Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
gesehen.“
Mike schien ihre Frage unangenehm zu sein. „Wir hatten viel zu tun.“ Er wies auf Melanie. „Darf ich dir Melanie D’Angelo vorstellen? Sie wohnt im Lindsey-Haus. Cornelia Lindsey war ihre Großmutter. Melanie, das ist Brenda Chatham. Die Besitzerin dieses Restaurants.“
Brenda nickte Melanie nur kurz zu, bevor sie Mike wieder ein strahlendes Lächeln schenkte. „Was ist mit dem Abendessen, das ich dir versprochen habe? Ich habe ein tolles neues Rezept für Barbecue-Rippchen.“
Mike runzelte die Stirn. „Danke, aber ich habe im Moment sehr viel zu tun. Deshalb wäre es auch gut, wenn du unsere Bestellung aufnehmen könntest, damit ich so schnell wie möglich zu meiner Arbeit zurückkomme.“
Brenda gab sich keine Mühe, ihre Enttäuschung zu verstecken. „Das Übliche?“
Mike nickte. „Für Melanie auch. Wie willst du deine Hamburger, Liebling?“
Melanie begriff sofort, warum er dieses Kosewort benutzte. Offensichtlich wollte er Brenda vormachen, sie wären ein Paar, damit sie die Hoffnung auf ein Rendezvous mit ihm endlich aufgab.
„Medium“, sagte sie zu Brenda.
Nachdem Brenda gegangen war, schaute Mike sie entschuldigend an. „Danke, dass Sie nicht protestiert haben. Aber Brenda hat die verrückte Idee, dass wir ein Paar werden könnten. Ich habe bereits mehrfach versucht, sie vom Gegenteil zu überzeugen, aber sie gibt einfach nicht auf.“
„Haben Sie ihr schon mal gesagt, dass Sie einfach nicht an ihr interessiert sind?“
Er sah sie erschrocken an. „Wäre das nicht schrecklich unhöflich?“
Melanie musste lachen. „Eigentlich finde ich es nur ehrlich, vorausgesetzt, dass Sie wirklich nicht interessiert sind. Schließlich ist sie eine attraktive Frau.“
Er warf einen Blick zur Küche hinüber und zog die Brauen hoch. „Kann sein.“
Sollte es tatsächlich Männer geben, die eine Blondine mit großen, braunen Augen und einer makellosen Figur nicht beachteten? Melanie schüttelte den Kopf. Zumindest war sie bisher keinem begegnet. Aber vielleicht hatte sein mangelndes Interesse auch mit dieser Jess zu tun, die Brenda erwähnt hatte. „Wer ist Jess?“
„Meine Tochter“, erklärte er. „Sie ist sechs. Die meisten Leute nennen sie Jessie.“
Melanie musste plötzlich an Jeremy denken, der sie sechs Monate lang angelogen und die Tatsache vor ihr geheim gehalten hatte, dass er Frau und Kinder besaß. „Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie eine Tochter haben?“
Er runzelte die Stirn. „Das ist kein Geheimnis. Jeder in der Stadt weiß, dass ich ein Kind habe.“
„Ich nicht.“
„Na schön, dann wissen Sie es jetzt. Ich habe eine Tochter.“
„Und eine Frau?“
„Nein“, stieß er gepresst hervor. „Aber lassen Sie uns über etwas anderes reden.“
„Und über was?“
„Über Boston und warum Sie nicht dorthin zurückwollen“, schlug er vor.
Melanie begriff sofort, worauf er hinauswollte. Sie hatte Themen, über die sie nicht sprechen wollte, und er ebenso. Aber so schnell wollte sie nicht aufgeben, sie wollte wissen, welchen Platz die Mutter von Jess in seinem Leben einnahm.
„Noch eine letzte Frage, und dann ist Ihr Privatleben tabu für mich, in Ordnung?“
Er warf ihr einen grimmigen Blick zu. „Sie können fragen, aber es kann sein, dass ich nicht darauf antworte.“
„Sind Sie von Jessies Mutter geschieden?“
„Ja.“
Sie war erleichtert. Er war also kein zweiter Jeremy. Doch die Anspannung in seinen Schultern und der Ausdruck in seinen Augen verrieten ihr, dass er noch etwas vor ihr verbarg.
Und wenn schon? ermahnte sie sich. Schließlich wollte sie mit diesem Mann keine Beziehung anfangen. Sie würde nur wenige Wochen hierbleiben, und sie war im Moment sowieso nicht bereit, einen Mann in ihr Leben zu lassen.
Nachdem Brenda die Hamburger gebracht hatte, aßen sie eine Weile schweigend, bis Melanie erneut einen Versuch startete. „Darf ich Ihnen noch eine persönliche Frage stellen?“ Als er nicht sofort den Kopf schüttelte, fuhr sie fort: „Brenda ist eine attraktive Frau, und sie scheint ganz nett zu sein. Warum sind Sie eigentlich nicht an ihr interessiert?“
„Mein Leben ist auch so schon kompliziert genug. Ich brauche keine Beziehung.“
Melanie konnte das verstehen. „Ich vermute, Sie wissen immer genau, was ein Rosenstock braucht, mit einer Frau ist das nicht so einfach, stimmt’s?“
Ein amüsiertes Lächeln spielte um seinen Mund. „Besser hätte ich es nicht sagen können.“
Obwohl sie seine
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