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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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als er zu mir kam und Siddin zeugte. Danach brauchte ich mir keine Sorgen mehr zu machen.«
    Kahlan hatte übersetzt, bevor ihr die Bedeutung der Worte bewußt wurde. Sie fühlte, wie ihr die Ohren brannten. Anstatt Richard ins Gesicht zu sehen, konzentrierte sie sich ganz auf ihren Brei. Sie war froh, daß das Haar wenigstens ihre Ohren verdeckte.
    Savidlin sah Richard mit dem Blick des gekränkten Mannes an. »Auch Frauen erzählen sich gern Geschichten.«
    Kahlan bemühte sich verzweifelt, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Ihr fiel nichts ein. Zum Glück gelang das Savidlin. Er lehnte sich zurück und schaute zur Tür hinaus.
    »Bald ist es Zeit zum Aufbruch.«
    »Woher weißt du, wann wir aufbrechen müssen?«
    Savidlin zuckte mit den Achseln. »Ich bin hier, ihr seid hier, einige meiner Männer sind hier. Wenn alle hier sind, dann ist es Zeit aufzubrechen.«
    Savidlin ging in eine Ecke und holte einen Bogen, der größer war als der, den Kahlan ihn zuvor hatte benutzen sehen. Größer, weil er für Richard war. Unter Zuhilfenahme seines Fußes gelang es Savidlin, die Sehne des Bogens zu spannen.
    Richard strahlte über das ganze Gesicht. Er erklärte Savidlin, dies sei der beste Bogen, den er je gesehen hätte. Savidlin strahlte vor Stolz und überreichte ihm einen Köcher mit Pfeilen.
    Richard testete die Spannung. »Woher wußtest du, wie stark du ihn spannen mußtest? Er ist genau richtig.«
    Savidlin zeigte auf sein Kinn. »Ich habe mich daran erinnert, wie groß dein Respekt für meine Kraft bei unseren ersten Treffen war. Für mich ist er zu stark gespannt, aber nach meiner Schätzung war er genau richtig für dich.«
    Kahlan stand auf und stellte sich neben Richard. »Willst du wirklich mit? Wie geht es deinem Kopf?«
    »Schrecklich. Aber ich habe die Blätter, sie helfen ein wenig. Ich denke, es wird gehen. Savidlin freut sich darauf. Ich möchte ihn nicht enttäuschen.«
    Sie strich ihm mit der Hand über die Schulter. »Soll ich mitkommen?«
    Richard gab ihr einen Kuß auf die Stirn. »Ich glaube, ich brauche niemanden, der mir übersetzt, wie niederschmetternd ich geschlagen werde. Außerdem will ich Chandalens Männern keine Gelegenheit bieten, mich mehr zu demütigen, als sie es ohnehin tun werden.«
    »Zedd hat mir erzählt, du seist recht gut. Genaugenommen meinte er sogar, du wärst besser als gut.«
    Richard warf Savidlin, der gerade den eigenen Bogen spannte, einen heimlichen Seitenblick zu. »Es ist lange her, seit ich mit dem Bogen geschossen habe. Ich wette, Zedd wollte nur ein wenig mit mir angeben.«
    Er gab ihr heimlich einen Kuß, während Savidlin seine Arbeit am Bogen beendete. Dann begleitete er ihn nach draußen. Kahlan lehnte am Türrahmen. Sie spürte seine Lippen noch, als sie ihm hinterhersah.
    Chandalen verriet keine Regung, als er von einem seiner Pfeile aufsah, an dem er gerade prüfend entlanggeblickt hatte. Prindin und Tossidin hatten ein verlegenes Lächeln aufgesetzt. Sie freuten sich auf das, was nun folgen würde. Richard sah sich kurz um und blickte im Vorübergehen allen Männern in die Augen. Sie schlossen sich ihm einer nach dem anderen an. Er war einen guten Kopf größer als der größte von ihnen. Sie sahen aus wie eine Gruppe von Kindern, die einem Erwachsenen hinterherliefen. Aber diese Kinder besaßen vergiftete Pfeile, und ein paar von ihnen waren Richard nicht besonders wohlgesonnen. Plötzlich kamen Kahlan Bedenken.
    Weselan stand neben ihr und verfolgte den Aufbruch der Männer.
    »Savidlin hat versprochen, Richard zu beschützen. Mach dir keine Sorgen. Chandalen wird keine Dummheiten machen.«
    »Ich mache mir eher Sorgen, was Chandalen sich unter einer Dummheit vorstellt.«
    Weselan wischte sich die Hände an einem Lappen ab und ging zurück, um auf Siddin aufzupassen. Siddin wollte nach draußen. Er hockte auf dem Boden, polkte mit dem Finger zwischen den Dielen und tat beleidigt, weil seine Mutter wollte, daß er drinnen bleibt. Weselan stand lange über ihm und sah ihn an. Er hob den Kopf, das Kinn in eine Hand gelegt. Sie verpaßte ihm einen sachten Klaps mit dem Lappen.
    »Na los, geh nach draußen und spiel.« Seufzend sah Weselan ihm nach, wie er freudestrahlend durch die Tür nach draußen jagte. Sie schüttelte den Kopf. »Kinder wissen nicht, wie wertvoll das Leben ist. Und wie zerbrechlich.«
    »Vielleicht wollen wir alle deswegen wieder Kinder sein.«
    Weselan nickte. »Gut möglich.« Ein freundliches Lächeln überzog ihr

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