Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)
weites, lockeres T-Shirt, das mindestens zwei Nummern zu groß war. Aber selbst in diesem Aufzug war sie für ihn die aufregendste Frau der Welt.
Sie hatte ihr Haar getrocknet, und es fiel jetzt in sanften Wellen bis auf die Schultern. Ihre Haut war klar, und außer einem Hauch von Lipgloss war sie ungeschminkt. Der Tag auf dem Meer hatte ihr eine leichte Bräune verliehen, und sie sah viel besser aus als die blasse, erschöpfte Frau, die er am Tag zuvor getroffen hatte.
„Wie weit bist du?“, fragte sie.
„Fast fertig. Weißt du schon, wie du die Fische zubereiten willst?“
„Keine Angst“, erwiderte sie trocken. „Meine Schwester hat mir ein narrensicheres Rezept gegeben. Wir werden nicht an Lebensmittelvergiftung sterben.“ Amüsiert sah sie ihn an. „Was sollen übrigens all die Kuchenschachteln auf dem Küchentisch?“
Er zuckte die Schultern. „Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich kaufen sollte.“
„Also hast du gleich die ganze Konditorei aufgekauft, stimmt’s?“
„So ähnlich, zumindest die Sachen mit Schokolade“, gab er zu. „Du brauchst ja nicht alles zu essen.“
„Aber wahrscheinlich werde ich das“, gab sie mit einem Seufzer zu. „Schokolade ist mein Heilmittel gegen Stress.“
„Bist du denn gestresst?“
Sie zögerte und sah ihn dann überrascht an. „Im Moment nicht, nein.“
Er lächelte. „Habe ich dir nicht gesagt, dass ein Tag auf dem Meer Wunder bewirken kann?“
„Es scheint tatsächlich so zu sein. Ich habe den ganzen Tag über kein einziges Mal an die Arbeit gedacht. Und das ist wirklich ungewöhnlich.“
„Hoffen wir, dass dir das auch weiterhin gelingt. Komm, lass uns das Essen auf den Tisch bringen.“
Ashley nickte. „Gute Idee. Und sollte ich irgendein Thema ansprechen, das mit der Arbeit zu tun hat, schneide mir einfach das Wort ab.“
Josh war nicht sicher, ob das auf lange Sicht eine gute Idee war, aber für den bevorstehenden Abend war es sicherlich das Beste. „Kein Wort über die Arbeit. Ich habe verstanden.“
In der Küche arbeiteten sie Seite an Seite. Er machte den Salat, während sie den Fisch briet. Schließlich saßen sie am Tisch, und Ashley hob ihr Weinglas zu einem Toast.
„Auf die Entspannung“, sagte sie.
„Auf Urlaub und das faule Leben“, fügte Josh hinzu.
„Auch wenn es nicht ewig dauern kann“, gab sie zu bedenken und wirkte plötzlich fast ein wenig traurig.
„Achtung! Das kommt schon verflixt nahe an das Thema Arbeit heran“, rügte er sie. „Vielleicht sollten wir uns eine Strafe ausdenken.“
Ehrgeizig, wie Ashley war, gefiel ihr dieser Vorschlag sofort. „Und die wäre?“
„Für jede Übertretung unserer Abmachung müssen wir einen Dollar in einen Topf geben. Und das auf Ehre und Gewissen. Wir müssen den Dollar auch zahlen, wenn der andere nicht anwesend ist. Am Ende der Woche bekommt derjenige mit den wenigsten Strafdollars das ganze Geld.“ Er lachte. „Und wird außerdem vom Verlierer zum Abendessen eingeladen.“
Ashley überlegte einen Moment. „Abgemacht“, willigte sie schließlich ein. „Ich gewinne sowieso.“
Josh bezweifelte das, hob aber doch sein Glas. „Auf das süße Nichtstun.“
Sie hatten kaum einen Schluck getrunken, als zu seiner Überraschung sein Handy klingelte. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, dass es in seiner Jacke steckte, denn eigentlich hatte er es zu Hause lassen wollen.
„Willst du nicht drangehen?“, fragte Ashley.
Er seufzte und holte es aus der Jackentasche. „Ja?“
„Haben Sie den Verstand verloren, Madison?“
„Mr Williams“, sagte er und konnte kaum einen Seufzer unterdrücken.
„Ich habe mit Stephanie gesprochen“, erklärte sein Chef. „Sie hat mir gesagt, dass keine Hochzeit stattfinden wird.“
Der Ton des Mannes reizte Josh so sehr, dass er Mühe hatte, sich zurückzuhalten. „Davon war noch nie die Rede, Sir.“
„Wir alle wussten doch, dass ihr bald heiraten würdet!“
„Sie vielleicht, Sir. Aber glücklicherweise haben Stephanie und ich eingesehen, dass wir nicht zusammenpassen, bevor es zu spät war. Hören Sie, der Zeitpunkt für dieses Gespräch ist denkbar schlecht gewählt. Können wir ein anderes Mal darüber reden?“
„Jetzt ist ein perfekter Zeitpunkt“, bellte Creighton Willams ins Telefon. „Ich hoffe, Sie wissen, was das für Ihre Zukunft bei
Brevard, Williams & Davenport
bedeutet, nicht wahr?“
„Ich nehme an, Sie wollen mich entlassen. Nun, ich werde es überleben.“
Joshs Gelassenheit in
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