Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)
schaute auf, um eine ihrer Schwestern zu begrüßen, als sie zu ihrer Überraschung Josh vor sich sah. Er trug verwaschene Jeans sowie ein ausgebleichtes T-Shirt und sah so gut aus, dass ihr Herz einen kleinen Satz machte. Ihr Vorsatz, sich auf keinen Fall auf eine Affäre einzulassen, löste sich in derselben Sekunde in nichts auf.
Ohne ein Wort zu sagen, kam er zum Tisch herüber und küsste sie. Bereits beim ersten Kontakt mit seinen Lippen schnellte ihr Puls in die Höhe, und als er wieder von ihr abrückte, war ihr schwindlig von dem Verlangen, das er in ihr geweckt hatte.
„Ich dachte mir schon, dass du am Küchentisch sitzt und dir Vorwürfe machst, weil du mich gestern Abend verführen wolltest“, erklärte er, während er sich eine Tasse holte und sich Kaffee eingoss.
Obwohl – oder weil – er genau ins Schwarze getroffen hatte, ärgerte seine Bemerkung sie zutiefst. „Und jetzt? Bist du gekommen, um mir einen Trostpreis zu bringen?“
Er lachte. „Nein, ich wollte dir nur beweisen, dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Noch ein paar Küsse, wie der von eben, und ich kann dir nicht mehr widerstehen. Meine noblen Absichten werden sich dann in Luft auflösen.“
Sie zog die Augenbrauen hoch. „Habe ich einen Fehler gemacht? Hätte ich dich gleich gestern packen und so küssen sollen?“
„Du hast gestern Abend überhaupt keinen Fehler gemacht“, versicherte er ihr. „Außer, dass du vielleicht ein wenig zu voreilig warst.“ Er betrachtete sie. „Warum bist du noch nicht zum Angeln angezogen?“
„Ich wusste nicht, dass wir angeln gehen“, erklärte sie, immer noch leicht beleidigt. Er hatte sie erneut völlig aus dem Konzept gebracht. Die Männer, mit denen sie normalerweise ausging, waren berechenbar. Keiner von ihnen hätte ein Angebot für unkomplizierten, spontanen Sex ausgeschlagen. Und keiner von ihnen wäre am nächsten Morgen wiederaufgetaucht, um mit ihr zum Angeln zu gehen.
„Hast du etwas anderes vor?“, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf.
„Dann beeil dich. Die Fische warten nicht auf uns.“
Gegen ihren Willen musste sie lächeln. „Ich dachte, der Sinn des Angelns wäre die Entspannung, nicht die Anzahl der Fische, die wir fangen werden.“
„Mir ist das egal“, meinte er und winkte ab. „Aber du scheinst den Erfolg zu brauchen.“
„Ist das eine Beleidigung?“
Er lachte. „Nein, eine Feststellung. Wir werden daran arbeiten müssen.“
„Was ist, wenn ich mich gar nicht ändern will?“
„Dann gestaltet sich das Ganze schwieriger, als ich angenommen habe“, meinte er leichthin. „Zieh dir einen Badeanzug unter deine Sachen an. Vielleicht werde ich gleich mit dir ein Wettrennen zum Steg machen.“
„Wirst du mich gewinnen lassen?“
„Keine Chance.“
Ashley lachte. „Jetzt hast du es wirklich interessant gemacht. Ich bin gleich wieder da.“
Im Schlafzimmer zog sie sich einen Badeanzug, T-Shirt und Shorts an und schlüpfte dann in bequeme Segelschuhe. Zum Schluss setzte sie ihre Baseballkappe auf und steckte ein Strandtuch sowie Sonnenlotion in eine große Leinentasche.
„Fertig“, verkündete sie, als sie wieder unten war.
Josh lächelte. „Toll, du siehst ja richtig nach Freizeit aus.“
Sie hatten das Haus eben durch die Hintertür verlassen, als Melanie und Maggie um die Ecke bogen. Ashleys gute Laune verschwand auf der Stelle. Sie stieß einen leisen Fluch aus und verwünschte jeden Moment, in dem sie sich in das Leben ihrer Schwestern eingemischt hatte, denn die beiden glaubten jetzt, das Recht zu besitzen, das Gleiche bei ihr tun zu können.
„Das haben wir gehört“, rügte Maggie sie. „Ist das die Art, seine geliebten Schwestern zu empfangen, die sich nur nach deinem Wohlbefinden erkundigen wollen?“
„Euch geht es nicht um mein Wohlbefinden“, erwiderte Ashley trocken. „Ihr seid nur neugierig und wollt mich ausspionieren.“
„Was keine Rolle spielt, da du ja nichts zu verbergen hast“, bemerkte Melanie und schaute Josh an. „Wie lange bist du denn schon hier?“
„Ein paar Minuten“, antwortete Ashley statt seiner.
„Das ist also eure zweite Verabredung?“, warf Maggie ein. „Großartig.“
„Wir haben keine Verabredung“, widersprach Ashley. „Wir gehen angeln.“
„Oh ja, angeln“, erwiderte Maggie amüsiert. „Ich habe vergessen, dass das nicht zählt. Würde es zählen, wäre das heute sozusagen bereits eure dritte Verabredung, nicht wahr, Josh?“
Er sah sie mit unverhülltem
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