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Die Schwestern von Sherwood: Roman

Die Schwestern von Sherwood: Roman

Titel: Die Schwestern von Sherwood: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Winter
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Amalia ahnte, dass es nicht immer so bleiben konnte, war sie noch nie so glücklich.
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    C athleen konnte nicht dagegen an, dass ihr Fuß unter dem Rock im Takt der Musik mitwippte, während sie mit Lucy Tennyson plauderte. Es war der dritte Ball in den letzten vier Wochen, und sie liebte es zu tanzen. Die Annäherungsversuche ihres letzten Tanzpartners hatten es allerdings erfordert, um eine Pause zu bitten, um dessen heißes Gemüt ein wenig zur Abkühlung zu bringen. Sie sah, dass Mr Cameron sie noch immer von der anderen Seite des Tanzsaals aus mit den Augen verfolgte. Er war charmant und nicht unattraktiv, wie so viele der jungen Herren, die ihr den Hof machten, und sie mochte ihn durchaus. Dennoch war keiner unter den Männern, für den Cathleen mehr als nur freundschaftliche Zuneigung empfand, geschweige denn, dass sie sich vorstellen konnte, ihr Herz an ihn zu verlieren. In den Romanen, die sie so gern las, wurde die Liebe als ein leidenschaftliches mitreißendes Gefühl beschrieben, etwas, das einen in eine andere Welt versetzte. Menschen wie ihre Mutter oder selbst Miss Carrington glaubten natürlich nicht an diese Form der Liebe, aber Cathleen schon. Sie verspürte eine tiefe Sehnsucht danach. Keiner der Männer, die hier im Raum waren, schienen ihr indessen dazu angetan, auch in der Zukunft jemals solche Emotionen bei ihr auszulösen. Außer einem einzigen, aber der würdigte sie leider Gottes keines Blickes. Sie spähte über ihren Fächer unauffällig in die Richtung von Edward Hampton. Er befand sich im Gespräch mit zwei anderen Männern. Schon mehrmals hatte sie an diesem Abend versucht, wie zufällig seinen Weg zu kreuzen, doch er hatte sie lediglich höflich gegrüßt, mit einer derart geistesabwesenden Miene, dass sie sich nicht einmal sicher war, ob er überhaupt wusste, wer sie war. Ein wenig bereute Cathleen nun doch, dass sich zwischen ihr und seiner Schwester, Rebecca Hampton, die Fronten so verhärtet hatten. Rebecca und mit ihr ihre Schwester Emily würden ihr ganz gewiss nicht helfen, näheren Kontakt zu ihrem Bruder zu bekommen. Und genau das wollte Cathleen. Niemand übte eine solche Anziehungskraft auf sie aus wie Edward Hampton. Sie war nicht allein mit dieser Empfindung, das wusste sie sehr wohl. Frauen jeglichen Alters verfolgten ihn im Saal mit verstohlenen Blicken. Dabei war sein Ruf zweifelhaft. Keiner sollte im Sommer in London mehr Affären gehabt haben als er – und das kurz vor dem Tod seines Vaters. Wie es hieß, war sein unmoralisches Liebesleben mit einer der Gründe gewesen, deretwegen die Lyshires Abstand von einer Verlobung zwischen ihm und ihrer Tochter Lydia genommen hatten. Cathleen schreckten diese Gerüchte jedoch nicht. Im Gegenteil, die Vorstellung, dass Edward Hampton ein erfahrener Liebhaber war und sich nicht viel darum scherte, was man in der Gesellschaft über ihn sprach, beflügelte lediglich ihre Fantasie.
    Sie nippte an ihrem Glas und hörte nur mit halbem Ohr ihrer Freundin Lucy Tennyson zu, die gerade etwas über die Schiffsreise nach Ägypten erzählte, die ihre Familie im Winter zu unternehmen gedachte.
    »Mums Bronchien sind nicht die besten, und die milde Luft dort soll ihr guttun. Ich persönlich kann zwar nicht ganz verstehen, warum es da nicht auch Südfrankreich tun würde, aber mein Vater hat ein Faible für diese alten Ausgrabungsstätten, und Luxor soll Gott sei Dank einige mondäne Hotels haben.«
    »Das wird bestimmt interessant«, sagte Cathleen höflich, während ihr selbst ganz andere Dinge durch den Kopf gingen. Warum zum Beispiel ihre Mutter sie neulich so explizit auf Edward Hampton angesprochen hatte. »Hast du dich schon einmal mit ihm unterhalten?« Als sie verneinte, hatte ihre Mutter überrascht reagiert.
    »Liebling, du solltest versuchen, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Unauffällig natürlich!«, hatte sie zu ihrer Tochter gesagt . »Er wird sicherlich entzückt von dir sein.«
    Nun, wie es aussah, würden sich die Hoffnungen ihrer Mutter leider nicht bestätigen, dachte Cathleen niedergeschlagen. Aber sie hatte schon immer zu ehrgeizige Pläne gehabt.
    »Warst du schon einmal in Ägypten?«
    »Wie bitte?« Zerstreut wandte Cathleen den Kopf zu Lucy, die ihr gerade eine Frage gestellt hatte.
    »Ob du schon einmal in Ägypten warst?«
    »Nein, leider nicht«, gab Cathleen zur Antwort und sah über Lucys Schulter hinweg, dass Edward Hampton in diesem Augenblick den Kopf zu ihr wandte. Über die tanzenden Paare hinweg

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