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Die Schwestern

Die Schwestern

Titel: Die Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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Sicherheit auffliegen.
    Delia war gerade damit beschäftigt, die möglichen Konsequenzen zu verdrängen, als es an der Tür klopfte. Mit einem gereizten
     Grunzen, in dem ebenso viel Erleichterung mitschwang, nahm sie die Beine vom Sessel und ging zur Tür.
    Vor ihr stand Peter, sein schlaksiger Körper steckte inlächerlich weiten Surfershorts und einem überdimensionierten T-Shirt . Was sie jedoch weitaus mehr beunruhigte als sein schlechter Geschmack war das Lodern in seinen Augen.
    Er schien sie mit seinen Blicken förmlich zu verschlingen. Sie hatten am Tag nach ihrer zufälligen Sexorgie wieder ganz normal
     miteinander gesprochen, und so weit es Delia betraf, war zwischen ihnen alles geklärt.
    Doch Peters umwölkter Blick sprach Bände, und seine dunklen Pupillen wirkten riesig vor Erregung. Er schien sowohl ihre Aufmachung
     als auch ihren Körper zu beäugen, was Delia zunächst überraschte, doch dann begriff sie, warum.
    An diesem Abend hatte Delia die hohen Temperaturen als besonders belastend empfunden. Und so hatte sie auf ein Kostüm verzichtet
     und sich stattdessen aus Deanas Schrank bedient. In dem bunten Sammelsurium war sie auf ein fließendes, kurzärmeliges Top
     mit einem passenden Rock gestoßen. Ein überraschend elegantes Complet für Deana. Der dünne, anschmiegsame Stoff hatte sich
     zunächst ungewohnt angefühlt, aber da das Outfit schön luftig war, hatte Delia es anbehalten. Und auch deswegen, weil Russell
     es vom ersten Augenblick an verabscheut hatte. Er hatte schon oft spitze Bemerkungen über Deanas Kleidungsstil fallen lassen
     und Delia prompt gescholten, als sie bei ihm auftauchte und wie ihre Schwester angezogen war.
    Und genau das war in diesem Augenblick das Problem, denn sie ähnelte gerade viel zu sehr der Frau, in die der arme Peter verliebt
     war!
    Er zuckte zusammen, als sie ihn am Arm berührte und hereinbat. «Hey! Ich bin’s doch, Pete   … Delia. Ich trage heute bloß Deanas Sachen, weil sie angenehmer sind.»
    Er blieb im Wohnzimmer stehen und starrte sie mit einem verwirrten und enttäuschten Gesicht an. Einem Gesicht, das sich erst
     auf den zweiten Blick als gutaussehendentpuppte. Nach einer Minute nahm er kopfschüttelnd seine Brille ab und putzte sie nervös mit einem Zipfel seines T-Shirts .
    «Das ist das erste Mal seit Jahren, dass ich euch verwechselt habe», meinte er leise und setzte die Brille wieder auf. Matt
     blickte er sie durch die dicken Gläser an.
    «Wunschträume, was?», fragte sie, bemüht, nicht allzu bissig zu klingen. Heute war offenbar keiner von ihnen mit der Person
     zusammen, die er begehrte, mit Ausnahme von Deana   …
    «Ich bin mir da nicht so sicher   … keine Ahnung», erwiderte er unsicher und verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere. «Seit unserer Nacht weiß
     ich ohnehin nicht mehr, was ich denken soll.»
    Lieber Himmel, dachte Delia verzweifelt. Als wären die Dinge nicht schon kompliziert genug!
    Und trotzdem spürte sie einen Anflug von Selbstgefälligkeit. Bislang hatte es nie Rivalitäten zwischen den Schwestern gegeben,
     da sie einen unterschiedlichen Männergeschmack besaßen. Doch mit Jake hatte sich alles geändert. Sie befanden sich nun in
     einer Art Wettstreit, und obwohl Delia ihre Schwester deswegen nicht weniger liebte, fühlte sie sich im Nachteil. Deana war
     wild, extrovertiert und von einer robusten Sinnlichkeit – und damit viel mehr für die Liebe geschaffen. Daher gefiel es Delia,
     dass Peter – der sich erst kürzlich als begehrenswert entpuppt hatte –
sie
genauso attraktiv fand wie Deana – wenn nicht sogar noch mehr.
    So unauffällig wie möglich ließ Delia den Blick abwärts wandern und blieb bei Peters quietschbunten Shorts hängen, die zwischen
     seinen Beinen eine deutliche Wölbung aufwiesen   …
    Peter errötete, als er ihren Blick bemerkte, und das wiederum berührte Delia. Er sieht niedlich aus, wenn er rot wird, dachte
     sie überrascht. «Tut mir leid», murmelte er und ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten, als wollteer in diesem Augenblick lieber seine Lenden und den herausragenden Beweis seiner Lust bedecken.
    «Das muss es nicht.»
    Delia spürte plötzlich ein beglückendes Gefühl von Macht, als ihr bewusst wurde, dass sie die Kontrolle hatte und dem sympathischen
     Mann vor ihr seine Lust gewähren oder verweigern könnte. Sie hatte sich heute Abend bereits Erleichterung verschaffen können,
     nun lag es an ihr, ob Peter – der arme lüsterne

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