Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)

Berührung kommen und dich ein wenig treiben lassen.“
    Ashley folgte seinen Anweisungen so pflichtbewusst, als ob ihr Leben davon abhängen würde. Er hätte sich darüber amüsiert, wenn er Zeit dafür gehabt hätte. Unglücklicherweise hatte genau in diesem Moment ein Fisch an Ashleys Angel angebissen, und bevor er sich’s versah, war Ashley aufgesprungen, um ihn ins Boot zu ziehen. Sie kämpfte so verbissen mit dem Fisch, dass sie fast über Bord gegangen wäre, hätte er nicht entschlossen die Arme um ihre Taille geschlungen.
    Nur allzu deutlich war er sich dem Duft ihrer zarten, warmen Haut bewusst und der Berührung ihrer Brust an seinem Arm.
    Ashley dagegen war ausschließlich damit beschäftigt, sich nicht von dem Fisch besiegen zu lassen.
    „Ganz schön ehrgeizig, die Lady, was?“, fragte er amüsiert, als der Fisch schließlich auf dem Boden des Bootes lag.
    „Du hast keine Ahnung“, murmelte sie.
    Josh nickte. Stück für Stück löste er das Geheimnis, das Ashley D’Angelo umgab. Es würde noch sehr interessant werden, bis er das vollständige Bild von der Frau hatte, die mit so viel Hingabe einen Fisch fing.
    Und seinem erhöhten Puls nach zu urteilen, würde sein Urlaub hier nicht halb so entspannend werden, wie er angenommen hatte. Zumindest nicht, wenn Ashley D’Angelo in seiner Nähe war.

4. KAPITEL
    I ch habe schon drei Fische gefangen“, verkündete Ashley stolz, als sie wieder einen Fisch an Bord zog. „Und du?“ Er lachte, offensichtlich nicht beeindruckt von ihrem Erfolg. „Keinen. Ich hatte keine Zeit. Ich war zu sehr damit beschäftigt, auf dich aufzupassen. Ohne mich wärst du einige Male über Bord gegangen. Du solltest deinen Enthusiasmus ein wenig zügeln. Ein Ruderboot ist nicht so stabil wie ein Holzsteg. Man sollte nicht darin herumspringen.“
    „Für mich hört sich das wie eine Entschuldigung an“, forderte Ashley ihn heraus, doch er ging nicht auf ihre Bemerkung ein.
    Er ist wirklich ein netter Mensch, dachte sie. Er schien sich tatsächlich darüber zu freuen, dass sie so viel gefangen und so viel Spaß hatte. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal mit einem Mann ausgegangen war, der nicht besser sein wollte als sie. Wahrscheinlich hatte es damit zu tun, dass sie vornehmlich ambitionierte Anwälte kannte, die nicht nur sehr ehrgeizig, sondern meistens auch noch recht humorlos waren.
    „Und jetzt?“, fragte sie Josh gut gelaunt. Sie fühlte sich großartig und hatte seit Stunden nicht mehr an die Arbeit gedacht.
    „Wir bringen die Fische nach Hause und säubern sie“, erklärte er. „Derjenige, der sie gefangen hat, muss sie auch ausnehmen und schuppen.“
    „Das finde ich ganz und gar nicht. Schließlich habe ich bereits harte Arbeit geleistet“, protestierte Ashley. „Ohne mich hätten wir diese Fische nicht. Das bedeutet, dass du das Putzen übernehmen wirst.“
    „Ausgezeichnetes Argument“, fand er.
    „Danke“, erwiderte sie bescheiden.
    Er hielt die Hand hoch. „Aber, und das ist wichtig, ich habe dir geholfen, sie ins Boot zu holen.“
    Ashley dachte nach. Da sie fair war, musste sie seine Hilfe anerkennen. „Du hast recht“, gab sie zu.
    „Also werden wir sie zusammen ausnehmen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich glaube kaum.“
    „Und wie denkst du dann, die Arbeit zu teilen?“
    „Du säuberst sie, und ich bereite sie zu.“
    „Weißt du denn, wie man Fisch zubereitet?“
    Sie lachte. Jetzt hatte er sie erwischt. Maggie war eigentlich die Köchin in der Familie. „Zumindest so gut, wie du fischen kannst“, behauptete sie leichthin. „Ich werde Maggie anrufen. Sie ist in der Küche ein Profi. Ich bin sicher, dass sie mir gute Tipps geben kann.“
    Natürlich wusste Ashley, noch bevor sie die Worte ausgesprochen hatte, dass es keine gute Idee war, ihre Schwester deswegen anzurufen. Das würde Maggie nur auf falsche Gedanken bringen. „Besser wäre es noch, wenn ich ein Kochbuch fände. Irgendwo im Rose Cottage steht bestimmt eins herum. Wenn ich es geschafft habe, mein Jurastudium mit Auszeichnung abzuschließen, werde ich doch wohl den Anweisungen eines Kochbuchs folgen können.“
    Josh hielt ihr die Hand entgegen. „Also gut, abgemacht.“
    Ashley schlug ein. „Abgemacht“, sagte sie, und ihr Herz machte bei der Berührung ihrer Hände einen kleinen Satz. Sie schaute Josh an, ob er ebenso wie sie auf die Berührung reagiert hatte, doch er hatte seine Mütze so tief ins Gesicht gezogen, dass sie den Ausdruck