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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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getrocknetem Blut. »Rachel, ich muß dich um einen Gefallen bitten.«
    Sie nickte. »Um welchen denn, Zedd?«
    Er hob den Arm. Die Goldkette baumelte von seinen Fingern herab. Der Stein pendelte hin und her. »Dies gehört jemand anderem. Würdest du es eine Weile tragen? Und sicher aufbewahren? Vielleicht kommt Richard eines Tages, um die Kette abzuholen und sie dorthin zu bringen, wo sie hingehört, aber wann das sein wird, weiß ich nicht.«
    Chase starrte den Zauberer mit einem Ausdruck an, den eine Maus kurz vor ihrem Ende in den Augen eines Habichts sehen mußte.
    »Das ist sehr hübsch, Zedd. So etwas Hübsches habe ich noch nie getragen.«
    »Es ist auch sehr wichtig. Genauso wichtig wie das Kästchen, das Zauberer Giller dir zum Aufbewahren gegeben hat.«
    »Aber Darken Rahl ist doch tot. Das hast du selbst gesagt. Er kann uns nichts mehr tun.«
    »Ich weiß, Kind, aber es ist trotzdem wichtig. Du warst so tapfer und mutig bei der Geschichte mit dem Kästchen, daß ich glaube, du bist genau die Richtige, um die Kette zu tragen, bis der rechtmäßige Besitzer sie holen kommt. Bis dahin darfst du sie niemals abnehmen. Laß sie niemand anprobieren, nicht einmal zum Spaß. Das ist kein Spielzeug.«
    Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst, als er das Kästchen erwähnte. »Ich werde gut darauf aufpassen, Zedd, wenn du sagst, daß es wichtig ist.«
    »Zedd«, zischte Chase, zog Rachels Kopf an seinen Körper und hielt ihr die Ohren zu, damit sie nichts mitbekommen konnte. »Was glaubst eigentlich, was du da tust? Habe ich richtig gehört?«
    Zedd warf ihm einen drohenden Blick zu. »Ich versuche nur, alle Kinder dieser Welt vor schlimmen Alpträumen zu bewahren. Und zwar für immer.«
    Chase biß die Zähne zusammen. »Zedd, ich will auf keinen Fall…«
    Zedd schnitt ihm das Wort ab. »Chase, wie lange kennst du mich?« Chase antwortete nicht. Er sah ihn bloß wütend an. »Hast du in all den Jahren, die du mich kennst, je erlebt, daß ich irgendeinem anderen Schaden zugefügt hätte, noch dazu einem kleinen Mädchen? Hast du je erlebt, daß ich das Leben eines anderen für irgendeinen Unfug aufs Spiel gesetzt hätte?«
    »Nein«, gab Chase mit Reibeisenstimme zurück. »Und du solltest auch jetzt nicht damit anfangen.«
    Zedd ließ sich nicht beirren. »Du wirst dich darauf verlassen müssen, daß ich weiß, was ich tue.« Sein Blick ging kurz zu der Stelle hinüber, wo der Screeling die Menschen getötet hatte. »Was heute passiert ist, ist nicht mal der Anfang dessen, was uns noch bevorsteht. Wenn der Schleier nicht geschlossen wird, werden Leid und Tod unser aller Vorstellungsvermögen übersteigen. Als Zauberer tue ich, was ich tun muß. Als Zauberer erkenne ich die Kleine hier, genau wie Giller sie erkannt hat. Sie ist ein Kräuseln im Teich. Sie ist dafür ausersehen, wichtige Dinge zu tun.
    Als wir im Grabmal von Panis Rahl waren, um uns zu vergewissern, daß es vernünftig zugemauert wird, habe ich mir einige der Runen an den Wänden angesehen. Sie waren noch nicht alle geschmolzen. Es war die Hochsprache von D’Hara, und die verstehe ich nicht sehr gut, doch eins habe ich begriffen: es handelte sich um Anleitungen für den Eintritt in die Unterwelt. Du kennst doch den steinernen Tisch im Garten des Lebens? Das ist ein Opferaltar. Darken Rahl hat ihn dazu benutzt, in die Unterwelt hinabzusteigen, unter den Grenzen hindurch.«
    »Aber er ist tot. Was hat…«
    »Er hat Kinder umgebracht und ihre unschuldigen Seelen dem Hüter der Unterwelt als Opfer dargebracht, um sich auf diese Weise Zutritt zu verschaffen. Begreifst du nicht, was ich sage? Er hat einen Pakt mit dem Hüter geschlossen. Das bedeutet, daß der Hüter Menschen aus dieser Welt für seine Zwecke eingespannt hat. Wo er einen benutzt, da benutzt er sicherlich noch weitere. Und jetzt hat der Schleier einen Riß. Wofür der Screeling der beste Beweis ist.
    Viele der ältesten Prophezeiungen deuten meiner Ansicht nach auf das hin, was jetzt im Augenblick geschieht – und auf Richard. Wer immer sie niedergeschrieben hat, wollte ihm durch die Zeiten hinweg Hilfe schicken. Ich glaube, die Prophezeiungen sollen ihn im Kampf gegen den Hüter unterstützen. Doch in den letzten paar tausend Jahren hat vieles den Sinn dieser Worte verschleiert. Ich fürchte, es ist das geduldige Werk des Hüters, der die Bedeutung dieser Prophezeiungen verdunkelt hat.
    Geduld ist seine vornehmlichste Eigenschaft. Er hat die Ewigkeit vor sich. Vermutlich hat er seine Fühler

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