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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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legst dich ein bisschen hin?«
    »Das geht nicht, ich muss ein paar Sachen erledigen.«
    »Du bist in Trauer. Du solltest überhaupt nicht arbeiten.«
    »Wir haben noch nicht mit der schiwa begonnen.«
    »Dann ruh dich ein wenig aus, solange du kannst.«
    »Eigentlich hast du Recht. Ich bin so müde!«
    »Ruh dich aus, Raisie.«
    Schließlich stimmte sie zu. Decker wartete, bis sie aus dem Zimmer gegangen war. Dann wählte er die Nummer, die Randy ihm gegeben hatte.
    »Ich bin's«, meldete sich Randy. »Schieß los.«
    Decker flüsterte: »Geldwäsche. Emmanuel Lieber. Er besitzt eine Kette von Discountläden für Elektrozubehör. Kameras, Computer, Telefone, Radios, Stereoanlagen... solche Sachen. Die Geschäfte gingen schlecht in letzter Zeit. Vor vier Tagen wurde einer seiner Söhne ermordet. Ephraim Lieber. Er hatte Drogenprobleme. Er war mit seiner Nichte zusammen. Sie wird vermisst.«
    »Wie alt?«
    »Fünfzehn. Es gibt noch einen Bruder, den du für mich überprüfen sollst. Chaim, buchstabiert Cäsar-Heinrich-AntonIda-Martha.«
    »Der Nachname ist L-E-I-B-E-R?«
    »L-I-E-B-E-R«
    »Und der Vorname des Opfers?«
    Decker buchstabierte zuerst Ephraim und dann Shaynda.
    »Verstanden«, sagte Randy. »Ephraim Lieber. Lieber.« Eine kurze Pause. »Nein, da klingelt nichts. Ich nehme an, sie sind Juden?«
    »Ja.«
    »Chassidim?«
    »Ja, genau. Warum?«
    »Wir hatten ein paar Fälle, in denen deine Religionsbrüder ein paar schlimme Sachen mit illegalen Substanzen angestellt haben.«
    »Was für Substanzen?«
    »Die ganze Palette, soweit ich mich erinnere. Meistens e rheben wir wegen anderer Sachen Anklage gegen die Chassiden - Schutzgelderpressung in Slums, Betrug in Altenheimen, Steuerhinterziehung. Und Aufforderung zur Unzucht. Du wärst überrascht, wie viele von diesen frommen Typen für Sex bezahlen. Gut, ich höre mich mal um.«
    »Danke, Randy. Ich seh dich also in Gainesville.«
    »Darauf kannst du wetten. Ich ruf dich an, wenn ich irgendwas rausfinde.«
    »Danke.«
    »Pete, ich weiß, dass ich dein kleiner Bruder bin und es immer bleiben werde, aber ich will dir einen guten Rat geben, weil ich die Ostküste kenne und du nicht. Diese Typen bedeuten nichts als Ärger. Begib dich nicht in ihre Schusslinie. Das mögen sie nicht.«
    »Du bist nicht der Erste, der mir das sagt.« Es entstand eine Pause. »Auch nicht der Zweite.«
    »Dann solltest du vielleicht auf mich hören.«
    »Ja, sollte ich.«
    »Aber du tust es nicht.« Randy seufzte. »Du bist ein sturer Kerl. Genauso wie die anderen Deckers, die ich kenne.«
    »Es liegt in der Familie, Randy.«
    »Wir sind adoptiert, Peter.«
    »Da hast du's, kleiner Bruder. Gene sind nicht alles.«
    Es wurde Zeit, sich bei Novack zu melden. Nach ihrem letzten Zusammentreffen war der New Yorker Detective gereizt gewesen, und Decker wollte nicht mit einem schlechten Gefühl abreisen. Außerdem wollte Raisie wissen, wann die Leiche ihres Bruders freigegeben würde. Er nahm sein Handy heraus und wählte Novacks Nummer. Als dieser antwortete, fragte Decker ihn, wie das Spiel ausgegangen sei.
    »Sagen Sie bloß, das wissen Sie nicht? Aber Sie wissen, gegen wen sie gespielt haben.«
    »Gegen die Lakers.«
    »Noch mehr Klugscheißer aus L.A., die sich für Gott halten.« »Jetzt sind Sie aber ungerecht.« »Haben Sie das Spiel gesehen?«
    »Nein, gehört«, antwortete Decker. »Shaq ist im vierten Viertel mit sechs Fouls vom Platz gegangen, aber Kobe hat in der Nachspielzeit alles klar gemacht.«
    »Yada, yada, yada«, meinte Novack. »Wie ist es gelaufen?«
    »Was gelaufen?«
    »Mit C.D.«
    »Oh, das. Nichts.«
    »Er war nicht zu Hause?«
    »Doch, ich hab ihn getroffen. Er hat mir sogar Kaffee angeboten. Ich habe ihn getrunken und lebe noch, er war nicht mit Strychnin versetzt.«
    »Was halten Sie von seinem Laden?«
    »Wir haben uns im Empfangsbereich unterhalten.« Das stimmte zwar, war aber nicht die ganze Wahrheit. »Direkt am Eingang stand ein Metalldetektor.«
    »Vermutlich hat er noch viel mehr als das.«
    »Ich bin sicher, dass er bewaffnet ist, aber ich habe nichts entdeckt«, sagte Decker. »Sind Sie jemals drin gewesen?«
    »Nein. Hatte nie die Gelegenheit. Haben Sie ihn nach dem Mord gefragt?«
    »Ja.« Decker wartete einen Augenblick. »Er hat natürlich nichts gesagt. Ich dachte, ich könnte vielleicht etwas aus seiner Miene lesen, aber er hat ein ziemliches Pokerface.«
    »Das ist seine Spezialität.«
    »Ich hab ihm meine Karte gegeben. Wenn mir plötzlich

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