Die Schwester der Nonne
junger Mann stand in der Mitte des Raumes und unterhielt die Gäste mit Mandolinenklängen und einer mädchenhaft hohen Stimme. Kein Zweifel, er war ein Kastrat. Bademägde schleppten Kübel mit warmem Wasser herein, andere brachten frische Speisen auf Tabletts, und ein alter Mann, der offensichtlich blind war, legte im Ofen Feuer nach.
Noch einmal öffnete sich die Tür und drei junge, nur leicht bekleidete Mädchen huschten kichernd herein. Sie knicksten vor den Studenten und warfen ihnen kokette Blicke zu. Während die Bademägde drei weitere Wannen füllten, halfen die jungen Mädchen den Freunden, die Kleidung abzulegen. Melchior war ganz in seinem Element. Seine Wangen und Ohren glühten bereits und auf seiner Stirn standen kleine Schweißperlen.
»Oh, tut das gut, oh, tut das gut«, stöhnte und seufzte er, als eines der Mädchen ihn auf eine Bank setzte und seinen ganzen Körper mit einem Moosschwamm abseifte, dann nahm sie ein Bündel Birkenruten und schlug ihm auf den Rücken und das Gesäß.
Melchior reckte sein Hinterteil heraus und verdrehte wonnevoll die Augen.
Johann griente, wurde aber gleich von seiner blond gelockten Badehure abgelenkt, die ihn zur Wanne zog. Zuvor entkleidete Johann sie und betastete immer wieder entzückt ihre kleinen runden Brüste.
»Und was wünscht Ihr, junger Herr?«, vernahm Klaus die glockenhelle Stimme des dritten Mädchens, das bei ihm stehen geblieben war.
Klaus wollte etwas sagen, doch ein Kloß steckte in seinem Hals und heraus kam nur ein unartikuliertes Krächzen. Er schämte sich, wollte er doch gern mannhaft auftreten wie dieser alte Mann da, der seine Partnerin in der Wanne zum Quieken brachte.
»E … e … erst einmal baden.« Es klang wie das Meckern einer Ziege.
»Also gut. Kommt, ich helfe Euch beim Entkleiden.« Linkisch stand Klaus da, während das Mädchen ihm den Umhang abnahm, seinen Wams öffnete und den Gürtel. Dann stand er nackt da und wusste nicht, wo er hinschauen sollte.
Sie hob die Arme und drehte sich um sich selbst.
»Wollt Ihr mich nun nicht entkleiden?«
»G … g … gern«, stotterte er und streckte die Hand aus. Vor seinem inneren Auge sah er ein anderes Dekolletee, voller, umhüllt von teurem Stoff und duftend nach orientalischem Parfüm.
Er schloss die Augen und tastete mit seinen Händen über den Busen des Mädchens. Sie kicherte und senkte schamhaft den Kopf, aber Klaus bemerkte es nicht. Er wünschte sich plötzlich, Katharina auf diese Art berühren zu können. Gleich darauf erschrak er. Katharina war eine ehrsame Kaufmannstochter und für ihn unerreichbar. Sie mit einer Badehure zu vergleichen, war schändlich. Er riss die Augen auf und sah, dass sich das Mädchen schon selbst entkleidete. Das dünne Gewand ließ sie einfach auf den Boden fallen und stieg grazil in die Wanne.
Die Mägde hatten sie mit warmem Wasser gefüllt und Kräuter hineingegeben. Auf dem Brett in der Mitte standen zwei Weinpokale und ein Teller mit Obst und Fleisch.
»Nun kommt schon«, forderte sie ihn auf und streckte ihm die Hand entgegen. Sie setzte sich nieder und benetzte sich bis zum Hals mit dem duftenden Badewasser. Klaus spürte, dass seine Lenden sich regten. Verlegen hielt er die Hände davor und folgte dem Mädchen schnell in die Wanne. Sie nahm den Weinkelch und hob ihn hoch.
»Auf Eure Gesundheit und Eure Manneskraft, junger Herr.«
»Danke, ebenfalls«, erwiderte er.
Sie lachte wieder glucksend.
»Ich bin aber kein Mann. Habt Ihr das nicht bemerkt?« Zu allem Unglück stand sie nun auf. Er starrte sie mit aufgerissenen Augen und offenem Mund an.
»Aaaaah«, gurgelte er, bevor er gänzlich im Wasser untertauchte.
Johann hockte ebenfalls mit seinem Mädchen in der Wanne. An ihrem Kichern und Gackern bemerkte Klaus, dass die beiden irgendetwas mit den Füßen im Wasser trieben. Melchior ließ sich immer noch mit den Birkenruten bearbeiten. Sein Rücken und sein Hinterteil waren rot wie gekochte Krebse.
Klaus aß und trank und trank und aß und spürte die schlanken Beine des Mädchens zwischen seinen. Sie blickte ihn erwartungsvoll an. Die Wärme des Wassers oder vielleicht auch die Vorfreude hatten ihre Wangen gerötet. Sie sah wirklich apart aus.
»Ihr seid so schüchtern, junger Herr. Es steht Euch gut an. Aber Euer Freund hat nicht nur für Essen und Trinken bezahlt.« Sie schob einfach das Brett von der Wanne und hüpfte rittlings auf ihn. Ihm entschlüpfte ein Laut der Überraschung. Mit den Händen musste er sich am
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