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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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großmütig von dir. Danke.«
    »Schon in Ordnung, Jon. Wann willst du fahren?«
    »Man erwartet mich um fünf an der. an der Leichenhalle.«
    In vier Stunden also. »Dann ist noch genug Zeit, dass ich zu dir rauskomme. Wenn du mich treffen willst, gut. Wenn nicht, reden wir später. Ich mach mich auf den Weg zur Polizei. Wenn du von zu Hause losfährst, sag mir Bescheid, dann folge ich dir nach New Jersey.«
    Jonathans Stimme war nur noch ein Flüstern, seine Worte tränenerstickt. »Ich glaube, ich habe einen großen Fehler gemacht.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Decker. »Ich bin sicher, dass du getan hast, was du für das Beste hieltst. Wir treffen uns in Quinton und reden darüber.«
    »Ja, das ist wahrscheinlich eine gute Idee.« Jetzt richtete sich seine Wut gegen sich selbst. »Das hätte ich heute Morgen tun sollen.«
    »Es wäre schön, wenn wir alles im Voraus wüssten«, beruhigte Decker ihn. »Also, sag mir, wo wir uns treffen k önnen.«
    »Keine Ahnung... mein Kopf ist völlig leer.«
    »Gibt es dort irgendwo ein Starbucks?«
    »Nein, das wäre nicht gut. Jemand könnte uns sehen.«
    »Wie wär's, wenn wir einfach im Auto bleiben?«, schlug Decker vor. »Wenn die Fenster von innen beschlagen, kann uns keiner sehen.«
    »Nein, das ist.« Er räusperte sich wieder. »Das Einzige, was mir einfällt, ist ein Tattlers zwischen Quinton und Bainberry.« »Klingt gut.« Sie schwiegen. »Kennst du diese Kette?« »Nein.«
    »Es sind Striplokale, ähnlich wie Hooters.« »Da willst du dich mit mir treffen?«
    »Ich bin nie dort gewesen, Akiva. Es ist der einzige Ort, der mir einfällt, an dem wir wohl kaum jemandem aus der Gemeinde begegnen werden. Und wenn doch, wird er mit Sicherheit so tun, als existierten wir nicht.«
    Zwischen Quinton und Bainberry lagen zehn Kilometer Wald mit vielen kahlen Bäumen und jeder Menge dichtem Unterholz. Die Grenze zwischen den beiden Gemeinden wurde durch das Einkaufszentrum von Bainberry markiert, eine Reihe miteinander verbundener Backsteinbauten inmitten eines riesigen Parkplatzgeländes. Das Tattlers stand wie ein auf Abwege geratenes Kind abseits dieses Komplexes. Jonathan erwartete ihn bereits, und beim Anblick Deckers wurden seine Augen hinter der Brille groß.
    Die Hostess, auf deren Namensschild BUFFY stand, schenkte ihnen ein strahlendes Lächeln und gewährte ihnen einen tiefen Einblick in ihr üppiges Dekollete. Nach Donattis Mädchen war Decker förmlich erleichtert, eine gesunde, wenn auch spärlich bekleidete Frau jenseits der zwanzig zu sehen. Da bei den Uniformen am Stoff gespart worden war, herrschten im Inneren des »Gentlemen's Club« Temperaturen wie in einer Sauna, was die Männer dazu brachte, ihre Jacken und Krawatten abzulegen. Anscheinend wollte jemand, dass die Jungs sich wohl fühlten -wahrscheinlich sorgte das für bessere Trinkgelder.
    Decker steckte der Hostess einen Zwanziger zu. »Eine ruhige Nische im Hintergrund.«
    Sie wandte kurz den Blick ab - vermutlich, weil er so übel zugerichtet aussah -, schaffte aber trotzdem noch ein verschmitztes Lächeln. »Jemand Besonderes, Sir?«
    Er klappte seine Geldbörse auf und zeigte ihr seine Polizeimarke. »Irgendjemand, der mir eine Kanne starken Kaffee bringt und wieder verschwindet.«
    Die Frau war sofort ernst. »Ich glaube, da können wir Ihnen weiterhelfen, Detective. Hier entlang, bitte.«
    Sie führte sie an der Bühne vorbei, wo drei barbusige Frauen in Stringtangas sich unter farbigen Scheinwerfern im Kreis drehten. Männer johlten und pfiffen, um die Mädchen zu immer obszöneren Bewegungen anzustacheln. Ein Schild mit der Aufschrift BERÜHREN ABSOLUT VERBOTEN! hielt sie davon ab, noch unverschämter zu werden.
    Jonathan wandte seinen Blick ab, Decker betrachtete jedoch die perfekten Körper genau. Sie waren jung, schön und energiegeladen. Vermutlich verdienten sie gutes Geld, mehr Dollars, als wenn sie Platinen schweißten oder Bettpfannen im Krankenhaus wechselten. Ganz zu schweigen von der Aufmerksamkeit, die sie bekamen. Es war wie im Zirkus - nur die Kuppel fehlte.
    Wie gewünscht, wies Buffy ihnen eine versteckte Nische in einer Ecke zu, abseits von der Fleischbeschau, die von dort, wo s ie saßen, eher einer Peepshow glich. »Ich hole Ihren Kaffee, Detective.« Sie war sofort wieder zurück. »Sonst noch ein Wunsch?« »Jon?«
    Der Rabbi schüttelte den Kopf und versuchte, seine Augen von Buffys üppigem Busen abzuwenden.
    »Einen Bagel, wenn Sie so etwas haben«, antwortete

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