesen teilen konnte.
»Hallo, Alex.«
Die Angesprochene fiel fast aus ihrem Stuhl, in dem sie mehr gelegen als gesessen hatte, während sie sich eine Statistik über Baseballergebnisse ansah. Üblicherweise fand Alex solche Statistiken sehr interessant. An diesem Tag flossen die Zahlen vor ihren Augen zusammen, und sie hatte nur gedöst. Das Auftauchen ihrer Mutter hatte sie indes vollends geweckt.
»Mom. Was . . .« Alex setzte sich auf. »Was tust du hier? Ist irgendwas passiert? Ally?«
»Deiner Schwester geht es gut, Alex. Es ist nichts passiert. Ich wollte nur mal wieder ein
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