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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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nun machen würde. Sie schien die Gefahr einfach zu ignorieren. Aber auch wenn sie keine besondere Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit nahm, so sorgte sie sich doch um Hannah.
    Als er bei seinem Auto ankam, rief er über Handy bei der Familie Lazarus an. Wie erwartet ging keiner ans Telefon. Rina hatte kein Mobiltelefon, und er wusste nicht, wo sie sich aufhielt. Vermutlich hatte sie die Neuigkeit noch nicht erfahren, sonst hätte sie ihn bereits angerufen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass sie sich meldete.
    Dann rief er Jonathans Handy an. Die Stimme am anderen Ende der Leitung war eine Mischung aus Wut und Angst. »Ich kann jetzt nicht sprechen, Akiva. Du weißt, dass hier ein furchtbares Durcheinander herrscht. Und es wird immer schlimmer.«
    »Gut. Ich komme raus nach Quinton. Wir treffen uns in einer Stunde.«
    »Nein, tu das nicht!«
    »Wo können wir uns dann.«
    »Akiva, ich kann dich jetzt nicht treffen! Ich muss mich um Chaim und Minda kümmern.«
    »Jonathan, hör mir zu.« Decker klang entschlossen. »Etwas ist vorgefallen heute Morgen, bevor wir die schreckliche Nachricht erfahren haben. Du weißt etwas. Oder zumindest dachtest du, du wüsstest etwas. Entweder du redest mit mir, oder ich rufe die Polizei an und du setzt dich mit ihr auseinander. Du kannst es dir aussuchen.«
    Schweigen am anderen Ende.
    Dann sagte Jonathan: »Du erpresst mich.«
    »Das ist nicht fair. Aber ich sehe es dir nach, weil du unter Druck stehst.«
    »Ich wollte nicht... Was willst du von mir?« Jetzt war es nackte Wut.
    »Ich treffe dich in Quinton - im Liberty Park direkt vor dem Gemeindezentrum«, sagte Decker.
    »Nicht in der Öffentlichkeit.«
    Decker unterdrückte seinen eigenen Zorn. »Schämst du dich, mit mir gesehen zu werden?«
    »Akiva, bitte!«
    Decker entschuldigte sich, aber er gab nicht nach. »Jon, du kennst mich nicht besonders gut, deshalb will ich dir etwas sagen. Du hast mich gerufen. Jetzt bin ich in die Sache verwickelt. Ich halte mich nicht raus, nur weil du und dein Schwager mich loswerden wollt. Diese Kehrtwendung macht mich sehr neugierig.«
    »Es ist nicht das, was du denkst.«
    »Also treffen wir uns, und du erklärst es mir.«
    Wieder Schweigen.
    Dann sagte Decker: »Wo wurde sie gefunden?«
    »Fort Lee Park.« »Wo ist das?« »In Jersey.«
    In Deckers Kopf fing es an zu hämmern. »Wo?«
    »Fort Lee. Liegt direkt hinter der George-WashingtonBrücke. fünf Minuten von der Stadt entfernt. Der Park ist eine Gedenkstätte.«
    »Groß?«
    »Ja.« »Belebt?«
    »Am Tag schon. Es ist ein weitläufiges Gelände.«
    Decker wusste nicht genau, wo er sich letzte Nacht aufgehalten hatte, aber es musste weiter als fünf Minuten von der Stadt entfernt gewesen sein - er schätzte etwa eine Stunde bis Manhattan. Möglicherweise war Folgendes geschehen: Nachdem Decker mit Shaynda gesprochen hatte, hatte Chris sie ermordet und ihre Leiche dann auf dem Weg zurück in seine Wohnung irgendwohin geschafft. Aber warum sollte Donatti sie an einem so überschaubaren Ort und so nah bei seiner Wohnung abladen? Er war ein Profi; er machte nicht gern Reklame. Aber vielleicht gehörte er zu den Typen, die es wegen des Kicks taten - dann hätte Decker allen Grund zur Sorge.
    Jonathan räusperte sich am anderen Ende der Leitung. »Die Cops denken, dass sie vielleicht« - er räusperte sich erneut -, »dass sie sich dort vielleicht versteckt haben könnte. Es gibt im Park viele Möglichkeiten, sich zu verstecken, weil er so groß ist. Historisch gesehen... geht er zurück auf die Zeit der Revolution. Deshalb liegt er so dicht an der Brücke. Man hat die Brücke nach George Washington benannt, weil sie sich so nahe bei Fort Lee befindet.«
    Jonathan schweifte vom Thema ab. Decker unterbrach ihn. »Ich würde gern noch mal mit der Polizei in Quinton reden. Es m acht mir deshalb nichts aus, in den Norden zu kommen. Wenn du mich nicht in der Öffentlichkeit treffen willst, dann an einem privaten Ort.«
    »Wir könnten uns in der City treffen. Sie wollen, dass ich nach Jersey komme. um die Leiche zu identifizieren.« Am anderen Ende war ein deprimiertes Seufzen zu hören. »Akiva, ich weiß nicht, ob ich das schaffe.«
    »Soll ich mitkommen?«
    »Sie brauchen einen Verwandten, der sie identifiziert.«
    »Ich weiß, Jon. Ich hab das Mädchen nie gesehen.« Die Lüge ging ihm leicht über die Lippen. »Ich meine nur, ich würde dich begleiten, um dich moralisch zu unterstützen.«
    »Das ist sehr

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