Die Schwester meines Freundes!
neben mich und atmete einige Mal tief ein.
Wir blickten uns kurz an und lächelten. Da wir uns bereits seit Jahren kannten, herrschte eine angenehme Vertrautheit zwischen uns.
Leider hatte ich sie seit einigen Wochen nicht mehr gesehen, da sie an der Universität Innsbruck Atmosphärenwissenschaften studiert. Bis heute habe ich nicht kapiert um was es da geht, wollte sie aber nicht erneut danach fragen.
„Wie läuft dein Studium? Gibt es etwas Neues?“ fragte ich.
Lisa berichtete mir freudestrahlend.
„Ich habe seit zwei Monaten einen festen Freund.“
Mit einem Schlag war meine gute Laune weg, ich musste schlucken und stotterte leicht.
„Toll... ähhh... freut mich, gratuliere.“
Seit Jahren machte ich mir Hoffnungen, dass sie sich in mich verlieben würde. Ich sah in ihr die Mutter meiner Kinder, die Frau meines Lebens. Aber sie hatte einen festen Freund in Innsbruck.
Blöde Österreicher!
Auf dem ersten Rastplatz schaute ich mich also einmal nach den anderen Betreuerinnen um.
Ich brauchte eine Frau um auf andere Gedanken zu kommen.
Außerdem war ich geil und wollte ficken.
Blöde Österreicher! Die hatten mir alle Hoffnungen auf Lisa genommen.
Na gut, dann halt eine andere Betreuerin.
Aber scheiße, keine war wie Lisa.
Ich ging zu Tobias, der ähnliche Gedanken hatte. Auch ihm schien keine Betreuerin zu gefallen.
Der Urlaub fing alles andere als toll an.
Das Camp war mitten in einem einsamen Tal der Schweizer Berge. Bisher war der Standort ein großer Vorteil, da die Betreuerinnen abends nicht losziehen konnten um andere Jungs kennenzulernen. Sie mussten sich mit uns begnügen. Aber jetzt schien es zum Nachteil für mich zu werden.
Nach dem wir den Pfändertunnel durchquert hatten, erreichten wir die Schweiz. Auf der Autobahn ging die Fahrt noch zwei Stunden in Richtung St. Gallen. Dann erreichten wir unser Ziel, den kleinen Walensee in der Ostschweiz. Das Camp lag am Nordufer in der Nähe der kleinen Ortschaft Quinten. Der See liegt auf 419 m ü. M. und hat eine Oberfläche von 24 km². Im Sommer eignete er sich hervorragend zum Baden und Paddeln.
Wir schnupperten die frische Bergluft. Es war immer wieder faszinierend, wie rein und belebend der Sauerstoff war. Ganz anders, als ich es aus München gewohnt war.
Die aufgebauten 10-Mann-Zelte waren wohl Überreste aus alten Schweizer Armeezeiten. Äh? Hatte die Schweiz überhaupt eine Armee? Keine Ahnung! Hauptsache der Käse und die Schokolade war lecker.
Dann wurden unsere Schützlinge auf die Schlafplätze verteilt. Für die Betreuer und Betreuerinnen gab es jeweils ein Zelt.
Während es bei den Betreuerinnen voll war, waren wir lediglich nur fünf männliche Betreuer. Wir boten großzügig an, dass sich noch ein oder zwei Mädchen bei uns einquartieren könnten, aber dieses Angebot lehnten sie leider ab.
Die ersten Tage waren stressig, einfach nur anstrengend!
Man musste ständig aufpassen, was die kleinen Satansbraten gerade wieder anstellten.
Mit den Mädels lief leider auch nichts.
Ich musste feststellen, dass fast alle fest vergeben waren.
Wo waren denn die vielen Single Frauen, von denen immer in den Medien berichtet wurde? Hier in der Schweiz jedenfalls nicht!
Ich versuchte noch zwei Annäherungsversuche bei Lisa, aber sie blockte ab. Beim zweiten Versuch ermahnte sie mich, dass ich die Tatsache akzeptieren sollte, ansonsten würde sie unsere Freundschaft gefährdet sehen.
Mit Tobias saß ich eines Abends am Lagerfeuer, auch bei ihm sah die Lage nicht besser aus. Wir unterhielten uns über den großen Tagesausflug am Folgetag, bei dem nur etwa die Hälfte der Betreuer gebraucht wird.
Wir hatten sozusagen frei und malten uns aus, was wir denn schönes machen könnten. So beschlossen wir einen Männerausflug im klassischen Sinne: Sport und Bier. Wir würden uns erst körperlich betätigen, in dem wir auf dem See entlang paddeln und anschließend unseren Kummer mit fehlenden Frauen weg trinken. Es war ein guter Plan B.
Als der Ausflug begann, spürte man, wie die Ruhe über dem Camp einzog. Tobias und ich hauten uns noch mal eine Runde aufs Ohr.
In der schönsten Mittagssonne starteten wir unsere Tour. Mit einem Boot und Paddeln bewaffnet gingen wir zum Ufer des Walensees.
Von sicherer Entfernung sahen wir, dass sich Natalie am Bootssteg sonnte. Wir musterten sie aus sicherer Entfernung. Sie sah nicht unbedingt hässlich aus, langweilig traf es eher. Unterstrichen wurde dies auch noch durch ihre unvorteilhafte Kleidung:
Weitere Kostenlose Bücher