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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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werde nicht freiwillig tun, was Ihr verlangt.«
    Zum ersten Mal meldete sich Leutnant Sloan zu Wort. »Und dann werdet Ihr mich bezwingen müssen, denn ich werde seinen Platz einnehmen und unsere Männer in den Kampf führen.«
    Leutnant Hobson trat vor. »Und dann werdet Ihr mich bezwingen müssen.«
    »Nach uns dreien«, fuhr Hauptmann Ryan fort, »werdet Ihr dann die Offiziere durchgehen müssen und schließlich jeden einzelnen der Männer. Wenn nur einer übrig ist, so wird er angreifen und, falls nötig, im Kampf sterben.«
    Sie zog ihre Hand zurück. »Ich werde vor den Zentralrat treten und mich dieser Angelegenheit annehmen. Was Ihr vorhabt, kommt einem Selbstmord gleich.«
    »Mutter Konfessor, wir werden angreifen.«
    »Wozu? Um des Ruhmes willen? Wollt Ihr Helden sein, die die Ermordeten rächen? Wollt Ihr in glorreichem Kampf fallen?«
    »Nein, Mutter Konfessor«, meinte er ruhig. »Wir haben gesehen, was diese Männer in Ebinissia unter Frauen und Kindern für Leid angerichtet haben. Viele der Männer unter meinem Kommando hatten dort Mütter und Schwestern. Wir alle haben gesehen, was man ihnen angetan hat, und was man unseren Vätern und Brüdern angetan hat. Unserem Volk.«
    Er nahm Haltung an und blickte ihr voller Entschlossenheit in die Augen. »Wir tun dies nicht um des Ruhmes willen, Mutter Konfessor. Wir wissen, daß es ein Selbstmordkommando ist. Aber wir stehen alle allein da. Wir haben keine Familien mehr, die wir ohne Vater zurücklassen könnten. Wir tun es, weil diese Männer zur nächsten Stadt weiterziehen und den Menschen dort das gleiche Leid zufügen werden, das sie in Ebinissia angerichtet haben. Wir tun es, um sie aufzuhalten, wenn wir können.
    Wir haben bei unserem Leben geschworen, unser Volk zu beschützen. Wir können uns unserer Verantwortung nicht entziehen. Wir müssen angreifen und versuchen, diese Männer aufzuhalten, bevor sie weitere unschuldige Menschen töten. Ich bete zu den Guten Seelen, daß Ihr in Aydindril erfolgreich sein werdet, doch das wird trotzdem zu lange dauern. Wie viele Städte sollen noch geplündert werden, bevor Ihr die Midlands dazu bringen könnt, gegen diese Männer vorzugehen? Eine Stadt wäre bereits zuviel. Wir sind die einzigen, die Kontakt zu diesen Mördern haben. Unser Leben ist alles, was zwischen ihnen und ihren nächsten Opfern steht.
    Mit meinem Diensteid habe ich geschworen, den Schutz meines Volkes über alles zu stellen – egal, welche Wahl sich mir bietet, egal wie die Befehle lauten. Aus diesem Grund bin ich gezwungen, Euch den Gehorsam zu verweigern, Mutter Konfessor – nicht wegen des Ruhms, sondern um die Wehrlosen zu beschützen. Ich wünsche mir Euren Segen in dieser Angelegenheit, aber ich werde versuchen, diese Männer aufzuhalten, ob Ihr mir Euren Segen erteilt oder nicht.«
    Sie sank auf den Baumstamm zurück, starrte in die Ferne und dachte über die drei Soldaten nach. Die sechs Männer warteten schweigend. Kinder, in der Tat. Sie waren älter, als sie gedacht hatte. Und sie hatten recht.
    Es würde noch immer eine Weile dauern, nach Aydindril zu gelangen, und noch länger, eine Armee aufzustellen, die diese Mörder zu Strecke brachte. In der Zwischenzeit würde das Morden weitergehen. Wie viele Menschen mußten sterben, während sie auf Hilfe des Zentralrats warteten?
    Wenn sie in diesem Augenblick nur jemand anderes hätte sein können als die Mutter Konfessor. Sie verwarf ihre persönlichen Gefühle und überdachte das Problem, wie es sich für die Mutter Konfessor gehörte. Sie wog die Menschenleben, die vergeudet, gegen die, die gerettet werden würden, ab.
    Kahlan erhob sich und wandte sich an Chandalen. »Wir müssen diesen Männern helfen.« Chandalen faßte den Speer höher und beugte sich zu ihr vor. »Mutter Konfessor, diese Soldaten sind törichte Kinder, und sie werden sterben. Wenn wir bei ihnen bleiben, werden sie einen Feuer-Sturm des Tötens rings um uns entfachen. Wir werden zusammen mit ihnen getötet werden. Sie werden ohnehin sterben, und du kommst nicht nach Aydindril.«
    »Chandalen, diese jungen Männer sind wie die Schlammenschen. Sie machen Jagd auf ihre Jocopo. Wenn wir ihnen nicht helfen, werden noch mehr Menschen sterben, wie wir es in der Stadt gesehen haben.«
    Prindin beugte sich vor. »Mutter Konfessor, wir erfüllen dir jeden Wunsch, aber es gibt keinen Weg, wie wir diesen Jungen helfen können. Wir sind nur zu viert.«
    Tossidin nickte. »Und dann würdest du deine Pflicht, nach

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