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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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»Drei Wochen?« Er zeigte auf die Sonne am Boden und hielt sieben seiner Finger dreimal hintereinander in die Höhe. »Sie sind seit drei Wochen fort?«
    Der Mann nickte und gab wieder diese seltsamen Worte von sich.
    Siddin reichte Rachel noch ein Stück Fladenbrot mit Honig. Es schmeckte wunderbar. Sie versuchte, es langsam zu essen, und doch war es verschwunden, bevor sie es richtig bemerkt hatte. Sie hatte erst ein einziges Mal zuvor Honig probiert, damals im Schloß, wo sie als Spielgefährtin der Prinzessin gelebt hatte. Die Prinzessin hatte ihr nie erlaubt, Honig zu essen, und hatte gemeint, für ihresgleichen sei das nichts, aber einer der Köche hatte ihr einmal etwas gegeben.
    Sie bekam ein Kribbeln im Magen, wenn sie daran dachte, wie gemein die Prinzessin zu ihr gewesen war. Sie wollte nie wieder in einem Schloß leben. Jetzt, wo sie Chase’ Tochter war, brauchte sie das auch nicht mehr. Jeden Abend lag sie vor dem Einschlafen in ihre Decken gehüllt und überlegte, wie der Rest ihrer neuen Familie wohl wäre.
    Chase hatte gesagt, sie bekäme Geschwister. Und eine richtige Mutter. Er meinte, sie müsse auf ihre neue Mutter hören. Das ließe sich machen. Es war leicht, auf jemanden zu hören, der einen liebte.
    Chase liebte sie. Er sprach es nie aus, aber man konnte es ganz leicht merken. Er legte seinen riesigen Arm um sie und strich ihr übers Haar, wenn sie vor den Geräuschen der Dunkelheit Angst bekam.
    Siddin lächelte sie an, während er sich den Honig von den Fingern leckte. Es war schön, ihn wiederzusehen. Bei ihrer Ankunft hatte sie anfangs geglaubt, es würde Ärger geben. Furchteinflößende Männer, alle mit Schlamm beschmiert und überall mit Gras beklebt, waren ihnen bereits draußen in der Steppe entgegengekommen. Sie hatte nicht einmal gesehen, woher sie kamen. Sie waren ganz plötzlich einfach dagewesen.
    Zuerst war Rachel voller Furcht gewesen, weil die Männer Pfeile auf sie gerichtet hatten, weil ihre Stimmen so schaurig klangen und weil sie nicht verstand, was sie sagten. Chase jedoch war einfach abgestiegen und hatte sie im Arm gehalten, während er sie beobachtete. Er hatte nicht einmal sein Schwert gezogen. Sie glaubte nicht, daß sie ihm Angst einjagten. Er war der mutigste Mann, den sie je gesehen hatte. Die Männer hatten sie angeschaut, während sie sie anstarrte, und Chase hatte ihr übers Haar gestrichen und ihr gesagt, sie brauche keine Angst zu haben. Daraufhin hatten die Männer ihre Pfeile gesenkt und sie ins Dorf geführt.
    Als sie dort eintrafen, entdeckte sie Siddin. Siddin kannte sie und Chase von früher, als Kahlan ihn im Schloß vor der Königin Milena gerettet hatte. Zedd, Kahlan, Chase, Siddin und sie waren alle zusammen gewesen, als sie mit dem Kästchen geflohen waren. Sie sprach Siddins Sprache nicht, aber er kannte sie und hatte seinem Vater erklärt, wer sie waren. Seitdem waren alle richtig nett zu ihnen.
    Chase zeigte mit dem Finger auf eine der Zeichnungen, die eine Person darstellte, zeigte mit dem Finger seiner anderen Hand auf das andere Bild, dann hielt er die beiden Finger aneinander und zeigte fort. Dabei machte er mit den Händen eine Bewegung, als wollte er die Hügel überqueren. »Richard und Kahlan sind vor drei Wochen aufgebrochen, und sie sind nach Norden gegangen? Nach Aydindril?«
    Die Männer schüttelten die Köpfe und fielen wieder in ihr Geschnatter ein. Siddins Vater hob die Hand und bat um Ruhe. Er zeigte auf sich selbst und auf die anderen Männer und hielt drei Finger in die Höhe, dann zeigte er auf das Bild am Boden, das ein Kleid trug, sagte Kahlans Namen und zeigte nach Norden.
    Chase deutete auf das Bild der Sonne, dann auf Kahlans Bild, dann auf die Männer, wobei er drei Finger in die Höhe hielt. Dann zeigte er nach Norden. »Vor drei Wochen sind drei deiner Männer nach Norden aufgebrochen, nach Aydindril?«
    Die Männer nickten allesamt und sagten »Kahlan« und »Aydindril«.
    Chase stellte ein Knie auf den Boden, beugte sich vor und tippte auf das Bild der anderen Person. »Aber Richard ist ebenfalls aufgebrochen.« Er zeigte wieder nach Norden. »Richard ist auch nach Aydindril gegangen. Mit Kahlan.«
    Sämtliche Männer drehten sich zu dem Mann mit den langen Silberhaaren um. Er sah Chase an und schüttelte den Kopf. Das mit Schnitzereien verzierte Stück Knochen, das an einem Lederband um seinen Hals hing, baumelte hin und her. Er zeigte auf das Bild des Mannes mit Schwert, dann deutete er in eine andere

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