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Die Schwester der Königin - Gregory, P: Schwester der Königin

Die Schwester der Königin - Gregory, P: Schwester der Königin

Titel: Die Schwester der Königin - Gregory, P: Schwester der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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»Es geht dort besser denn je. Sie sind verheiratet, und Anne ist schwanger. Die Howards hatten nie bessere Aussichten. Ich werde Tante des englischen Königs.«
    William lachte laut los, als er das hörte, und ich schaute an mir herunter auf meine verdreckten Stiefel und mein staubiges Reitkleid und lachte mit. Als er wieder aufblickte, lag große Wärme in seinen Augen.
    »Ich habe nichts«, warnte er mich. »Ich bin ein Niemand, wie Ihr so richtig sagtet.«
    »Ich habe auch nur hundert Pfund im Jahr«, antwortete ich. »Und die werde ich verlieren, wenn sie herausfinden, wohin ich gegangen bin. Doch ohne Euch bin ich ein Niemand.«
    Er machte eine rasche Handbewegung, als wolle er mich an sich ziehen, hielt sich aber immer noch zurück. »Ich will nicht der Grund für Euren Ruin sein«, meinte er. »Ich will nicht, daß Ihr ärmer seid, weil Ihr mich liebt.«
    Ich spürte, wie ich in seiner Nähe zitterte, bebte vor Verlangen, ihn an mich zu drücken. »Es macht nichts«, sagte ich. »Ich schwöre Euch, daß es mir nichts mehr ausmacht.«
    Da breitete er die Arme aus, und ich sank ihm an die Brust. Er preßte mich an sich, sein Mund fand den meinen, seine fordernden Küsse wanderten über mein schmutziges Gesicht, meine Lider, meine Wangen und Lippen. Dann hob er mich hoch und trug mich über die Schwelle seines Hauses, die Treppe hinauf ins Schlafgemach.
     
    Sehr viel später lachte er über meine Flohstiche und brachte mir einen großen Holzzuber, den er mit Wasser füllte und vor das große Kaminfeuer in der Küche stellte. Er kämmte mein Haar nach Läusen durch, während ich mit genüßlich zurückgelehntem Kopf in dem heißen, süß duftenden Wasser lag. Er legte mein Mieder, meinen Rock und meine Wäsche zur Seite, |469| um sie zu waschen, und bestand darauf, daß ich eines seiner Hemden und eine Hose anzog, die ich mir um die Taille band und hochrollte wie ein Matrose. Er führte mein Pferd auf die Weide, wo es herumtollte vor Freude, weil es endlich den Sattel losgeworden war. Dann kochte mir William eine große Schüssel Porridge mit goldgelbem Honig und brachte mir eine Scheibe Weizenbrot mit sahniger Butter und ein großes Stück fetten weichen Käse. Er lachte über meine Reisegeschichten mit Jimmy und schalt mich aus, weil ich ohne Begleitung aufgebrochen war. Schließlich nahm er mich wieder mit in sein Bett, und wir liebten uns den ganzen Nachmittag, bis der Himmel schon dunkel wurde und wir wieder Hunger hatten.
    Wir aßen unser Abendbrot bei Kerzenschein in der Küche. Mir zu Ehren hatte William ein Huhn geschlachtet und am Spieß gebraten. Ich drehte den Spieß, während er Brot aufschnitt, Dünnbier zapfte und aus der kühlen Speisekammer Butter und Käse holte.
    Nach dem Essen zogen wir unsere Schemel zum Feuer und tranken einander zu, saßen dann schweigend nebeneinander.
    »Ich kann das alles gar nicht glauben«, sagte ich nach einer Weile. »Ich habe nicht weiter gedacht als bis zu meiner Ankunft. Über dein Zuhause habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich hatte mir nicht überlegt, was hier geschehen würde.«
    »Und was denkst du jetzt?«
    »Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll«, gestand ich. »Ich nehme an, ich werde mich daran gewöhnen. Ich werde die Frau eines Bauern.«
    Er lehnte sich vor und warf noch einen Brocken Torf auf die Flammen. »Und deine Familie?« fragte er.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Hast du eine Nachricht hinterlassen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Er lachte laut los. »Oh, meine Liebste, was hast du dir eigentlich dabei gedacht?«
    »Ich habe nur an dich gedacht«, sagte ich schlicht. »Mir ist plötzlich klargeworden, wie sehr ich dich liebe. Und ich wollte nur noch möglichst schnell zu dir.«
    |470| William strich mir übers Haar. »Du bist ein braves Mädchen«, lobte er mich.
    Ich gluckerte vor Lachen. »Ein braves Mädchen?«
    »Ja«, wiederholte er unverdrossen. »Sehr brav.«
    Ich lehnte mich in seine zärtliche Umarmung zurück, und seine Hand wanderte von meinem Kopf in meinen Nacken. Er packte fest zu und rüttelte mich sanft wie eine Katze ihr Junges. Ich schloß die Augen und schmolz dahin unter seiner Berührung.
    »Du kannst nicht hierbleiben«, sagte er leise.
    Ich riß überrascht die Augen auf. »Nein?«
    »Nein.« Er hob die Hand, um mir zuvorzukommen. »Nicht, weil ich dich nicht liebe, denn das tue ich. Und wir werden unbedingt heiraten. Aber wir müssen auch sehen, daß wir das Beste aus der Situation

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