Die Schwestern
hatte sie sich beschwert,
doch nun musste sie zugeben, dass ihre Schwester recht hatte. Auch was die Frisur anging. Sie hatte ihr das Haar zu einem
sexy geformten Knoten aufgedreht und nur ein paar lockige Strähnen herausgezogen, die ihr dezent geschminktes Gesicht umspielten.
Von Delia unbemerkt, hatte Deana allerdings in letzter Sekunde einen etwas dunkleren, pflaumenfarbenen Lippenstift aufgelegt
und entgegen dem Plan ihrer Schwester auf die niedrigen Lederpumps verzichtet, und zwar zugunsten von schwarzen Stilettos
mit Siebeneinhalb-Zentimeter-Absätzen – ein weiterer Zufallsfund vom Flohmarkt.
«Du siehst gut aus, Herzblatt», flüsterte sie sich zu, während sie den Sitz einer Haarsträhne korrigierte. «Wie lange allerdings,
bleibt fraglich.»
Delia hatte gesagt, dass de Guile «Dee» ausführen würde, doch ihrer beider Erfahrung nach würde er sie gleich an Ort und Stelle
vernaschen. Deana spürte, wie ihre Brüste unter dem schillernden Top prickelten, als sie sich vorstellte, wie seine langen
Finger sie berührten, wie er sie streicheln und erforschen würde, um an Stellen vorzudringen, die er bislang noch nicht berührt
hatte. Ihr Oberteil saß perfekt, doch für de Guile würde es kein großes Hindernis darstellen, wenn er ihre Brüste streicheln
wollte. Und auch der Rock ließ sich, obwohl er nach unten enger wurde, durch den glatten Unterrock genauso einfach nach oben
streifen. Eine schlanke Hand wie die, die sie in der Galerie verführt hatte, würde in kürzester Zeit ihre Schenkel hinaufgleiten,
um ihre spärlich bedeckte Scham zu erkunden.
Aber, Deana, genau das willst du doch!
Und das stimmte natürlich. Als Deana die Haustür einen Spaltbreit öffnete und einen langen, dunklen Schatten dieEinfahrt heraufkommen sah, jagte ihr ein heißer Schauer über den Rücken.
Delia hätte die Tür sofort wieder geschlossen, doch Deana konnte es kaum erwarten und ließ ihrer Ungeduld freien Lauf. Mutig
trat sie vor die Tür und winkte der Person in der Limousine zu, obwohl diese noch nicht zu erkennen war. Dabei fragte sie
sich, ob ihre Schwester sie wohl beobachtete. Sie hielt sich in der Nachbarwohnung versteckt und spähte vielleicht aus dem
Fenster.
Als die sexy schwarzglänzende Limousine langsam vor ihr zum Stehen kam, öffnete sich die Fahrertür schwungvoll, und ein Mann
– allerdings nicht de Guile – stieg aus.
Deana zögerte, doch als der Chauffeur, ein großer, ernst dreinblickender, blonder Mann, der von Kopf bis Fuß in Schwarz gehüllt
war, um den Wagen herumlief und ihr schweigend die Tür zum Rücksitz öffnete, trat sie einen Schritt vor.
Allein der Chauffeur machte sie nervös, allerdings nicht halb so sehr wie die Gestalt, die sich entspannt auf der großzügigen
Rückbank zurückgelehnt hatte.
«Dee, wie wunderschön du aussiehst», sagte Jake, als sie neben ihn auf den Sitz glitt. «Und wie erfrischend, dass du mich
nicht warten lässt. Das zeugt von einer wirklich sinnlichen Frau, meine Liebe. Bereitwilligkeit. Das weiß ich durchaus zu
schätzen.»
Bereitwilligkeit. Deana fragte sich, ob ihm bewusst war, wie recht er mit seinen Worten hatte, doch dann erinnerte sie sich,
welchen deutlichen Einblick in ihre Sexualität sie ihm in der Galerie gewährt hatte. Natürlich wusste er, wie heiß sie und
wie bereit sie für ihn war! Welche Frau wäre das nicht für einen Mann wie Jackson de Guile? Seine Attraktivität überwältigte
sie fast, als er ihre heiße Hand mit seiner kühlen umschloss, um sie mit seinen samtweichen Lippen zu berühren.
Zieh dir etwas Schickes an. Delias Worte hallten ihr im Gedächtnis wider. Und sie hatte sich besonders hübschgemacht. Doch diesem unglaublich attraktiven Mann neben sich würde sie niemals das Wasser reichen können.
Wieder trug er eine Lederhose, allerdings eine andere als am Vorabend. Diese hatte eine unauffällige, kaum wahrnehmbare Struktur,
und die Hose war enger geschnitten. Als wolle er diese maskuline Ausstrahlung etwas abschwächen, trug Jake dazu ein weißes,
unglaublich weiches Seidenhemd. Die Ärmel hatten einen fließenden Schnitt, das Hemd besaß einen Stehkragen, den Jake offen
trug. Im Kontrast zu der weißen Seide wirkte sein Gesicht wie aus Bernstein, und Deana spürte, wie ihr Begehren wuchs. Als
die Tür des Wagens hinter ihr geschlossen wurde, hatte sie nur noch den Wunsch, sich ihm nackt und bereitwillig auf dem breiten
Ledersitz hinzugeben. Mit ihrer
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