Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
höchstpersönlich hat mit uns gearbeitet und uns in Taktik unterrichtet. Mehrere Male haben wir Manövergefechte gegen ihn gewonnen. Wir sind vielleicht jung, aber wir haben Erfahrung. Dieser Feldzug ist die abschließende Probe vor unserem eigentlichen Auftrag. Wir sind jetzt fast einen Monat im Feld, üben uns in Kriegsspielen und Schlachttaktiken. Wir wissen, was uns bevorsteht. Daß wir jung sind, bedeutet noch lange nicht, daß wir nicht kämpfen können. Wir sind vielleicht jung, aber das bedeutet auch, daß wir stark sind.«
    Chandalen mußte lachen. »Stark? Ihr reist wie Frauen.« Er räusperte sich, als Kahlan ihn erstaunt ansah. »Nun ja, wie manche Frauen. Ihr seid nicht so stark, wie ihr glaubt. Ihr seid verweichlicht. Ihr habt Karren, auf denen ihr eure Ausrüstung transportiert. Das hat euch verweichlicht. Ihr werdet morgen sterben.«
    Kahlan wandte sich wieder an die drei Soldaten. »Mein Freund irrt sich. Ihr werdet morgen nicht sterben.«
    Die Miene des Hauptmanns hellte sich auf. »Wir werden nicht sterben? Dann glaubt Ihr also an uns?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ihr werdet morgen nicht sterben, weil ich das nicht zulassen werde. Ich werde euch zurückschicken. Ihr werdet Eure Division zu Eurer Kommandoeinheit zurückführen. Das, Hauptmann ist ein Befehl. Ich befinde mich auf dem Weg nach Aydindril, um mich um diese Angelegenheit zu kümmern. Ich werde dieser Armee aus Mördern Einhalt gebieten.«
    Hauptmann Ryans Miene versteinerte. »Es gibt keine Kommandoeinheit, zu der wir zurückkehren könnten. Sie wurde in Ebinissia aufgerieben. Wir wurden dort ausgebildet, befanden uns jedoch im Manöver. Wir haben die Fährte derer aufgenommen, die das getan haben, und werden sie verfolgen.«
    »Eure Soldaten in Ebinissia waren um ein Vielfaches stärker als ihr, und sie wurden von der Streitmacht, die ihr verfolgt, vernichtend geschlagen.«
    »Das ist uns bekannt. Wir haben mit diesen Männern unter einem Dach gelebt, gegessen und geschlafen. Sie waren unsere Ausbilder. Sie waren unsere Brüder, unsere Väter. Sie waren unsere Freunde und Kameraden.« Er verlagerte sein Gewicht, räusperte sich und versuchte das Brechen seiner Stimme zu verhindern. »Wir hätten dort bei ihnen sein sollen. Wir hätten dort sein sollen und ihnen beistehen.«
    Kahlan kehrte den drei galeanischen Soldaten den Rücken zu. Sie legte die Finger an die Schläfen, schloß die Augen und rieb sie in kleinen Kreisen. Die Sorge, all diese jungen Männer könnten hingemetzelt werden, bereitete ihr Kopfzerbrechen. Sie trauerte um die Freunde dieser Männer, um die Freunde und Kameraden, die bei der Verteidigung ihrer Stadt umgekommen waren. Die Gesichter der jungen Frauen zogen an ihrem inneren Auge vorbei.
    Kahlan machte auf dem Absatz kehrt und sah dem jungen Hauptmann in die Augen. Augen, die, wie sie jetzt sah, mehr gesehen hatten, als sie zunächst angenommen hatte.
    »Ihr wart es«, sagte sie leise. »Ihr wart es, der die Türen geschlossen hat. Ihr habt die Türen im Palast geschlossen. Die Türen zu den Gemächern der Königin und ihrer Hofdamen.«
    Er schluckte, dann nickte er. Seine blauen Augen waren feucht. Seine Unterlippe bebte. »Warum haben sie so etwas Schreckliches getan?«
    Kahlans Antwort war voller Sanftmut. »Es ist das Ziel eines Soldaten, seine Feinde zu unüberlegten Handlungen zu verleiten. Er macht ihnen angst oder macht sie wütend, damit sie nicht mehr nachdenken. Eure Feinde haben das erreicht, indem sie Angst in eure Herzen gepflanzt haben, doch mehr noch, indem sie euch so wütend gemacht haben, daß ihr eine solche Torheit begeht, die es ihnen erlaubt, euch ebenfalls zu töten.«
    »Diese Männer, die wir jagen, haben das verbrochen. Wir haben kein Kommando, zu dem wir zurückkehren können. Jetzt liegt es an uns.«
    »Das ist die Torheit, zu der sie Euch verleiten wollen. Ihr werdet es nicht tun. Ihr werdet zu einem anderen Kommandoposten gehen. Ihr werdet diese Armee nicht angreifen.«
    »Mutter Konfessor, ich bin Soldat und habe geschworen, Galea und den Midlands zu dienen. Niemals in meinem Leben, so jung es Eurer Ansicht nach auch sein mag, ist mir der Gedanke gekommen, meinen Befehlshabern, meiner Königin oder der Mutter Konfessor nicht zu gehorchen.« Hauptmann Ryan ergriff ihr Handgelenk mit Daumen und Zeigefinger und legte sich ihre Hand auf die Schulter. »In diesem Fall jedoch, muß ich Euch den Gehorsam verweigern. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr mich mit Eurer Kraft bezwingen, aber ich

Weitere Kostenlose Bücher